Lore wächst mit zehn Geschwistern in einem Pfarrhaus auf. In bester Absicht werden die Kinder zu Gehorsam, Bescheidenheit und Gottgefälligkeit angehalten. Doch Lore belasten die unterdrückten Gefühle und unausgesprochenen Fragen. Die Eltern tragen selbst schwer an der Strenge. Der Vater ringt mit Zweifeln, die arbeitsame Mutter bricht für Stunden aus dem Alltagsleben aus, um sich dann wieder klaglos in den Dienst der Familie und Gemeinde zu stellen. Doch gerade diese Risse ermöglichen Momente von großer Vertrautheit. Daneben gibt es die unbeschwerte Welt der Phantasie und Kinderspiele. So wie ihre Füße die normale Gangart verweigern und mit festgeschnürten Riemen in die richtige Position gebracht werden müssen, so widerspenstig gebärdet sich auch Lore.