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"Das Werk des Erasmus von Rotterdam (1469-1536) ist ein Welterfolg, dem nun in schicker Präsentation und vor allem mit der feinsinnigen Neuübersetzung durch Kurt Steinmann neues Leben eingehaucht wurde." -- Rheinische Post 24.08.2011
Erstmals 1511 gedruckt, ist Erasmus von Rotterdams "Lob der Torheit" ein Hauptwerk des Humanismus und bis heute ein Weltbestseller. Der Manesse Verlag feiert das Buchjubiläum mit einer bibliophilen Prachtausgabe bereichert um eine exklusive Auswahl farbprächtiger Aquarelle von Cornelia Schleime. Wie Erasmus wirft auch die renommierte Gegenwartskünstlerin einen…mehr

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Produktbeschreibung
"Das Werk des Erasmus von Rotterdam (1469-1536) ist ein Welterfolg, dem nun in schicker Präsentation und vor allem mit der feinsinnigen Neuübersetzung durch Kurt Steinmann neues Leben eingehaucht wurde." -- Rheinische Post 24.08.2011
Erstmals 1511 gedruckt, ist Erasmus von Rotterdams "Lob der Torheit" ein Hauptwerk des Humanismus und bis heute ein Weltbestseller. Der Manesse Verlag feiert das Buchjubiläum mit einer bibliophilen Prachtausgabe bereichert um eine exklusive Auswahl farbprächtiger Aquarelle von Cornelia Schleime. Wie Erasmus wirft auch die renommierte Gegenwartskünstlerin einen poetischen und provokanten Blick auf unsere Welt voller Torheiten.
Wie kommen die Menschen dazu, über die Dummheit zu lachen? Gäbe es ohne sie doch keine Leidenschaft und keine Liebe. Keine Gesellschaft hätte Bestand, kein Mensch würde dem anderen vertrauen. Erst ein gerüttelt Maß an "stultitia" vulgo: Torheit lässt unser Leben gelingen. Höchste Zeit also für eine Lobrede! Da sich kein anderer findet, ergreift in schönster Selbstüberschätzung Frau Stultitia persönlich das Wort. In geschliffener Sprache, dabei launig und hochironisch, führt sie uns vor Augen, was wir nicht sehen wollen: Ohne sie, die Torheit, wäre alles nichts. Nur wenn es um Prunksucht und Selbstgefälligkeit in den Reihen der Kirche geht, kennt sie keinen Spaß. Vom einfachen Priester bis zum Papst: Stultitia stellt sie alle bloß.
Autorenporträt
Erasmus Desiderius von Rotterdam zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten des philosophischen Humanismus. Als Philologe und Kirchenkritiker bestimmte er wesentlich die Grundlagen der protestantischen Bewegung mit.

Kurt Steinmann, geb. 1945, arbeitete bis 2003 als Gymnasiallehrer in der Nähe von Luzern. Seit 1978 hat er zahlreiche Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen veröffentlicht (bei Reclam, Insel, Diogenes und Manesse). Seine Übersetzungen dienten auch als Grundlage von Theaterinszenierungen, so in Stuttgart, Oberhausen und in München. Am 19. November 2005 erlebte Jossi Wielers Inszenierung der Bakchen des Euripides, übersetzt von Kurt Steinmann, ihre Premiere an den Münchner Kammerspielen. Steinmann arbeitet gegenwärtig an einer Neuübersetzung der Odyssee.

Cornelia Schleime wurde 1953 in Ostberlin geboren. Die Malerin hatte in der DDR Ausstellungsverbot und reiste 1984 nach Westberlin aus. Zahlreiche Stipendien, Einzelausstellungen im In- und Ausland sowie unter anderem der Gabriele-Münter-Preis und der Fred-Thieler-Preis stehen für ihren internationalen Erfolg. Zudem filmt sie und hat als Schriftstellerin mit ihrem Romandebüt. Cornelia Schleime lebt in Berlin und im Ruppiner Land.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2011

Der Humanist
vor dem Spiegel
Erasmus lobt die Torheit
Erasmus von Rotterdam gehört zu den ungelesensten unter den berühmten oder zu den berühmtesten unter den ungelesenen Schriftstellern Europas. Der Manesse-Verlag, bekannt für seine schlanken Klassiker-Editionen, ist angetreten, das zu ändern; und zwar diesmal nicht durch eine Dünndruck-, sondern durch eine prächtige Großausgabe von Erasmus’ wirkungsmächtigstem Werk „Lob der Torheit“, im Original „Moriae Encomium id est Stultitiae Laus“. Das Nachwort von Kurt Steinmann preist es als sprachlich brillant, als ein unterhaltsames Buch, das uns noch heute zum Lachen bringe, als ironisch-polemisches Meisterwerk. Ist es das? Die Schönheit des Bandes (mit Aquarellen von Cornelia Schleime) ermuntert dazu, es endlich einmal selbst herauszufinden. Die viel bewunderte sprachliche Brillanz tritt in die deutsche Version jedenfalls nicht hinüber – und zwar nicht, weil Steinmanns Übersetzung hinter ihr zurückbliebe, sondern einfach, weil der zeitverhaftete (und sagen wir es offen: unfruchtbare) Stolz des Humanisten, so gut Latein zu können wie Cicero, bei uns heute nur als das Normalniveau des literarischen Deutschen ankommt. Dieser Text ist viel zu sehr mit dem Genuss seiner selbst beschäftigt; er gleicht einem Menschen, der vor einem Spiegel tanzt. Er verspottet die Gelehrten, die lediglich ihre Lesefrüchte ausbreiten, tut aber, wenn er zwanzig antike und stark kommentarbedürftige Eigennamen pro Seite ausbreitet, durchaus nichts anderes.
Darüber hinaus ist er nicht gut komponiert. Es spricht, als allegorische Personifikation, die Torheit selbst. Aber sie bleibt nicht bei sich; sie ist dreimal etwas völlig anderes. Zuerst figuriert sie als die notwendige Illusion, die die Menschen sich machen müssen, um es in diesem vermaledeiten Leben auszuhalten, als Leidenschaft, als Nachsicht, die sich die Ehepartner schenken müssen, um einander überhaupt zu ertragen und so weiter. Das ist menschenfreundlich gedacht; aber nicht in der nötigen Tiefe, sonst hätte Erasmus Bedürfnis und Praxis gewiss auf einen anderen Namen als ausgerechnet den der Torheit getauft.
Darauf erscheint, zweitens, der Sittentadel, geschult an den Satiren des Horaz, jedoch im spätmittelalterlichen Geist der Gilde verfasst, so scharf und witzig wie es halt geht, wenn man ganz im Allgemeinen bleiben will; insgesamt, trotz seiner Kühnheiten gegen die alte katholische Kirche, der langweiligste der drei Teile. Und schließlich noch jene christliche Torheit, die der Apostel Paulus meint, wenn er schreibt: Die Juden nehmen Anstoß, die Griechen rufen: Torheit – wir aber predigen Christus den Gekreuzigten! Hier hat die Torheit mit der Narrenkappe, um die es doch eigentlich gehen sollte, nichts mehr zu suchen.
Dieses Buch, so lässt sich abschließend sagen, hätte das Zeug zu einem wahrhaft humanen Werk gehabt. So ist es leider bloß ein humanistisches geworden.
BURKHARD MÜLLER
Erasmus von Rotterdam
Das Lob der Torheit
Eine Lehrrede. Aus dem Lateinischen übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Kurt Steinmann. Mit Bildern von Cornelia Schleime. Manesse Verlag, Zürich 2011. 176 Seiten, 59,95 Euro.
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"Eine prächtige Großausgabe von Erasmus' wirkungsmächtigstem Werk." -- Süddeutsche Zeitung, 11.10.2011

"Das Werk des Erasmus von Rotterdam (1469-1536) ist ein Welterfolg, dem nun in schicker Präsentation und vor allem mit der feinsinnigen Neuübersetzung durch Kurt Steinmann neues Leben eingehaucht wurde." -- Rheinische Post 24.08.2011

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die wunderschöne Neuausgabe von Erasmus' "Lob der Torheit" mit Aquarellen von Cornelia Schleime verführt Burkhard Müller dazu, dessen Ruf als unterhaltsames und sprachlich glänzendes "Meisterwerk" nun selbst einer Prüfung zu unterziehen. Sein Fazit klingt nicht so vorteilhaft wie in dem Nachwort des Übersetzers Kurt Steinmann: für den Rezensenten ist die deutsche Übersetzung, was sprachliche Brillanz angeht, lediglich "Normalniveau" und an der Gesamtkomposition des Werks hat er auch etwas auszusetzen. So stört er sich daran, dass Torheit, die als Erzählinstanz fungiert, in drei unterschiedlichen und letztlich nicht wirklich verwandten Ausprägungen hervortritt. Zudem zeiht Müller Erasmus selbst des Vergehens an, das dieser höhnisch den Gelehrten vorwirft, die nur ihre "Lesefrüchte" kompilieren. Was "wahrhaft human" hätte werden können, ist in den Augen des enttäuschten Rezensenten damit lediglich "humanistisch" geraten.

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