Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 10,00 €
  • Broschiertes Buch

Wie Emotionen entstehen Aus dem Englischen von Friedrich Griese
Emotionen lenken und bestimmen unser Leben von Grund auf, aber kaum jemand weiß, wo und wie sie entstehen. Joseph LeDoux berichtet anschaulich und kompetent über dieses faszinierende Gebiet der Hirnforschung. Er erläutert u.a. folgende Fragen: Auf welche Weise beeinflussen Gefühle unsere Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken und Träume? Können wir unsere Emotionen steuern oder steuern sie uns? Sind sie Erbe unserer evolutionären Urgeschichte oder freie Fähigkeiten? Wann kippt Ängstlichkeit in panische Angst um, wann Begehren in…mehr

Produktbeschreibung
Wie Emotionen entstehen
Aus dem Englischen von Friedrich Griese

Emotionen lenken und bestimmen unser Leben von Grund auf, aber kaum jemand weiß, wo und wie sie entstehen. Joseph LeDoux berichtet anschaulich und kompetent über dieses faszinierende Gebiet der Hirnforschung. Er erläutert u.a. folgende Fragen: Auf welche Weise beeinflussen Gefühle unsere Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken und Träume? Können wir unsere Emotionen steuern oder steuern sie uns? Sind sie Erbe unserer evolutionären Urgeschichte oder freie Fähigkeiten? Wann kippt Ängstlichkeit in panische Angst um, wann Begehren in Gier, Liebe in Hörigkeit, Lust in Sucht, Zorn in Haß? Ist alles nur Chemie und Elektrizität, oder mehr? Klar, verständlich und kompetent erzählt LeDoux von diesem großen Abenteuer der modernen Wissenschaft.
Autorenporträt
Joseph LeDoux ist Professor am Center for Neural Science an der New York University.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.07.1998

Das Hirn hat Geschmack
Joseph LeDoux geht das Land der Seele mit der Sonde suchen

"Das Gehirn ist die gebrechliche Wohnung der Seele", wußte schon Shakespeare. "Das Gehirn ist weiter als der Himmel", schrieb Emilie Dickinson. Woody Allen nannte das Gehirn sein "zweitliebstes Organ". Dem Gehirn verdanken wir, daß wir auf einem Bein stehen können, sprechen, den Himmel als blau wahrnehmen, uns auf den nächsten Urlaub freuen.

Joseph LeDoux, Professor am Center for Neural Science der New York University, versucht zu ergründen, welche Gewitter in unseren grauen Zellen niedergehen müssen, damit wir einige Stockwerke tiefer die Auswirkungen als Kloß im Hals, Herzklopfen oder weiche Knie wahrnehmen. Die Lösung des uralten Rätsels, "wie Emotionen entstehen", kündigt er an. Er verlangt dem Laien ab, sich ein Gefühl ohne dessen körperliche Begleiterscheinungen vorzustellen. Denn Emotionen bestehen nach den Erkenntnissen der Neurobiologie, Hirnforschung und Psychologie aus bewußt wahrgenommenen und als Gefühl interpretierten sowie aus unbewußt empfangenen, körperliche Reaktionen auslösenden Reizen.

Beides, das Herzklopfen und das bewußte Erkennen der Gefahr, bewirkt, daß wir uns fürchten. Der Geisteszustand, den wir als Bewußtsein bezeichnen und für ein menschliches Adelsprädikat halten, beschreibt LeDoux als eine junge Laune der Evolution, viel später entstanden als die Emotionen. Furcht, Zorn, Ekel, Freude sind mächtige Autopiloten, die das Individuum auf dem schmalen Grat der kognitiven Wahrnehmung durch die Welt realer und psychischer Bedrohungen führen, während wir glauben, daß die Vernunft am Steuer sitze.

Als die Psychologie sich als empirische Wissenschaft etablierte, setzte sie Emotion und Kognition gleich. Sie beschnitt damit die Emotion um eine Komponente, mit der wir täglich konfrontiert werden: den körperlichen Ausdruck. LeDoux tritt zur Rettung der Leidenschaften an. Er führt den Leser mit handfesten Beispielen und klaren Begriffserklärungen in die komplexe Materie ein.

Das hochempfindliche Navigationssystem, das uns unsere Vorfahren vererbt haben, um das Überleben der Gattung Mensch zu garantieren, ist Segen und Fluch zugleich. Wie psychisch Kranke aus leidvoller Erfahrung wissen, kann es uns mit derselben Unbeirrbarkeit in die Irre führen, mit der es bei der Bewältigung einer gefährlichen Situation die Marschroute vorgibt. Emotionale Konditionierungen sind nahezu unauslöschlich, und die Verbindungen von den kognitiven Verarbeitungssystemen des Gehirns zu den emotionalen Verarbeitungssystemen sind schwächer als umgekehrt. Das bedeutet, daß Zwangshandlungen, die der Mensch gelernt hat, um Angstzustände zu unterdrücken, besonders schwer zu verlernen sind und sich kein Mensch von einer Angststörung befreien kann, indem er sich sagt, daß es keinen Grund gibt, Angst zu haben. Das Gehirn hat die Reaktionen vorbestimmt, indem es bestimmte Nervenbahnen miteinander verbunden hat. Die Psychotherapie ist der langwierige Versuch, diese Nervenbahnen neu zu verdrahten.

LeDoux weckt beim Leser angenehme Emotionen. Wenn wir lesen, daß der Botenstoff, der das Lernen ermöglicht, Glutamat heißt, genügt ein Gedankensprung zur Inhaltsdeklaration auf Fertigmenü-Verpackungen, um wieder staunen zu können über die Wunder des Lebens: Der Stoff, aus dem die Seele ist, ist ein Geschmacksverstärker. VERA ABLEITINGER

Joseph LeDoux: "Das Netz der Gefühle". Wie Emotionen entstehen. Aus dem Amerikanischen von Friedrich Griese. Carl Hanser Verlag, München 1998. 384 S., geb., 49,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
"Joseph LeDoux ist ein hervorragender Führer auf dem Weg zur äußersten Grenze im Verständnis unserer Emotionen: zum Gehirn. In seinem Buch, lesbar und leserfreundlich, nehmen wir teil an seiner Pionierforschung. Ich empfehle es auf das stärkste." Daniel Goleman

"Eine luzide, gut zugängliche Erklärung dessen, was die jüngste Forschung über den Ursprung der Emotionen herausgefunden hat." Publishers Weekly

"Damasios Buch ist gut, LeDoux' ist besser. Es steht in Einklang mit dem, was Psychologen über Emotionen und das Lernen wissen, es ist lebendig und überzeugend. Ein sagenhaft gutes Buch." Keith Oatley, Professor für angewandte Psychologie an der Universität von Toronto, in: Review
"Eine luzide, gut zugängliche Erklärung dessen, was die jüngste Forschung über den Ursprung der Emotionen herausgefunden hat."
Publishers Weekly