Das Sinngedicht ist ein Novellenzyklus des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Die sieben Sinngedicht-Novellen, deren jede eine glückliche oder unglückliche Liebeswahl zum Thema hat, sind in eine Rahmenerzählung eingeflochten, die selbst eine Liebesnovelle ist. Diese spielt im Deutschland der 1850er Jahre in der romantischen Umgebung einer Universitätsstadt. Von dort reitet an einem schönen Junimorgen der junge Naturforscher Herr Reinhart aus, um - wie er es nennt - wissenschaftliche Beobachtungen anzustellen. Abends gelangt er hoch überm Tal zum Landsitz der bücherliebenden und sprachenkundigen Lucie. Herr Reinhart ist von der Schönheit und dem Witz seiner Gastgeberin bezaubert; zugleich fühlt er sich von ihrer geistigen Selbständigkeit herausgefordert. In dieser Laune teilt er ihr das Logausche Sinngedicht mit, das ihm als erotischer Reiseführer und Anleitung zu Kuss-Experimenten dient. Als er obendrein seine tagsüber gesammelten Erfahrungen zum Besten gibt - eine hat beim Kuss nur gelacht, eine andere ist nur errötet, bei einer dritten hat er den Versuch abgebrochen - straft ihn die erzürnte Lucie mit der Geschichte von einer törichten Person, die sich mit erschlichenen Küssen unglücklich macht... Inhalt: - - Ein Naturforscher entdeckt ein Verfahren und reitet über Land, dasselbe zu prüfen - - Worin es zur einen Hälfte gelingt - - Worin es zur andern Hälfte gelingt - - Worin ein Rückschritt vermieden wird - - Herr Reinhart beginnt die Tragweite seiner Unternehmung zu ahnen - - Worin eine Frage gestellt wird - - Von einer törichten Jungfrau - - Regine - - Die arme Baronin - - Die Geisterseher - - Don Correa - - Die Berlocken - - In welchem das Sinngedicht sich bewährt"