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Weltweit wird das Soziale als Dimension netztechnologischer Märkte patentiert und in Wertschöpfungsketten eingebaut. Um Gesellschaft geht es dabei nicht mehr. Und die Hoffnungen auf eine Föderation globaler Zivilisation sind eingeknickt. Drei Milliarden Menschen agieren täglich in medialen, teleoperativen Netzwerken. Sie erzeugen online die Wirtschaftsstruktur des Sozialen der Zukunft. Das Soziale wird zur erdweiten Unternehmensverfassung der Informationsökonomien. Wir erleben einen Schub an Soziopiraterie. Das wirtschaftliche Interesse an 'sich selbst' kombinierenden Organisationsformen des…mehr

Produktbeschreibung
Weltweit wird das Soziale als Dimension netztechnologischer Märkte patentiert und in Wertschöpfungsketten eingebaut. Um Gesellschaft geht es dabei nicht mehr. Und die Hoffnungen auf eine Föderation globaler Zivilisation sind eingeknickt. Drei Milliarden Menschen agieren täglich in medialen, teleoperativen Netzwerken. Sie erzeugen online die Wirtschaftsstruktur des Sozialen der Zukunft. Das Soziale wird zur erdweiten Unternehmensverfassung der Informationsökonomien. Wir erleben einen Schub an Soziopiraterie. Das wirtschaftliche Interesse an 'sich selbst' kombinierenden Organisationsformen des Sozialen ist rasant gewachsen. Medienintegrierte Humanindustrien verwandeln das Soziale in eine offene, variable Unternehmensform. Die in Jahrtausenden hervorgebrachte Grundfähigkeit des Menschen, sich in immer neuen Umweltbeziehungen neu zu organisieren, wird geräuschlos der Datenwirtschaft verpflichtet. In Abkehr von der modernen Unterscheidung zwischen Gesellschaft, Politik und Ökonomie wird das Soziale zum scheinbar endlosen Aktionsfeld globaler User und zugleich zum Strategiefeld von Big Data Companies. Soziales gerät so in den Sog smarter, datentechnischer Ausnahmezustände. Zugleich versuchen Menschen, diese Aktionsräume handelnd zu gestalten. Nur: Woher nehmen wir heute unsere Kriterien für Annahme und Ablehnung? Welches Soziale ist erstrebenswert? Müssen wir die medialen Fähigkeiten des Menschen völlig neu bedenken? Und: Wie werden sich diese beeinflussen lassen? Antworten stellt Manfred Faßler aus biologischern, paläoanthropologischen, politisch-sozialphilosophischen, soziologischen und medien-anthropologischen Forschungen vor. Zugleich legt er dar, dass die gegenwärtigen sozio- und infotechnischen Entwicklungen alle trivialen oder normativen Ideen fortschreitender Humanisierung zerlegen. In der entstehenden Digitalen Klassik behaust sich das Soziale in beispiellosen kurzzeitigen, vernetzten Praxen.
Autorenporträt
Manfred Faßler ist seit 2000 o. Univ.Prof. an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/Main, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. Zahlreiche Fachpublikationen.