Johann Wolfgang von Goethe

Gebundenes Buch

Das Hexen-Einmal-Eins

Beschreibung

"Du mußt verstehn! / Aus Eins mach Zehn,/ Und zwei laß gehn,/ Und Drei mach gleich,/ So bist du reich./ Verlier die Vier!/ Aus Fünf und Sechs,/ So sagt die Hex,/ Mach Sieben und Acht, / So ist's vollbracht: / Und Neun ist Eins, / Und Zehn ist keins. / Das ist das Hexeneinmaleins!" Der Illustrator Wolf Erlbruch hat sich von dem berühmten Zauberspruch der Hexe aus Goethes Faust animieren lassen und ein herrliches Bilderbuch mit Zahlen, Hexen, Tieren und anderen Figuren gemalt, dessen Zauberkraft sich kein Mensch entziehen kann.
"Uneingeschränkt schön, wunderbar und witzig - die Illustrationen von Wolf Erlbruch." DER TAGESSPIEGEL
Preise: DIE BESTEN 7 BÜCHER FÜR JUNGE LESER, AUSGEWÄHT VON FOCUS UND DEUTSCHLANDRADIO, PREIS DER STIFTUNG BUCHKUNST 1998

Autor

Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.

Wolf Erlbruch, geboren 1948, ist Professor für Illustration an der Bergischen Universität Wuppertal. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt er für sein Gesamtwerk den Gutenbergpreis der Stadt Leipzig, den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises, 2006 den Hans Christian Andersen Preis und im Jahr 2014 den e.o.plauen-Preis.

Bild: Wikipedia

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Produktdetails

• Verlag: Hanser
• Nachdr.
• Deutsch
• Abmessung: 185mm x 310mm
• Gewicht: 338g
• ISBN-13: 9783446188631
• ISBN-10: 3446188630
• Artikelnr.: 07276082

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.1998

Der weite, leichte Sprung ins Nichts: Wolf Erlbruchs Bilderlösung zu Goethes "Hexen-Einmal-Eins"

Das "Hexen-Einmal-Eins" aus Goethes "Faust", das Wolf Erlbruch in seinem neuen Buch illustriert, hat eigentlich nichts zu bedeuten. Es geht so:

Du mußt verstehn!

Aus Eins mach Zehn

Und Zwei laß gehn

Und Drei mach gleich,

So bist du reich.

Verlier die Vier!

Aus Fünf und Sechs,

So sagt die Hex',

Mach Sieben und Acht,

So ist's vollbracht:

Und Neun ist Eins,

Und Zehn ist keins.

Das ist das Hexen-Einmal-Eins.

Das soll nichts zu bedeuten haben? Sicher ist jedenfalls, daß es nichts Okkultes oder Kabbalistisches

ist, wie Goethes frühe Leser mal dachten, sondern Zahlentrickserei und schlauer Nonsens. Bei Wolf Erlbruch spielen Zahlen schon seit langem eine Rolle. Für seine Bilder greift er wahrscheinlich auf ein Schulbuch mit mathematischen Tafeln zurück, mit Logarithmen, Potenzen, Wurzeln und solchen Sachen. Seine "Zehn grünen Heringe" (1995) haben eine zahlenflirrende Grundierung, als verkörperten sie selbst den Zählreim, der von ihrem Los erzählt.

Erlbruchs "Hexen-Einmal-Eins" ist ein Buch von spröder Schönheit: die Farben gedämpfter als früher, die Figuren spitznasig, ihr Körper ein Querstrich, ein Halbkreis, ein Balken. Sinn lauert schon in den Schraffuren, Zahlen und Topographien, die einen Untergrund bilden, wo man farbige Flächen erwarten würde: ein Sinn, der lockt, um sich zu entziehen. Und Zwei laß gehn: Ein wintriger Mann winkt zwei Flämmchen nach, die sein Lagerfeuer verlassen. Verlier die Vier! Da gibt ein Boxer einem anderen eins auf den Mund, daß vier weiße Stücke rausfliegen: ein Scherz, flach wie ein Kartoffelchip und ziemlich bedrohlich. Mach Sieben und Acht: Ein Männchen steht auf dem Rand eines Doppelschlotes dem Herrn Tod gegenüber, der die Sieben schwingt, seine Sense. Gerade weil das Hexen-Einmal-Eins keinen sagbaren Sinn ergeben muß, kann es in Erlbruchs Bildern viel bedeuten. Im Hexen-Alphabet ausgedrückt: etwas Existentialistisches.

Denn es gibt hier mehr zu ergründen als sonst in Kinderbüchern, es geht ernster, verrätselter, allegorischer zu. Das Liebliche ist nicht mehr als ein Zitat, und das Heitere flieht daraus mit langen Hasenbeinen. Der neue Wolf Erlbruch scheint nicht Kindern, sondern deren Eltern etwas zu erzählen. Es hat mit den Vergeblichkeiten ihres Lebens zu tun.

Paul Ingendaay

Johann Wolfgang von Goethe / Wolf Erlbruch: "Das Hexeneinmaleins". Carl Hanser Verlag, München 1998. 32 S., geb., 24,80 DM. Für jedes Alter.

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