Tom Wolfe
Gebundenes Buch
Das Königreich der Sprache
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In den vergangenen 150 Jahren wurden von der Entdeckung des Penizillins über die Entschlüsselung der menschlichen DNS bis zum Nachweis des Higgs-Bosons kolossale Fortschritte gemacht. Doch an einer der drängendsten Fragen der Menschheitsgeschichte - Wo liegt der Ursprung der menschlichen Sprache? - scheitert die Wissenschaft bis heute. Das hat, wie Tom Wolfe genüsslich darlegt, führende Forscher von Charles Darwin bis Noam Chomsky jedoch zu keiner Zeit davon abgehalten, grandiose Erfolge zu verkünden, die gar keine waren, Konkurrenten zu diffamieren, anstatt eigene Fehler einzugestehen, ...
In den vergangenen 150 Jahren wurden von der Entdeckung des Penizillins über die Entschlüsselung der menschlichen DNS bis zum Nachweis des Higgs-Bosons kolossale Fortschritte gemacht. Doch an einer der drängendsten Fragen der Menschheitsgeschichte - Wo liegt der Ursprung der menschlichen Sprache? - scheitert die Wissenschaft bis heute. Das hat, wie Tom Wolfe genüsslich darlegt, führende Forscher von Charles Darwin bis Noam Chomsky jedoch zu keiner Zeit davon abgehalten, grandiose Erfolge zu verkünden, die gar keine waren, Konkurrenten zu diffamieren, anstatt eigene Fehler einzugestehen, und generell des Kaisers neue Kleider in den schillerndsten Farben zu beschreiben.
In Das Königreich der Sprache vertritt Wolfe die These, wonach die Sprache die erste kulturelle Leistung des Menschen und somit nicht mit der Evolutiontheorie oder wissenschaftlicher Systematik zu erklären ist.
In Das Königreich der Sprache vertritt Wolfe die These, wonach die Sprache die erste kulturelle Leistung des Menschen und somit nicht mit der Evolutiontheorie oder wissenschaftlicher Systematik zu erklären ist.
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Tom Wolfe, 1930 in Richmond, Virginia, geboren, arbeitete nach seiner Promotion in Amerikanistik als Reporter u.a. für The Washington Post, Esquire und Harper's. In den 1960er-Jahren gehörte er mit Truman Capote, Norman Mailer und Gay Talese zu den Gründern des "New Journalism". Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller (National Book Award u.a.) war mit Büchern wie The Electric Kool-Aid Acid Test (1968) international längst als Sachbuchautor berühmt, ehe er mit Fegefeuer der Eitelkeiten (1987) seinen ersten Roman vorlegte, der auf Anhieb zum Weltbestseller und von Brian de Palma mit Tom Hanks verfilmt wurde. Es folgten mit Hooking Up eine Sammlung von Essays und Erzählprosa (Blessing 2001) und weitere erfolgreiche Romane, darunter Ich bin Charlotte Simmons (Blessing 2005) und der SPIEGEL-Bestseller Back to Blood (Blessing 2013). Zuletzt erschien Das Königreich der Sprache (Blessing 2017). Tom Wolfe verstarb im Mai 2018 in New York.
Produktdetails
- Verlag: Blessing
- Originaltitel: The Kingdom of Speech
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 17. April 2017
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 134mm x 24mm
- Gewicht: 340g
- ISBN-13: 9783896675880
- ISBN-10: 3896675885
- Artikelnr.: 47031055
Herstellerkennzeichnung
Blessing Karl Verlag
Neumarkter Strasse 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Der Wolfe ist dem Wolfe ein Mensch
Mit viel Furor hat Tom Wolfe ein neues Buch geschrieben. Es heißt "Das Königreich der Sprache". Nur wovon handelt dieser Text?
Zu den stärksten Wirkungen, welche Tom Wolfes neues Buch auf den mit Tom Wolfe vertrauten Leser hat, gehört diese hier: Man möchte, kaum ist man fertig mit der Lektüre, noch einmal Wolfes frühere Essays lesen, "Das gemalte Wort" oder "Mit dem Bauhaus leben". Nicht weil "Das Königreich der Sprache" so interessant und provokant wäre: sondern weil dieser Text so erstaunlich durcheinander, so konsequent konfus ist, dass man sich fragt, ob man wirklich alle Sinne beieinanderhatte, damals, als man die alten Essays von Tom Wolfe zwar als halbstark geschrieben und
Mit viel Furor hat Tom Wolfe ein neues Buch geschrieben. Es heißt "Das Königreich der Sprache". Nur wovon handelt dieser Text?
Zu den stärksten Wirkungen, welche Tom Wolfes neues Buch auf den mit Tom Wolfe vertrauten Leser hat, gehört diese hier: Man möchte, kaum ist man fertig mit der Lektüre, noch einmal Wolfes frühere Essays lesen, "Das gemalte Wort" oder "Mit dem Bauhaus leben". Nicht weil "Das Königreich der Sprache" so interessant und provokant wäre: sondern weil dieser Text so erstaunlich durcheinander, so konsequent konfus ist, dass man sich fragt, ob man wirklich alle Sinne beieinanderhatte, damals, als man die alten Essays von Tom Wolfe zwar als halbstark geschrieben und
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etwas grob gedacht empfand. Aber eben doch als goldrichtig und wahrheitsstiftend in ihrem Furor gegen alle Autoritäten des Geistes- und Kunstbetriebs.
Den Furor hat Tom Wolfe noch immer; nur hat der seine Richtung und seinen Gegner verloren. Er kann sich jetzt gegen alles richten, was (oder wen) Tom Wolfe entweder nicht auf Anhieb versteht. Oder prinzipiell nicht mag. Oder wer zufällig im Weg herumsteht, wenn Wolfes Prosa richtig schlechte Laune hat. Es fängt an mit dem Hohn und der Verachtung, die Tom Wolfe ergreifen, als er, in den unverständlichen Windungen des Internets, die Auskunft bekommt, dass prominente Sprachwissenschaftler zugegeben hätten, dass sie die Entstehung der Sprache im evolutionären Prozess nicht stichhaltig erklären könnten - wo doch, so Wolfe, wörtlich, in der Zeit seit der Formulierung der Evolutionstheorie, Einstein die Lichtgeschwindigkeit entdeckt (!) habe, Watson und Crick die DNA, und so fort. Alles Deppen.
Es geht weiter damit, dass Wolfe, im ersten Teil, Charles Darwin als einen machtversessenen Trottel schildert, in Teil zwei macht er das Gleiche mit Noam Chomsky - auch diese beiden hätten, einerseits, versagt vor der Aufgabe, die Entstehung der Sprache zu erklären. Und andererseits hätten sie jeden Trick angewandt, um sich trotzdem die geistige Hegemonie zu sichern.
Das hätte dieses Buch werden können, wenn Wolfe fleißiger und sorgfältiger gearbeitet hätte: ein Essay über die Macht und wie man sie erobert und behauptet im Reich des Geistes. Aber dazu hätte er Darwins und Chomskys Theorien, die Argumente ihrer Unterstützer und ihrer Gegner ein wenig genauer studieren müssen. Wo hätte er dann aber die Zeit und den Platz hergenommen, um, am Schluss des Textes, noch zu verkünden, dass er, Wolfe, das Rätsel im Wesentlichen gelöst habe? An Barthes' "Reich der Zeichen" lehnt sich dieser Titel nur zufällig an.
Man kann sich den Text nur so erklären, dass auch Tom Wolfe mit hundertfünfzig Jahren Verspätung gemerkt hat, welche Kränkung des Menschen die Evolutionstheorie bedeutet. Nur dass er diese Kränkung nicht hinnehmen wollte, und so hat er einen Text verfasst, der zeigen soll, dass er jedenfalls, Tom Wolfe, den Tieren, von denen er stammen soll, nichts verdankt. Tom Wolfe ist nicht das Produkt der Evolution. Tom Wolfe hat sich selbst erschaffen, inklusive seiner Sprache, seines Stils, seiner Marotten, die besonders deutlich sichtbar sind, weil der alte Wolfe hier konsequent den Stil des jungen Wolfe imitiert. "Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe", schrieb Nietzsche, der, 130 Jahre vor Tom Wolfe, die Konsequenzen der Kränkung besser verstanden hatte.
CLAUDIUS SEIDL
Tom Wolfe: "Das Königreich der Sprache". Deutsch von Yvonne Badal, Blessing-Verlag, 224 Seiten, 19,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Den Furor hat Tom Wolfe noch immer; nur hat der seine Richtung und seinen Gegner verloren. Er kann sich jetzt gegen alles richten, was (oder wen) Tom Wolfe entweder nicht auf Anhieb versteht. Oder prinzipiell nicht mag. Oder wer zufällig im Weg herumsteht, wenn Wolfes Prosa richtig schlechte Laune hat. Es fängt an mit dem Hohn und der Verachtung, die Tom Wolfe ergreifen, als er, in den unverständlichen Windungen des Internets, die Auskunft bekommt, dass prominente Sprachwissenschaftler zugegeben hätten, dass sie die Entstehung der Sprache im evolutionären Prozess nicht stichhaltig erklären könnten - wo doch, so Wolfe, wörtlich, in der Zeit seit der Formulierung der Evolutionstheorie, Einstein die Lichtgeschwindigkeit entdeckt (!) habe, Watson und Crick die DNA, und so fort. Alles Deppen.
Es geht weiter damit, dass Wolfe, im ersten Teil, Charles Darwin als einen machtversessenen Trottel schildert, in Teil zwei macht er das Gleiche mit Noam Chomsky - auch diese beiden hätten, einerseits, versagt vor der Aufgabe, die Entstehung der Sprache zu erklären. Und andererseits hätten sie jeden Trick angewandt, um sich trotzdem die geistige Hegemonie zu sichern.
Das hätte dieses Buch werden können, wenn Wolfe fleißiger und sorgfältiger gearbeitet hätte: ein Essay über die Macht und wie man sie erobert und behauptet im Reich des Geistes. Aber dazu hätte er Darwins und Chomskys Theorien, die Argumente ihrer Unterstützer und ihrer Gegner ein wenig genauer studieren müssen. Wo hätte er dann aber die Zeit und den Platz hergenommen, um, am Schluss des Textes, noch zu verkünden, dass er, Wolfe, das Rätsel im Wesentlichen gelöst habe? An Barthes' "Reich der Zeichen" lehnt sich dieser Titel nur zufällig an.
Man kann sich den Text nur so erklären, dass auch Tom Wolfe mit hundertfünfzig Jahren Verspätung gemerkt hat, welche Kränkung des Menschen die Evolutionstheorie bedeutet. Nur dass er diese Kränkung nicht hinnehmen wollte, und so hat er einen Text verfasst, der zeigen soll, dass er jedenfalls, Tom Wolfe, den Tieren, von denen er stammen soll, nichts verdankt. Tom Wolfe ist nicht das Produkt der Evolution. Tom Wolfe hat sich selbst erschaffen, inklusive seiner Sprache, seines Stils, seiner Marotten, die besonders deutlich sichtbar sind, weil der alte Wolfe hier konsequent den Stil des jungen Wolfe imitiert. "Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe", schrieb Nietzsche, der, 130 Jahre vor Tom Wolfe, die Konsequenzen der Kränkung besser verstanden hatte.
CLAUDIUS SEIDL
Tom Wolfe: "Das Königreich der Sprache". Deutsch von Yvonne Badal, Blessing-Verlag, 224 Seiten, 19,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Durchaus verdienstvoll findet Rezensent Helmut Höge Tom Wolfes Versuch, die beiden Feldforscher Alfred Russel Wallace und Daniel L. Everett in Erinnerung zu rufen. In dem überraschend schmalen Pamphlet des amerikanischen Schriftstellers erfährt er nicht nur, weshalb Wallace an Stelle von Darwin die Urheberschaft an der Evolutionstheorie für sich beanspruchen kann, sondern liest auch, wie es dazu kam, dass Chomsky Everett den Rang als oberster Sprachtheoretiker der USA ablief. Auf Wolfes Versuch, eine eigene Sprachtheorie zu entwickeln, hätte Höge allerdings gern verzichten können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Lesenswert und sehr witzig.« David Eisermann, WDR 5
Ein Artikel über „Das Mysterium der Entstehung der Sprache“ und die Unterschrift mehrerer namhafter Professoren und Experten ihres Fachgebietes, die erklären, dass sie auch im Jahr 2016 noch nicht sagen können, wie sich die menschliche Sprache entwickelt hat, sind der …
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Ein Artikel über „Das Mysterium der Entstehung der Sprache“ und die Unterschrift mehrerer namhafter Professoren und Experten ihres Fachgebietes, die erklären, dass sie auch im Jahr 2016 noch nicht sagen können, wie sich die menschliche Sprache entwickelt hat, sind der Ausgangspunkt für Tom Wolfes Nachforschungen. Sehr weit holt er aus und fängt bei keinem geringeren als Charles Darwin an. Nicht so sehr die Erkenntnisse, die der Forscher auf der Beagle gewonnen und in seinem Traktat „The Origin of Species“ niederschrieb, stehen hier jedoch im Vordergrund, sondern der Kampf um das schnellere Publizieren zwischen Darwin und einem unbekannten Forscher, Alfred R. Wallace, der zeitgleich in Asien ähnliche Entdeckungen macht wie Darwin und diese zu Papier brachte. Zeitlebens haderte Darwin mit der immerwährenden Gefahr, dass man ihm seinen Rang aberkennen könnte, wenn Wallace die verdiente Anerkennung zuteilwürde. Mehr als hundert Jahre später wird eine andere Koryphäe in ähnlicher Weise hadern: Noam Chomsky, Begründer der Universal Grammar und modernen Linguistik beherrschte ein halbes Jahrhundert die Disziplin, bis seine Grundsatzüberlegung in Frage gestellt und widerlegt wird. Ein Umstand, mit dem der Forscher nicht umgehen kann.
„Das Königreich der Sprache“ ist kein wissenschaftliches Buch, für mein Empfinden steht noch nicht einmal so sehr die Entwicklung der Sprache im Zentrum – wie Eingangs des Buchs angekündigt, weiß man darüber eh nichts zu sagen, weshalb auch der Leser am Ende nicht mehr weiß als zuvor. Vielmehr geht es um gekränkte Eitelkeiten, sehr menschliches Verhalten in Wissenschaftskreise und das Aufzeigen, wie diese funktionieren und wie dort Stars geboren werden. Das Ganze wird in einem höchst unterhaltsamen Plauderton erzählt, dem man gerne folgt. Es sind gerade die urmenschlichen Geschichten und Einwürfe, die die Wissenschaftler von ihrem Thron holen und sie (be)greifbar machen.
Interessant die für mich zunächst seltsam anmutende Parallele zwischen Darwin und Chomsky. Beide haben ihre Theorien letztlich am Schreibtisch entwickelt ohne sie wissenschaftlich zu belegen. Es sind gedankliche Konstrukte, die jedoch zur Grundlage ihres jeweiligen Feldes wurden. Bei Darwin bedurfte es Mendel, der die Nachweise der Vererbung erbrachte, Chomskys Theorie der Universal Grammar hingegen wurde von Dan Everett widerlegt, der sich ins Feld begab und an echten Menschen forschte. Es waren Charisma und die gute Vernetzung, die sowohl Charles Darwin wie auch Noam Chomsky den Aufsteigt auf den wissenschaftlichen Olymp ermöglichten, von dem sie nicht freiwillig abtreten wollten.
Das Buch lieferte mir so gar nicht das, was ich erwartet hatte. Nichtsdestotrotz fand ich vieles sehr interessant zu lesen, insbesondere Everetts Forschungen bei den Pirahã und deren Sprachsystem. Der anekdotische und humorvolle Stil Wolfes erlaubt dem Sachbuch an keiner Stelle langatmig oder gar tröge zu werden, so dass sich die Suche nach dem Ursprung der Sprache zu einer unterhaltsamen Lektüre, die immer mal wieder kleine Umwege nimmt, entwickelt. Ob Wörter letztlich nur Artefakte und Sprache lediglich ein Kulturgut sind, aber nichts, was die Natur zwingend herausentwickelt, bleibt am Ende unbeantwortet – ist aber vielleicht sinnvoller als eine neue Theorie, die schon bald wieder in die Mottenkiste gepackt werden muss.
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Ein "Königreich" ist in der Regel ein Begriff der eine räumliche Fläche mit einem vordemokratischen Herrschaftssystem verknüpft. Das Wort "Kingdom" hingegen taucht in vielen Pop-Songs auf. Dort bezieht es sich nie auf einen Fläche sondern auf etwas …
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Ein "Königreich" ist in der Regel ein Begriff der eine räumliche Fläche mit einem vordemokratischen Herrschaftssystem verknüpft. Das Wort "Kingdom" hingegen taucht in vielen Pop-Songs auf. Dort bezieht es sich nie auf einen Fläche sondern auf etwas Metaphysisches oder ist eine Metapher für etwas ganz Anderes. Meist mit "Glück" konnotiert, was man im Deutschen nicht so ganz nachvollziehen kann. So bezieht sich auch der Song-Titel "Kings & Queens" 1969 von "Renaissance" auf etwas ganz anderes als man das im Deutschen so zu erkennen meinte.
Zwischen dem Englischen und der Übersetzung ins Deutsche gibt es ja viele Ungereimtheiten, man denke nur an das Wort "Leader", das so gerne in der internationalen Machtpolitik benutzt wird, und dann bei uns nicht "Führer" heißt sondern gerne "nur" mit "Anführer" übersetzt wird. Das hat natürlich gute, sehr deutsche Gründe... und trägt damit nicht unbedingt zum besseren Verständnis z.B. des Führers der westlichen Welt bei, der - wie wir kürzlich erfahren haben - den "größeren Knopf" hat.
Der Verfasser der witzigen Bauhauskritik „ From Bauhaus to our house“ (N.Y., 1981, deutsch: Mit dem Bauhaus leben, Ffm. 1984) hat nun ein vorzügliches Buch über die Geschichte der Sprachforschung geschrieben. Jedem „Strukturalisten“ und jedem, der den Wissenschaftsbetrieb kennt oder die Produktionsbedingungen von Wissen kennenlernen möchte, sehr zu empfehlen: „Das Königreich der Sprache“ von Tom Wolfe (Mchn., 2017, O:“ the Kingdom of speech, N.Y., 2016). Und nebenbei kann man sich noch Gedanken machen, wie das eine oder andere Wort von Tom Wolfe im Originaltext wohl lautete und warum die Übersetzung von Yvonne Badal uns den lockeren Sprachstil des Autors so gut nachempfinden lässt.
So heißt es an einer Textstelle des Buches, an der es um die Entstehung der Publikation der Evolutionstheorie geht:
"... Als Mr. Charles Darwin das Manuskript und den Brief (von Alfred Russel Wallace, WMH) im Juni 1858 erhielt - und man möge mir nun den Anachronismus eines Idioms verzeihen, das erst rund ein Jahrhundert später erfunden wurde -, flippte er aus...."
So mögen wir Tom Wolfe......
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