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Die künstlerische Produktion der Gegenwart ist äußerst divers und kaum mehr auf klare Kategorien festlegbar. Es ist eine geläufige Diagnose, dass sich Disziplinengrenzen auflösen und dass letztlich alles in einer Kunst im Singular aufgeht. Das Buch vertritt die These, dass bei allen Überschreitungs- und Hybridisierungsbewegungen disziplinäre Logiken weiterhin bedeutsam sind und dass die Begriffe der Kunst im Singular und der Künste im Plural nur schlecht geeignet sind, diese Situation zu beschreiben: Sie unterschätzen die Heterogenität der künstlerischen Arbeiten bzw. suggerieren, die…mehr

Produktbeschreibung
Die künstlerische Produktion der Gegenwart ist äußerst divers und kaum mehr auf klare Kategorien festlegbar. Es ist eine geläufige Diagnose, dass sich Disziplinengrenzen auflösen und dass letztlich alles in einer Kunst im Singular aufgeht. Das Buch vertritt die These, dass bei allen Überschreitungs- und Hybridisierungsbewegungen disziplinäre Logiken weiterhin bedeutsam sind und dass die Begriffe der Kunst im Singular und der Künste im Plural nur schlecht geeignet sind, diese Situation zu beschreiben: Sie unterschätzen die Heterogenität der künstlerischen Arbeiten bzw. suggerieren, die verschiedenen Disziplinen ließen sich sauber nebeneinander sortieren und folgten im Großen und Ganzen derselben Logik, was offensichtlich nicht der Fall ist. Als alternative Beschreibungsmöglichkeiten werden die Begriffe des Materials und des Ortes angeboten, mit denen jeweils konkrete, aber systematisch verankerte Analysen an die Stelle klarer Kategorisierungen gesetzt werden. Der Begriff des künstlerischen Materials wird von Theodor W. Adorno übernommen, aber flexibilisiert: Er ist produktiv darin, dass er die innere Historizität von Kunstwerken zu denken erlaubt und sie auf Vorläufer und Traditionslinien beziehbar macht. Er muss allerdings von der Vorstellung eines klaren Fortschritts befreit und von der Fixierung auf einzelne, getrennte Disziplinen gelöst werden. Mit dem Begriff des Ortes wird der disziplinären, architektonischen, institutionellen und geopolitischen Situierung künstlerischer Arbeiten Rechnung getragen. Die beiden Begriffe funktionieren komplementär, indem sie Materiallinien auch über Grenzen hinweg verfolgbar und die Interferenzen beschreibbar machen, die sich bei Ortswechseln ergeben.

Dies ist ein Open-Access-Buch.
Autorenporträt
Christian Grüny ist Professor für Ästhetik und Theorien der Gegenwart an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.