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Der Leidensweg eines Seemanns ohne Paß und Papiere, der von Stadt zu Stadt gehetzt wird und schließlich auf einem morschen "Totenschiff" mit betrügerisch hochversicherter, aber wertloser Ladung untergeht. Der Roman wurde mit Horst Buchholz, Mario Adorf und Elke Sommer erfolgreich verfilmt.
Traven, B.Noch immer sind Geburt und Herkunft B. Travens in Dunkel gehüllt. Dieser große zeitgenössische Erzähler hat es verstanden, sein Pseudonym zu wahren, obwohl seine Romane in viele Sprachen übersetzt und in Millionenauflagen verbreitet wurden. Da seine Bücher zuerst in Deutschland erschienen, könnte man vermuten, dass auch ihr Autor deutscher Herkunft sei. So wurde vielfach angenommen, der Name Traven sei ein Pseudonym für den Münchner Schriftsteller Ret Marut, der in seiner Zeitschrift «Der Ziegelbrenner» in den Jahren 1917 bis 1920 schärfste Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit übte, während der Räte-Herrschaft zum Tode verurteilt wurde und über die deutsche Grenze entweichen konnte.Eine andere Auffassung geht dahin, Traven sei schwedischer Herkunft, 1890 in Chicago geboren und seit 1913 in Mexiko ansässig. Vergeblich setzte 1928 die amerikanische Zeitschrift «Life» 5000 Dollar für die Aufdeckung des Geheimnisses um Traven aus. Er blieb anonym, nur durch
Mittelsmänner wurde bekannt, er sei Landarbeiter, Seemann, Baumwollpflücker und Viehtreiber gewesen, habe jahrelang unter indianischen Stämmen gelebt und gebe in seinen Büchern persönliche Erfahrungen wieder. B Traven starb am 26. März 1969 in Mexiko City.
Mittelsmänner wurde bekannt, er sei Landarbeiter, Seemann, Baumwollpflücker und Viehtreiber gewesen, habe jahrelang unter indianischen Stämmen gelebt und gebe in seinen Büchern persönliche Erfahrungen wieder. B Traven starb am 26. März 1969 in Mexiko City.
Produktdetails
- rororo Taschenbücher 10126
- Verlag: Rowohlt TB.
- Artikelnr. des Verlages: 2514
- 42. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 22. Januar 2001
- Deutsch
- Abmessung: 191.00mm
- Gewicht: 162g
- ISBN-13: 9783499101267
- ISBN-10: 3499101262
- Artikelnr.: 00023613
Herstellerkennzeichnung
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»Eines der geheimnisvollsten literarischen Rätsel des 20. Jahrhunderts.«
„Wer hier `reingeht, ist ledig aller Qualen!“
Als der amerikanische Seemann Gale vom Landgang in Antwerpen zum Hafen zurück kommt, ist sein Schiff, die S.S. Tuscaloosa, weg. Ausgelaufen ohne ihn, aber mit seinem ganzen Hab und Gut, seinem Seemannsbuch und seinem Pass. …
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„Wer hier `reingeht, ist ledig aller Qualen!“
Als der amerikanische Seemann Gale vom Landgang in Antwerpen zum Hafen zurück kommt, ist sein Schiff, die S.S. Tuscaloosa, weg. Ausgelaufen ohne ihn, aber mit seinem ganzen Hab und Gut, seinem Seemannsbuch und seinem Pass. Unmöglich, ohne Seemannsbuch ein anderes Schiff zu bekommen, und noch unmöglicher ein neues Seemannsbuch ohne Pass oder einen neuen Pass ohne Identitätsnachweis. Er ist nun ein „Niemand“, er existiert einfach nicht. Diese leidvolle Erfahrung bleibt Gale nicht erspart, der nun als „Staatenloser“ von einem Land zum anderen abgeschoben wird. In Portugal schließlich gelingt es Gale, auf der Yorikke, einem Schmuggelschiff bei dem man es mit den Papieren nicht so genau nimmt, als Kohlenschlepper anzuheuern. Bald muss er feststellen, dass es sich um ein Totenschiff handelt, denn auch die anderen Seeleute sind ohne Papiere, also „lebende Tote“. Dort lernt er auch einen weiteren Kohlenschlepper, Stanislaw Koslowski, kennen, den ein ähnliches Schicksal auf das Schiff verschlagen hat und der bald sein bester Freund werden sollte. Bei einem Landgang im Hafen von Dakar werden die beiden shanghait und landen auf der Empress of Madagascar, einem Totenschiff der anderen Art. Mit ihrer wertlosen aber hoch versicherten Ladung Alteisen soll sie mit Mann und Maus versenkt werden, um der Reederei und dem Kapitän ein hübsches Sümmchen einzubringen. Doch anders als geplant läuft sie auf einem Riff auf, Gale und Stanislaw können sich total erschöpft auf eine Planke retten und treiben nun hilflos im Ozean …
B. Traven, geb. 1882 – gest. 1969, nannte sich der Autor, der wie viele andere auch anonym veröffentlichte. Er schrieb zwölf Romane, einige Erzählungen und einen Reisebericht, alle in seiner ironisch-sarkastischen Ausdrucksweise und alle verbinden Abenteuer mit kapitalismuskritischem Hintergrund. Wie 1974 festgestellt wurde, soll Traven mit dem Theaterschauspieler und Anarchisten Ret Marut, der 1924 nach Mexiko floh, identisch sein. Recherchen bestätigten dann 2012, dass B. Traven und Ret Marut beides Pseudonyme eines gewissen Otto Feige, Maschinenschlosser und Gewerkschaftssekretär aus Schwiebus in der preußischen Provinz Brandenburg, sein sollen.
Ganz egal wie sich der Autor genannt haben mag, schreiben konnte er, und zwar sehr gut. Traven lässt seinen Protagonisten selbst erzählen, manchmal wütend und traurig, manchmal ironisch und sarkastisch, voll hintergründig beißendem Humor, aber immer hoffnungsvoll und zuversichtlich. Man wird geradezu in die Geschichte hinein gezogen, in das traurige Los des heimatlosen Seemannes ohne Schiff und ohne Papiere, der eigentlich nur überleben will. Engstirniger Bürokratismus einerseits und aufopferungsvolle Hilfsbereitschaft und Freundschaft andererseits berühren den interessierten Leser. Obwohl nicht allzu viel geschieht und die Handlung nur wenige Höhepunkte hat, fand ich das Buch nie langweilig. Auch die ab und zu verwendeten seemännischen Ausdrücke dürften jedermann geläufig sein und bereiteten mir keine Schwierigkeiten. Die Thematik ist heute, bedingt durch die vielen Flüchtlinge ohne Ausweis, aktueller denn je. Darf man, ja soll man, einer Person auf Treu und Glauben gültige Papiere ausstellen, obwohl man deren Identität nicht feststellen kann? Gewiss hat man heute ganz andere Möglichkeiten (der Roman entstand 1926) als damals, dennoch bleibt das Problem. Ein weiteres großes Thema des Romans ist die Ausbeutung der Schwächeren durch die jeweils Höhergestellten, was sich in der Hierarchie bis ganz nach oben fortsetzt und auch heute noch seine Gültigkeit hat.
Fazit: Nicht einfach nur ein einzigartiger Abenteuerroman, sondern auch eine Anklage gegen Bürokratismus und Geldgier und nicht zuletzt eine Hymne an die Freundschaft.
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