Marktplatzangebote
18 Angebote ab € 0,43 €
  • Gebundenes Buch

Eigentlich ist Mohamed gar kein Islamist, sondern ein ganz gewöhnlicher Frömmler, dem eines Tages die Absurdität seines Gott und guten Werken geweihten Lebens aufgeht. Er beschließt, mit vierzig Jahren endlich bei seiner Mutter in Saint-Ouen, einer tristen Pariser Banlieue, auszuziehen und deren erdrückender Präsenz zu entkommen. Sein astronomisches Banker-Gehalt erlaubt ihm alle Extravaganzen, und er leistet sich ein Luxusappartement im 6. Pariser Arrondissement, ändert seinen Namen in Basile Tocquard und verleugnet seine algerische Herkunft. So, hofft er, wird er bald auch seine demütigende…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Eigentlich ist Mohamed gar kein Islamist, sondern ein ganz gewöhnlicher Frömmler, dem eines Tages die Absurdität seines Gott und guten Werken geweihten Lebens aufgeht. Er beschließt, mit vierzig Jahren endlich bei seiner Mutter in Saint-Ouen, einer tristen Pariser Banlieue, auszuziehen und deren erdrückender Präsenz zu entkommen. Sein astronomisches Banker-Gehalt erlaubt ihm alle Extravaganzen, und er leistet sich ein Luxusappartement im 6. Pariser Arrondissement, ändert seinen Namen in Basile Tocquard und verleugnet seine algerische Herkunft. So, hofft er, wird er bald auch seine demütigende Jungfräulichkeit verlieren und ein neues Leben beginnen, voller erotischer Vergnügungen, die nur Europäerinnen, "frei in Leib und Geist", ihm bieten können.
Doch etwas in ihm, eine Art ethnischer Magnet, zieht immer nur Frauen aus dem Maghreb an die sich ihm samt und sonders verweigern. Die eine will trotz ihrer freizügigen Erscheinung bis zur Ehe Jungfrau bleiben, die andere ist lesbisch, die dritte ist abstinent, weil gerade schwanger.
Die einzige Frau, die sich für ihn interessiert, ist seine Mutter. Die tut alles dafür, ihren "Augenstern", ihren Erstgeborenen, der Höhle des westlichen Löwen zu entreißen und ihn auf den rechten Weg des Islam zurückzuführen?
Schonungslos und boshaft rechnet Marouane mit der Doppelmoral frommer Männer, fürsorglicher Mütter und republikanischer Freiheiten ab.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Was ist nur los mit diesem Buch? Katharina Granzin stimmt der Roman von Leila Marouane mal misstrauisch, dann wieder zeigt sich die Rezensentin angenehm überrascht. Einen Text als ironische Muslim-Variante zu Catherine Millets Sexbuch anzulegen (auch wenn der deutsche Titel den Bezug leider verschleiert, wie Granzin bemängelt), ist ja schon mal doll, Granzin muss das unumwunden zugeben. Dass ihr schließlich sogar die Lücken in der Vorgeschichte des spätabenteuerlichen Helden einigermaßen gleichgültig sind, deutet auf weitere Qualitäten hin. Den Unterhaltungswert zum Beispiel. Für Granzin rührt der vor allem von der Intelligenz, mit der die Autorin ein raffiniertes selbstreferenzielles Spielchen treibt und ihre Geschichte am Ende gänzlich in die Sphäre der Uneigentlichkeit gleiten lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH