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Christian Morgensterns Wörter-Ballett verwandelt Norman Junge mit hinreißender Heiterkeit in einen Kosmos voll verrückter Figuren. Keiner beherrscht die Kunst der Sprachspiele mit solcher Lust und Leichtigkeit wie Christian Morgenstern. Was Norman Junge, der kindliche Fantasie, einen brillanten Strich und eine leidenschaftliche Neigung zur Groteske in sich vereint, aus Morgensterns lautlicher Rhapsodie macht, ist von hinreißender Heiterkeit. Seite für Seite zeigt sich ein Ensemble von vibrierenden und tanzenden Maschinchen und Musikwerkzeugen, ein merkwürdiges Schiff mit hölzernen Matrosen,…mehr

Produktbeschreibung
Christian Morgensterns Wörter-Ballett verwandelt Norman Junge mit hinreißender Heiterkeit in einen Kosmos voll verrückter Figuren.
Keiner beherrscht die Kunst der Sprachspiele mit solcher Lust und Leichtigkeit wie Christian Morgenstern. Was Norman Junge, der kindliche Fantasie, einen brillanten Strich und eine leidenschaftliche Neigung zur Groteske in sich vereint, aus Morgensterns lautlicher Rhapsodie macht, ist von hinreißender Heiterkeit.
Seite für Seite zeigt sich ein Ensemble von vibrierenden und tanzenden Maschinchen und Musikwerkzeugen, ein merkwürdiges Schiff mit hölzernen Matrosen, die den Sichelmond herunterholen, Figuren mit Posaunennasen, eine Mondfee, ein Nashorn, das auf einer griechischen Säule hockt, und eine gigantische Zwicke-zwacke-Maschine. Blatt für Blatt - Wort für Wort entstehen verrückte Einfälle, die einfach Spaß machen.
Autorenporträt
Christian Morgenstern, eigentlich Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern, geb. am 6. Mai 1871 in München, gest. am 31. März 1914 in Meran, war Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Bekannt wurde Morgenstern vor allem durch seine komische Lyrik, die jedoch nur einen Teil seines Werkes ausmacht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.12.2003

DAS HÖRBUCH
Ganz nett
Erwin und Heiko Grosche streicheln Morgenstern
Man muss sie einfach mögen, Palmström, das Mondschaf, die Fingur und all die anderen zarten Wesen, die Christian Morgenstern erträumt hat. Das Knie, das einsam seinen Weg geht, der Schlittschuh laufende Seufzer, dem seine glühende Liebe zum schmelzenden Verhängnis wird, das Nasobem, auf seinen Nasen schreitend. Recht unschuldig eigentlich und doch etwas spöttisch kommen sie daher, zugleich von leichter Melancholie umfangen.
Morgenstern war kein böser Dichter. Seine rein satirischen Texte – auf die Werbeindustrie etwa – wirken heute ziemlich lau und matt. Da hilft weder das erregte Gerufe, mit dem Heiko Grosche für das „Telegraphen-Buereau Fuchs” eintritt, noch die scheinbare Ernsthaftigkeit, mit der Erwin Grosche „Aus dem Anzeigenteil einer Zeitung des Jahres 2407” vorträgt. Morgensterns Fantasien über die Zukunft der Konsumgesellschaft sind leider allzu niedlich. Lachen wird man über diese geradezu optimistischen Szenarien heute kaum mehr.
Aber das muss der Freude an den weitaus skurrileren und spielerischeren Gedichten ja keinen Abbruch tun, ist die Auswahl auf dem Hörbuch „Das große Lalula” insgesamt auch ein wenig unglücklich geraten. Zu fragen ist aber nach dem Beweggrund, überhaupt eine solche CD zu produzieren. Dass der schlichte „Wunsch” eines Kabarettisten, sei er auch „lang gehegt”, einem Vorbild oder Vorläufer Referenz zu erweisen, noch lange kein gutes Ergebnis garantiert, dürfte klar sein, auch wenn das Beiheft hier anderes suggeriert, indem es von Neigungen anstatt von Notwendigkeiten spricht.
Die Brüder Grosche sind professionelle Stimmarbeiter, ihr Vortrag ist virtuos. Sie artikulieren äußerst präzise und schonen sich nicht, was Tempo- und Lautstärkewechsel angeht. Zudem verfügen sie über ein hinreichendes Register an Stimmlagen. Etwas Neues aber gewinnen sie Morgensterns Texten nicht ab, zu sehr verlassen sie sich auf deren ironische Qualitäten. Dieses Potential aber scheint schon lange und nicht zuletzt durch die vielen Vorgängerprojekte ausgeschöpft. Morgenstern ist ein Netter. Bürstet man ihn nicht zuweilen ordentlich gegen den Strich, macht man aus ihm schnell einen Langweiler. Pathos und Peinlichkeit wären probate Mittel, den Hörer ein wenig aufzumischen. So aber witzelt bloß, was witzig sein könnte.
TOBIAS LEHMKUHL
CHRISTIAN MORGENSTERN: Das große Lalula. Vorgetragen von Erwin Grosche und Heiko Grosche. Patmos Verlag, Düsseldorf 2003. 1 CD, 48 Minuten, 14,99 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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