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Die Arbeit unternimmt den Versuch, etwa ein Jahrhundert deutscher Rezeptionsgeschichte klassischer Kultur zu untersuchen, und zwar hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt des allmählichen Wandels des Antikebildes. Anfänglich ist das Bild der Antike durch die Ideale des Guten, des Wahren und des Schönen gekennzeichnet und wandelt sich dann allmählich - unter dem Zeichen des fremden Gottes Dionysos stehend - zum Ausdruck des Inhumanen. Die Verfasserin hat dabei bewußt auf Ergebnisse und Ansätze aus der Geschichte, der Theoriebildung und der Methodenreflexion der klassischen Philologie rekurriert,…mehr

Produktbeschreibung
Die Arbeit unternimmt den Versuch, etwa ein Jahrhundert deutscher Rezeptionsgeschichte klassischer Kultur zu untersuchen, und zwar hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt des allmählichen Wandels des Antikebildes. Anfänglich ist das Bild der Antike durch die Ideale des Guten, des Wahren und des Schönen gekennzeichnet und wandelt sich dann allmählich - unter dem Zeichen des fremden Gottes Dionysos stehend - zum Ausdruck des Inhumanen. Die Verfasserin hat dabei bewußt auf Ergebnisse und Ansätze aus der Geschichte, der Theoriebildung und der Methodenreflexion der klassischen Philologie rekurriert, um den Rezeptionsvorgang antiker Stoffe, Motive und Autoren in dem hier untersuchten Zeitraum genauer umreißen zu können. In der Tat sind die wechselseitigen oder spiegelbildlichen Bezüge zwischen Literatur, Philosophie und Altertumswissenschaft häufig festzustellen in einer Epoche, wo der Begriff "klassische Bildung" dem von "Bildung" tout court gleichkommt.Ein starker utopischer Zug haftetvon Anfang an der deutschen Antikerezeption an und geht in dem Paradigmenwechsel von "humaner" zu "inhumaner" Antike auch nicht verloren. Die griechische Vergangenheit und der griechische Mythos dienen zur Ortsbestimmung der Moderne, zur Kontrastfolie für die Gegenwart. Die Mythologisierung und die Idealisierung der Antike verarbeiten genau wie der Historismus einen Komplex von Krisenerfahrungen, die der Moderne Pate gestanden haben, und zwar vor allem die Sehnsucht nach ganzheitlich erfassenden Lebenserfahrungen angesichts des Umbruchs der traditionellen politischen, religiös legitimierten Ordnungen am Ende des 18. Jahrhunderts.
Autorenporträt
Lorella Bosco, geb. 1974, hat Germanistik und Klassische Philologie an der Universität Bari (Italien) und Münster studiert. Nach abgeschlossenem Studium (1996) kam sie wieder nach Deutschland, wo sie an der Freien Universität Berlin im Fach Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert hat. 1998-2000 war sie als Lektorin für Italienische Sprache an der Universität Münster tätig. Seit 2002 ist sie wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Bari.