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»Nur weil man verwandt ist, heißt das noch lange nicht, dass man die besten Voraussetzungen mitbringt, sich zu lieben.«
Ein Junge, der seine Schwester verloren hat, schreibt an einem Handbuch voller enzyklopädischer Einträge, die ihm helfen sollen, mit seiner Trauer umzugehen und ihrem Tod einen Sinn zu geben. Drei Hochschulabsolventen stecken alle Energie in ein ausgeklügeltes unterirdisches Tunnelsystem, um den Forderungen des Alltags aus dem Weg zu gehen. Vier Söhne streiten erbittert um das Erbe ihrer toten Mutter, das diese an eine Art Wettbewerb im Falten von Papierkranichen geknüpft…mehr

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Produktbeschreibung
»Nur weil man verwandt ist, heißt das noch lange nicht, dass man die besten Voraussetzungen mitbringt, sich zu lieben.«

Ein Junge, der seine Schwester verloren hat, schreibt an einem Handbuch voller enzyklopädischer Einträge, die ihm helfen sollen, mit seiner Trauer umzugehen und ihrem Tod einen Sinn zu geben. Drei Hochschulabsolventen stecken alle Energie in ein ausgeklügeltes unterirdisches Tunnelsystem, um den Forderungen des Alltags aus dem Weg zu gehen. Vier Söhne streiten erbittert um das Erbe ihrer toten Mutter, das diese an eine Art Wettbewerb im Falten von Papierkranichen geknüpft hat - in Kevin Wilsons einzigartigen Geschichten geht es dem Leser wie einem seiner Erzähler, der nach zwei Jahrzehnten einen Menschen, den er einst als Baby gut gekannt hat, an der Kasse eines Supermarkts wiedersieht: »Du stehst da mit dem Einzigen, was uns allen am Ende bleibt, mit den Dingen, die wir in uns bewahren, die aus uns wachsen, die uns sagen, wer wir sind.«

Kevin Wilson erzählt bizarre und scheinbar surreale Geschichten, doch die Melancholie seiner Charaktere ist uns allen vertraut. Er schreibt mit Sensibilität und hypnotischer Gelassenheit über seine verschrobenen Protagonisten und deren eigenartige Träume: über eine Frau, die sich von Familien als professionelle Großmutter buchen lässt, über einen Sortierer am Fließband von Scrabble, der immer auf der Suche nach den seltenen Qs ist, über eine Cheerleaderin, der es gleichgültig ist, ob ihr Team gewinnt. In Wilsons Miniaturwelten verbinden sich Realität und Fantasie auf einzigartige Weise. Übergroße Babyzähne, steigende Papierkraniche und ein Museum belangloser Alltagsobjekte zählen zu den Requisiten dieser Geschichten, die von Familie und Liebe erzählen, von Einsamkeit, Trauer und Isolation. Sie berühren und verändern.

Autorenporträt
Kevin Wilson begann mit dem Schreiben, weil er einsam war und glaubte, sobald er gute Geschichten schrieb, würde er unwiderstehlich werden. Heute lebt er mit seiner Frau Leigh Anne Couch und ihrem gemeinsamen Sohn Griff in Sewanee, Tennessee, wo Wilson geboren und aufgewachsen ist. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of the South. Seine Erzählungen und sein Roman "Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung" begeisterten Kritiker wie Leser.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.01.2014

Dreieinhalb Minuten
Der Amerikaner Kevin Wilson ist ein begnadeter Weglasser
Wenn alles gut geht, funktionieren Erzählsammlungen wie die Alben der isländischen Sängerin Emiliana Torrini: als eine Abfolge kleiner Begeisterungsanlässe, die einem nicht dauernd auf die Nase binden, dass man ein falsches Leben führt, und trotzdem irgendwie die richtigen Fragen stellen. Und das alles auf einer Distanz, die gut zwischen drei oder vier U-Bahn-Stationen passt. So eine Sammlung ist der Band „Das Große-Schwestern-Handbuch“ des amerikanischen Schriftstellers Kevin Wilson.
  Wilson wurde 1978 geboren und ist damit Teil der jüngeren amerikanischen Autorengeneration, die in Deutschland bisher vor allem mit den Namen Benjamin Kunkel, Chad Harbach oder Elif Batuman verbunden wird. Allesamt sind sie auch hierzulande schon mit erfolgreichen Romanen und Thesenbüchern in Erscheinung getreten. Das könnte damit zu tun haben, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, nämlich in ihren Zwanzigern in New York und Harvard.
  Kevin Wilson hingegen lebt mit Frau und Kind als Creative-Writing-Dozent in einem Städtchen namens Sewanee im Bundesstaat Tennessee. Und wenn man in Sewanee, Tennessee ein Autor witziger Geschichten ist, die einem in jeder Zeile immer auch das Gefühl geben, dass sie etwas wahnsinnig Kluges andeuten, dann steht da eben kein global verständliches Autorenbild zur Verfügung, in das man nur noch hineinfallen muss. Dann ist man ganz auf sich allein gestellt.
  Nachdem sein Debütroman vor allem dafür gelobt wurde, dass er leicht zu lesen war, erweist sich Wilson in seinen Storys nun als begnadeter Weglasser. Die Geschichten benötigen oft nur wenige Absätze, um große Provinzdramen zu erzählen: Cheerleaderinnen, die eigentlich lieber mit dem seltsamen Nachbarsjungen beisammen wären, als Puschel zu schwingen. Computer-spielende Teenager, die beim Zocken ihre Homosexualität entdecken,. Vier Brüder, die ihr Leben lang darunter gelitten haben, dass ihre Mutter Japanerin ist und sich jetzt erbittert um das wertlose Erbe streiten. Wie gute Popsongs erzählen diese Geschichten ganze Lebensschicksale in dreieinhalb Minuten. Und manche sind auch einfach nur albern. Das sind dann oft die souveränsten.
FELIX STEPHAN
Diese witzigen Geschichten
funktionieren wie gute Popsongs:
schnell, direkt und dabei klug
  
Kevin Wilson: Das Große-Schwestern-Handbuch. Nachschlagewerk für sensible Jungs. Aus dem Englischen von Xenia Osthelder, Luchterhand Verlag, München 2013. 272 Seiten, 14,99 Euro, E-Book 11,99 Euro.
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