Die Mittel der Information und Kommunikation durchdringen heute alle gesellschaftlichen Bereiche. Die Medien sind allgegenwärtig in Politik und Wirtschaft, Kunst und Bildung, Beruf und Freizeit, in der Öffentlichkeit wie in der privaten Sphäre. Mit der raschen Weiterentwicklung durch Digitalisierung, Laser-, Kabel- und Satellitentechnologie nimmt ihre gesellschaftliche Bedeutung weiter zu. Mediennutzung begleitet schon heute fast den gesamten Tagesablauf vieler Menschen. Die Autoren geben in diesem Band einen Überblick über die wichtigsten Begriffe und Fakten der Massenkommunikation. Außerdem werden grundlegende Befunde, Theorien und Methoden der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft dargestellt. Der Band ist als Einführung wie als Nachschlagewerk geeignet und soll nicht nur Wissenschaftlern, Studierenden oder Praktikern im Medienbereich, sondern jedem interessierten Mediennutzer dienen.
PUBLIZISTIK. Ein Nachschlagewerk über Massenmedien ohne Beitrag über das Internet wirkt wie eine Phonotruhe neben einem DVD-Player. Dieses Manko haben die Herausgeber des "Fischer Lexikons Publizistik Massenkommunikation" (sic!) nunmehr behoben. In der Neuauflage informiert das Kapitel "Multimedia/Online-Medien" knapp, aber gründlich über Technik, Angebote, Nutzung und rechtliche Aspekte. Daß "Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit" jetzt in einem eigenen Beitrag behandelt werden, schließt eine weitere Lücke. Die anderen Kapitel wurden überarbeitet, so daß sich das Lexikon wieder auf der Höhe der Zeit befindet. In 22 Beiträgen - von "Film" bis "Wirkung von Gewalt in den Massenmedien" - wird der Stand der wissenschaftlichen Beschäftigung mit jener Lebenssphäre zusammengefaßt, der Millionen Menschen die meiste Zeit widmen, wenn sie nicht schlafen oder arbeiten: den Massenmedien. Daß "die Entwicklung der Medien und der Forschung vielfach andere Systematisierungen nahegelegt hätte", konzedieren die Herausgeber durchaus. Und tatsächlich steht dahin, ob sie gut beraten waren, das Stichwort "Kommunikationspolitik" aufzugeben, denn wer sich über Medienpolitik ein Bild machen möchte, muß es sich aus mehreren Beiträgen zusammensetzen (Medienrecht, Presse, Pressewirtschaft, Rundfunk). Doch die Notwendigkeit, den Stoff in einem Taschenbuch unterzubringen, zwingt nun einmal zu beherzten Zuschnitten nach Brechts Devise "Es geht auch anders, aber so geht es auch." Alles in allem lösen die Autoren den Anspruch wiederum überzeugend ein, auch die vierte Auflage des Fischer-Lexikons seit 1971 möge zugleich als Einführung und Nachschlagewerk dienen. 87 Seiten Bibliographie erschließen die Literatur und verzeichnen auch Internetadressen, so daß das Lexikon nicht nur Publizistik-Studenten ein unentbehrliches Vademecum bleibt, sondern allen, die sich für Presse, Rundfunk, Film und Internet sowie für das Wirkungsgeflecht von Journalismus, Politik und Öffentlichkeit interessieren. Wohltuend fällt die Zurückhaltung der Autoren gegenüber Prophetien auf. Weder verheißen sie blendende Horizonte, noch klagen sie darüber, daß die Medienwelt immer schlechter werde. (Elisabeth Noelle-Neumann/Winfried Schulz/Jürgen Wilke [Herausgeber]: Das Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002. 768 Seiten, 14,90 [Euro].)
nka.
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