Produktdetails
  • Verlag: Edition Temmen
  • ISBN-13: 9783861086161
  • ISBN-10: 3861086166
  • Artikelnr.: 25185257
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2002

Deutschland

"Das große Bremen-Lexikon" von Herbert Schwarzwälder. Edition Temmen, Bremen 2002. 832 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 45,50 Euro. ISBN 3-86108-616-6.

Sein Vorwort hat der Autor mit einer Karikatur illustriert, die den Titel "Der Büchermacher" trägt. Die Unterschrift lautet: "Schauen's, mein Bester, es ist zwar eine saure Arbeit, aber das Werk lobt den Meister." Treffender könnte nicht charakterisiert sein, was Herbert Schwarzwälder mit seinem Bremen-Lexikon geschaffen hat. Viel Vergleichbares gibt es nicht. Heranzuziehen wären höchstens - vom Ausmaß her - das 1999 erschienene Hamburg- Lexikon oder das heimatkundliche Nachschlagewerk über Oldenburg. Doch schon das "Kleine Bremer Lexikon" zum Ausschneiden, das in der lokalen Zeitung "Weser-Kurier" erschienen ist, und das 1977 veröffentlichte "BremerLexikon - Ein Schlüssel zu Bremen" reichen nicht annähernd an das heran, was hier zwischen "Aalto-Hochhaus" und "Zwinger" über die Hansestadt zusammengetragen wurde - mit bewundernswertem Fleiß und penibler Genauigkeit, obwohl der Autor selbst leise Zweifel schürt, ob er wirklich alles erfaßt hat, was über Bremen zu sagen ist. Liebhaber der Stadt - und nur sie werden sich wohl für dieses kapitale Werk interessieren - wird dies nicht anfechten, und sie werden gewiß auch darüber hinwegsehen, daß Herbert Schwarzwälder mit der deutschen Sprache häufig auf Kriegsfuß steht. Daß sie in einem Lexikon nicht schön sein kann, weiß jeder, aber präzise muß sie sein, und da hapert es doch oft durch eine Fülle falscher Bezüge. Zum Beispiel ist zu lesen: "(Adolf) Garde baute die Bäckerei um, blieb aber zunächst eine von vielen Bäckereien in Bremen", und arg komisch wirkt es, wenn es heißt: "Dr. Amos, Julius; Frauenklinik mit Entbindungsanstalt". (tg)

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Viel Vergleichbares gebe es nicht, schreibt ein mit "tg" kürzelnder Rezensent. Dass dies nicht unbedingt als Kompliment gemeint ist, wird erst bei näherem Hinsehen klar. Zwar habe der Autor "penibler Genauigkeit" annähernd alles zwischen "Aalto-Hochhaus und Zwinger" zusammengetragen. Doch der Rezensent vermutet, dass sich nur echte Bremen-Liebhaber für "dies kapitale Werk" interessieren werden. Denn der Autor stehe häufig mit der deutschen Sprache auf Kriegsfuß, und es hapere oft "durch eine Fülle falscher Bezüge". Dass die Sprache in einem Lexikon nicht schön sein könne, wisse jeder. Aber präzise sollte sie sein.

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