Peter Moore
Gebundenes Buch
Das Wetter-Experiment
Von Himmelsbeobachtern und den Pionieren der Meteorologie
Übersetzung: Hein, Michael
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Anfang des 19. Jahrhunderts galt ein Sturm noch als Strafgericht Gottes, und wer wissen wollte, wie das Wetter wird, hielt sich gern Frösche im Glas. Aberglaube und religiöse Dogmen standen dem Fortschritt der Meteorologie im Weg. Doch mit der unerschrockenen Neugier aufgeklärter Geister machte sich eine Generation von Wissenschaftspionieren daran, die Geheimnisse der Atmosphäre zu lüften. Sie klassifizierten Wolken, beschrieben die Stärke des Windes, erforschten eisige Höhen im Heißluftballon, entdeckten, wie sich Elektrizität zur Übermittlung von Wetterwarnungen einsetzen ließ, un...
Anfang des 19. Jahrhunderts galt ein Sturm noch als Strafgericht Gottes, und wer wissen wollte, wie das Wetter wird, hielt sich gern Frösche im Glas. Aberglaube und religiöse Dogmen standen dem Fortschritt der Meteorologie im Weg. Doch mit der unerschrockenen Neugier aufgeklärter Geister machte sich eine Generation von Wissenschaftspionieren daran, die Geheimnisse der Atmosphäre zu lüften. Sie klassifizierten Wolken, beschrieben die Stärke des Windes, erforschten eisige Höhen im Heißluftballon, entdeckten, wie sich Elektrizität zur Übermittlung von Wetterwarnungen einsetzen ließ, und entschlüsselten die rätselhaften Wirbel der Luftströme. Mancher zahlte einen hohen Preis dafür - Existenzen wurden ruiniert, Reputationen zerstört, Konkurrenten aus dem Weg geräumt.Lebendig und kenntnisreich erzählt Peter Moore die wechselhafte Geschichte von den stürmischen Anfängen eines der selbstverständlichsten Dinge auf der Welt: der Wetterprognose.
Peter Moore, geboren 1983 in Staffordshire, studierte Soziologie und Geschichtswissenschaft an der Durham University und an der City University in London. Seine journalistischen Arbeiten erscheinen u.a. in The Guardian und The New York Times. Moore lebt in London. Michael Hein, geboren 1965, ist promovierter Historiker und arbeitet seit zwanzig Jahren als Lektor und Übersetzer. Aus dem Englischen hat er u. a. Bücher von Fergus Fleming, John Maynard Keynes und Mark Rowlands übertragen.
Produktdetails
- Verlag: mareverlag
- Originaltitel: The Weather-Experiment: The Pioneers Who Sought to See the Future
- Seitenzahl: 560
- Erscheinungstermin: 5. Juli 2016
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 151mm x 53mm
- Gewicht: 888g
- ISBN-13: 9783866482371
- ISBN-10: 386648237X
- Artikelnr.: 44818255
Herstellerkennzeichnung
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Pickhuben 2
20457 Hamburg
mare@marbuch.de
© BÜCHERmagazin, Jens Dannenberg
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Jennifer Stötzel begnügt sich im wesentlichen mit Nacherzählung des Gelesenen, resümiert auf kleinem Raum die Geschichte der tollkühnen Pioniere, die sich oft zum Gespött ihrer Mitwelt machten, weil sie die Idee hatten, das Wetter voraussagbar zu machen. Der Telegraf half ihnen bald dabei, dann wurden Korrespondentennetze aufgebaut und erste Wetterkarten gezeichnet - alles im 19. Jahrhundert. Das Buch schildert Stötzel als sehr instruktiv, manchmal in den Biografien zu ausführlich - und allerdings ausschließlich auf den britischen Beitrag zur Disziplin fokussiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Als die Wetterkundler ins Königreich der Daten aufbrachen
Sturmforscher, Ballonfahrer und Regenmacher: Peter Moore erzählt die turbulente Geschichte der Meteorologie, die sich im neunzehnten Jahrhundert an die Prognostik des Wetters herantastet.
Der Mann, der den Wolken ihre Namen gab, konnte kaum glauben, wie nachlässig die Royal Society war, wenn es um das Wetter ging. Luke Howard hatte ein System zur Benennung der Wolken entworfen, mit dem Meteorologen bis heute arbeiten. In seiner Studie "The Climate of London" (1818) kritisierte er die von der britischen Gelehrtengesellschaft erhobenen Daten als so mangelhaft, dass er riet, "die entsprechenden Aufzeichnungen gleich ganz aus ihren Berichten zu streichen". John
Sturmforscher, Ballonfahrer und Regenmacher: Peter Moore erzählt die turbulente Geschichte der Meteorologie, die sich im neunzehnten Jahrhundert an die Prognostik des Wetters herantastet.
Der Mann, der den Wolken ihre Namen gab, konnte kaum glauben, wie nachlässig die Royal Society war, wenn es um das Wetter ging. Luke Howard hatte ein System zur Benennung der Wolken entworfen, mit dem Meteorologen bis heute arbeiten. In seiner Studie "The Climate of London" (1818) kritisierte er die von der britischen Gelehrtengesellschaft erhobenen Daten als so mangelhaft, dass er riet, "die entsprechenden Aufzeichnungen gleich ganz aus ihren Berichten zu streichen". John
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Daniell, Chemiker und Wetterforscher, knüpfte 1823 daran an, rügte die völlig unprofessionelle Handhabung der Messgeräte, wunderte sich über verdächtig gleichförmige Angaben zur Windstärke, die in 669 von 730 Fällen denselben Wert aufwiesen, und lästerte, dass sich Ablesezeiten danach richteten, "wann der Beobachter eine Mütze Schlaf nehmen will".
Peter Moores Wissenschafts- und Kulturgeschichte der Wetterkunde folgt deren Entwicklung im neunzehnten Jahrhundert auf vielen Ebenen, von der Beschreibung des Wetters und seiner Sichtbarmachung durch Karten und Wolkenbilder, über den technologischen Wandel, der das Sammeln und Übermitteln von Wetterdaten revolutionierte, bis zur Vernetzung der Forscher. Der britische Sachbuchautor beweist dabei gutes Gespür für starke Quellenzitate, bringt den Lesern in einfühlsamen Porträts Akteure nahe, hat mit abenteuerlichen Ballonfahrten und großspurig versprochener Regenmacherei auch Stoffe wie für einen Wissenschaftsroman im Geiste Daniel Kehlmanns zur Hand.
Mit "Cirrus", "Cumulus" und "Stratus" (Schleier-, Haufen- und Schichtwolken) bezeichnete Howard drei Grundformen der Wolken. Wie er den Himmel durch Namen ordnete, so malte John Constable diesen in seinen Landschaftsbildern und Wolkenskizzen auf eine Weise, die künstlerischen und wissenschaftlichen Anspruch verband. Als er in einer Windmühle seines Vaters arbeitete, hatte Constable den Wind einzuschätzen gelernt und wurde so laut Moore "ganz von selbst zu einem Wetterbeobachter".
Grundlegende Erkenntnisse (und heftigen Streit) über Stürme trugen die Amerikaner William Redfield und James Espy zur international vernetzten Meteorologie bei. Redfield erkannte die Wirbelstruktur von Stürmen wie Hurrikanen und fand Zustimmung in England. Espy dagegen sah aufsteigende Luft im Zentrum als wesentlichen Faktor und zog französische Forscher auf seine Seite. Der Wunsch, das Wetter zu verstehen, setzte sich bei Espy fort im Versuch, es zu verändern. Er brannte fünf Hektar Wald in Virginia nieder, um Regen zu erzeugen, aber ohne Erfolg. Als Sturmforscher jedoch lagen die Rivalen beide in Teilen richtig, sie hätten nur ihre Ansätze verknüpfen müssen.
Zum empirischen, theoretischen und institutionellen Fortschritt der Wetterforschung kamen innovative Darstellungsformen meteorologischer Daten hinzu. Bei der Analyse von Stürmen hielt Elias Loomis, Professor für Mathematik und Naturkunde in Ohio, die Wetterlage im Abstand von je zwölf Stunden auf farblich codierten Karten fest. Gelingen konnte diese visuelle Revolution nur, weil er mit Wetterbeobachtern zusammenarbeitete, aus deren Daten sich der Wetterverlauf weiträumig rekonstruieren ließ. Martialisch rief er dazu auf, "mit dem Guerillakrieg" der Einzelforschung aufzuhören und stattdessen "zu einem gemeinsamen meteorologischen Kreuzzug aufzubrechen".
Die von Loomis beschworene Vernetzung war eine Frage technischer Möglichkeiten. Die Technikgeschichte der Meteorologie umfasst für Moore daher nicht nur die Erfindung und Verbesserung von Messgeräten, sondern auch die Beschleunigung der Kommunikation, die mit der Eisenbahn begann und durch den Telegraphen einen spektakulären Schub erhielt. So wertete das Königliche Observatorium in Greenwich etwa Wetterberichte aus, die täglich per Zug von fünfzig Bahnhöfen kamen. Als bei der Londoner Weltausstellung von 1851 die erste tagesaktuelle Wetterkarte Großbritanniens zu sehen war, trafen die Daten dafür per Telegraph ein.
Im August 1854 wurde Robert FitzRoy der Leiter der neuen Meteorologischen Abteilung der britischen Handelsbehörde. Er war der Kapitän der "Beagle" auf der fünfjährigen Expedition mit Charles Darwin gewesen, hatte später im Parlament gesessen und für zwei Jahre glücklos als Gouverneur von Neuseeland amtiert. Seine Abteilung, außer ihm bloß zwei Schreiber und ein Zeichner, sollte Windkarten erstellen, um die Fahrtzeiten von Schiffen zu verkürzen. Aber FitzRoy erläuterte Kapitänen auch in einer praktischen Broschüre, wie sie durch Instrumente und Kenntnis der Zeichen des Wetters auf dessen weiteren Verlauf schließen konnten.
Nachdem der Untergang der "Royal Charter" bei einer Sturmkatastrophe im Oktober 1859 mehr als vierhundertfünfzig Opfer gefordert hatte, konnte FitzRoy die Handelsbehörde vom Bedarf für ein Warnsystem überzeugen. Weithin sichtbar wurden Kegel und Tonnen gehisst, um Stürme und deren erwartete Richtung anzukündigen. Da ihm das Sammeln und Auswerten der Wetterdaten nun im großen Maßstab die Einschätzung des kommenden Wetters ermöglichte, meldete FitzRoy bald auch Prognosen an Zeitungen. Nicht nur Seeleute wollen schließlich wissen, wie das Wetter wird.
Und dann stiegen Wetterforscher gar in den Himmel auf. James Glaisher vom Greenwicher Observatorium unternahm mit dem Ballonfahrer Henry Coxwell eine Reihe von Luftreisen zur Erforschung der Atmosphäre und wurde einer der berühmtesten Wissenschaftler seiner Zeit, über den die Presse begeistert berichtete. Espy zog in Amerika mit seinen Vortragsreisen und Regenversprechen ebenso die Aufmerksamkeit der Zeitungen auf sich - und ihren Spott, genau wie Glaisher und FitzRoy oft vom Satireblatt "Punch" veralbert wurden. Auch das erfährt man aus Moores Buch: Der Meteorologe als Medienphänomen ist eine Figur mit langer historischer Tradition.
THORSTEN GRÄBE.
Peter Moore: "Das Wetter-Experiment". Von Himmelsbeobachtern und den Pionieren der Meteorologie.
Aus dem Englischen von Michael Hein. Mareverlag, Hamburg 2016. 560 S., Abb., geb., 26,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Peter Moores Wissenschafts- und Kulturgeschichte der Wetterkunde folgt deren Entwicklung im neunzehnten Jahrhundert auf vielen Ebenen, von der Beschreibung des Wetters und seiner Sichtbarmachung durch Karten und Wolkenbilder, über den technologischen Wandel, der das Sammeln und Übermitteln von Wetterdaten revolutionierte, bis zur Vernetzung der Forscher. Der britische Sachbuchautor beweist dabei gutes Gespür für starke Quellenzitate, bringt den Lesern in einfühlsamen Porträts Akteure nahe, hat mit abenteuerlichen Ballonfahrten und großspurig versprochener Regenmacherei auch Stoffe wie für einen Wissenschaftsroman im Geiste Daniel Kehlmanns zur Hand.
Mit "Cirrus", "Cumulus" und "Stratus" (Schleier-, Haufen- und Schichtwolken) bezeichnete Howard drei Grundformen der Wolken. Wie er den Himmel durch Namen ordnete, so malte John Constable diesen in seinen Landschaftsbildern und Wolkenskizzen auf eine Weise, die künstlerischen und wissenschaftlichen Anspruch verband. Als er in einer Windmühle seines Vaters arbeitete, hatte Constable den Wind einzuschätzen gelernt und wurde so laut Moore "ganz von selbst zu einem Wetterbeobachter".
Grundlegende Erkenntnisse (und heftigen Streit) über Stürme trugen die Amerikaner William Redfield und James Espy zur international vernetzten Meteorologie bei. Redfield erkannte die Wirbelstruktur von Stürmen wie Hurrikanen und fand Zustimmung in England. Espy dagegen sah aufsteigende Luft im Zentrum als wesentlichen Faktor und zog französische Forscher auf seine Seite. Der Wunsch, das Wetter zu verstehen, setzte sich bei Espy fort im Versuch, es zu verändern. Er brannte fünf Hektar Wald in Virginia nieder, um Regen zu erzeugen, aber ohne Erfolg. Als Sturmforscher jedoch lagen die Rivalen beide in Teilen richtig, sie hätten nur ihre Ansätze verknüpfen müssen.
Zum empirischen, theoretischen und institutionellen Fortschritt der Wetterforschung kamen innovative Darstellungsformen meteorologischer Daten hinzu. Bei der Analyse von Stürmen hielt Elias Loomis, Professor für Mathematik und Naturkunde in Ohio, die Wetterlage im Abstand von je zwölf Stunden auf farblich codierten Karten fest. Gelingen konnte diese visuelle Revolution nur, weil er mit Wetterbeobachtern zusammenarbeitete, aus deren Daten sich der Wetterverlauf weiträumig rekonstruieren ließ. Martialisch rief er dazu auf, "mit dem Guerillakrieg" der Einzelforschung aufzuhören und stattdessen "zu einem gemeinsamen meteorologischen Kreuzzug aufzubrechen".
Die von Loomis beschworene Vernetzung war eine Frage technischer Möglichkeiten. Die Technikgeschichte der Meteorologie umfasst für Moore daher nicht nur die Erfindung und Verbesserung von Messgeräten, sondern auch die Beschleunigung der Kommunikation, die mit der Eisenbahn begann und durch den Telegraphen einen spektakulären Schub erhielt. So wertete das Königliche Observatorium in Greenwich etwa Wetterberichte aus, die täglich per Zug von fünfzig Bahnhöfen kamen. Als bei der Londoner Weltausstellung von 1851 die erste tagesaktuelle Wetterkarte Großbritanniens zu sehen war, trafen die Daten dafür per Telegraph ein.
Im August 1854 wurde Robert FitzRoy der Leiter der neuen Meteorologischen Abteilung der britischen Handelsbehörde. Er war der Kapitän der "Beagle" auf der fünfjährigen Expedition mit Charles Darwin gewesen, hatte später im Parlament gesessen und für zwei Jahre glücklos als Gouverneur von Neuseeland amtiert. Seine Abteilung, außer ihm bloß zwei Schreiber und ein Zeichner, sollte Windkarten erstellen, um die Fahrtzeiten von Schiffen zu verkürzen. Aber FitzRoy erläuterte Kapitänen auch in einer praktischen Broschüre, wie sie durch Instrumente und Kenntnis der Zeichen des Wetters auf dessen weiteren Verlauf schließen konnten.
Nachdem der Untergang der "Royal Charter" bei einer Sturmkatastrophe im Oktober 1859 mehr als vierhundertfünfzig Opfer gefordert hatte, konnte FitzRoy die Handelsbehörde vom Bedarf für ein Warnsystem überzeugen. Weithin sichtbar wurden Kegel und Tonnen gehisst, um Stürme und deren erwartete Richtung anzukündigen. Da ihm das Sammeln und Auswerten der Wetterdaten nun im großen Maßstab die Einschätzung des kommenden Wetters ermöglichte, meldete FitzRoy bald auch Prognosen an Zeitungen. Nicht nur Seeleute wollen schließlich wissen, wie das Wetter wird.
Und dann stiegen Wetterforscher gar in den Himmel auf. James Glaisher vom Greenwicher Observatorium unternahm mit dem Ballonfahrer Henry Coxwell eine Reihe von Luftreisen zur Erforschung der Atmosphäre und wurde einer der berühmtesten Wissenschaftler seiner Zeit, über den die Presse begeistert berichtete. Espy zog in Amerika mit seinen Vortragsreisen und Regenversprechen ebenso die Aufmerksamkeit der Zeitungen auf sich - und ihren Spott, genau wie Glaisher und FitzRoy oft vom Satireblatt "Punch" veralbert wurden. Auch das erfährt man aus Moores Buch: Der Meteorologe als Medienphänomen ist eine Figur mit langer historischer Tradition.
THORSTEN GRÄBE.
Peter Moore: "Das Wetter-Experiment". Von Himmelsbeobachtern und den Pionieren der Meteorologie.
Aus dem Englischen von Michael Hein. Mareverlag, Hamburg 2016. 560 S., Abb., geb., 26,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde das Wetter als Wirken Gottes interpretiert, weil man es nicht verstand. Dies änderte sich langsam, als ab 1800 aufgeklärte Gelehrte hinterfragten, beobachteten, Lehren daraus zogen und gemeinsame Standarts entwickelten.
Peter Moore beschreibt in …
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Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde das Wetter als Wirken Gottes interpretiert, weil man es nicht verstand. Dies änderte sich langsam, als ab 1800 aufgeklärte Gelehrte hinterfragten, beobachteten, Lehren daraus zogen und gemeinsame Standarts entwickelten.
Peter Moore beschreibt in „Das Wetterexperiment“ die Anfänge der Meteorologie, von ersten Beobachtungen, technischen Entwicklungen ( z:B. Die Entwicklung des Telegrafen), Sammeln der Erkenntnisse und Daten, ehe 1861 die ersten amtlichen Wettervorhersagen für das ganze Land herausgegeben wurden.
Moore schreibt über Pioniere, Abenteurer, Wissbegierige, Weltenumsegler, den ersten Wettertagebüchern, der Entwicklung des Telegrafen, der Windskala und Wettertypen, eingeteilt mit Buchstabenkombinationen, genauso, wie Beobachtungen in der detaillierten Landschaftsmalerei, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wolkenvarianten, Wind- und Lichtverhältnissen aufzeigt.
Auch technisch gibt es viele Neuerungen, z.B. Thermo-, Baro- und Hygrometer, so dass einheitliche Skalen oder Parameter für die Wettervorhersage oder Experimente gemeingültig formuliert werden können. Wissbegierige verschiedener Fakultäten tragen ihre unterschiedlichen Erkenntnisse zusammen; die erste Sturmwarnung ist möglich.
Besonders beeindruckt mich, wie Moore diese Entwicklung ganzheitlich erzählt, eingebettet in den historischen Zusammenhang. Stets vermittelt er ein Gesamtbild durch Erläuterung des Zeitgeschehen, seien es die Kriegsführung Napoleons ( die sein Einmarschieren per Tefegraf wie ein Lauffeuer verbreitete), die Erfindung der Dampfmaschine, der Theorie der Photosynthese oder Darwins Überlegungen u.a. zur Transmutation..... Die Erläuterungen werden sehr detailverliebt erzählt; unzählige Namen und Textquellen ( z.B. Briefe) werden aufgeführt; der ergänzende Anhang mit Quellen beläuft sich auf ca. 50 Seiten. Dabei gelingt es Moore von den Pionieren der Meteorologie und deren Entwicklung so fesselnd zu schreiben, so abwechslungsreich und spannend, dass man unwillkürlich an Romane von Jules Verne denken muß.
Peter Moore ist es gelungen, Wissensvermittlung so spannend zu schreiben, als wäre es ein Abenteuerroman, den man nicht mehr weglegen kann, bis man zum Ende gekommen ist.
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