Das Oeuvre Shalespeares, des 'Kaisers der Literatur', ist von geradezu beängstigender Lebendigkeit, auf der Bühne wie im Seminar: Eine akademische Industrie von erstaunlichen Ausmaßen nimmt sich seiner seit nun 200 Jahren an. Das Ergebnis dieses gigantischen historischen Lauschangriffs: Wir wissen dies und das über den Kaufmann aus Stratford, doch nichts weist ihn tatsächlich als Autor der berühmten Dramen aus. In diesem Buch werden zwei Operationen ausgeführt: Zunächst wird das 'herkömmliche' Shakespeare-Bild auf seine wissenschaftliche Haltbarkeit untersucht, welche sich als gering herausstellt. Sonach wird in skizzenhafter Form eine erstaunliche Geschichte von Macht und Literatur, Verschwörung, Schweigen und Verkleidung nacherzählt, die, gleich welche Schlüsse man für sich zieht, ganz gewiß verhindert, daß man den Meister je wieder so lesen oder betrachten kann wie bisher.