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»Ein literarisches Juwel.« Ulrich Baron in 'Buchjournal'
Tarjei Vesaas erzählt die Geschichte von zwei elfjährigen Mädchen, Siss und Unn. Unn kommt als Waise zu ihrer Tante und bringt mit ihrer Traurigkeit das Gefüge der ländlichen Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Siss fühlt sich angezogen und freundet sich mit ihr an - bis Unn plötzlich verschwunden ist. Mit eisklaren Sätzen und ergreifenden poetischen Bildern formt Vesaas eine Studie existenzieller Einsamkeit und der Sehnsucht nach menschlicher Nähe. Ein bezwingendes Sprachkunstwerk von enorm suggestiver Kraft.
Tarjei Vesaas erzählt die Geschichte von zwei elfjährigen Mädchen, Siss und Unn. Unn kommt als Waise zu ihrer Tante und bringt mit ihrer Traurigkeit das Gefüge der ländlichen Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Siss fühlt sich angezogen und freundet sich mit ihr an - bis Unn plötzlich verschwunden ist. Mit eisklaren Sätzen und ergreifenden poetischen Bildern formt Vesaas eine Studie existenzieller Einsamkeit und der Sehnsucht nach menschlicher Nähe. Ein bezwingendes Sprachkunstwerk von enorm suggestiver Kraft.
Tarjei Vesaas (1897-1970), einer der bedeutendsten norwegischen Autoren, wurde mehrmals für den Nobelpreis nominiert. Für ¿Das Eis-Schloss¿ erhielt er 1964 den Preis des Nordischen Rats.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- Originaltitel: Is-slottet
- 7. Aufl.
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 20. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 112mm x 19mm
- Gewicht: 188g
- ISBN-13: 9783423148184
- ISBN-10: 3423148187
- Artikelnr.: 61465146
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
1. Das Eis-Schloss
Siss und Unn. Zwei elfjährige Mädchen, irgendwo in Norwegen, in einem kleinen Dorf zwischen Wäldern an einem See, der in einen Wasserfall mündet. Es ist Oktober oder November, und schon Winter. Siss ist unterwegs durch die eiskalte, hartgefrorene Dunkelheit, unterwegs zu Unn, die, nach dem plötzlichen Tod der Mutter, jetzt bei ihrer Tante lebt und neu in der Klasse ist. Siss warb um Unn, aber diese hielt sich abseits. Bis eines Tages Zettel von Hand zu Hand wandern, von Unn zu Siss, von Siss zu Unn, und jetzt ist Siss bei Unn eingeladen, gleich da.
Die beiden Mädchen wissen, sie werden Freundinnen sein. Was sie nicht wissen, dass sie nur diesen einen Abend haben. Denn von Siss' Besuch ist Unn so
Siss und Unn. Zwei elfjährige Mädchen, irgendwo in Norwegen, in einem kleinen Dorf zwischen Wäldern an einem See, der in einen Wasserfall mündet. Es ist Oktober oder November, und schon Winter. Siss ist unterwegs durch die eiskalte, hartgefrorene Dunkelheit, unterwegs zu Unn, die, nach dem plötzlichen Tod der Mutter, jetzt bei ihrer Tante lebt und neu in der Klasse ist. Siss warb um Unn, aber diese hielt sich abseits. Bis eines Tages Zettel von Hand zu Hand wandern, von Unn zu Siss, von Siss zu Unn, und jetzt ist Siss bei Unn eingeladen, gleich da.
Die beiden Mädchen wissen, sie werden Freundinnen sein. Was sie nicht wissen, dass sie nur diesen einen Abend haben. Denn von Siss' Besuch ist Unn so
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aufgewühlt, dass sie am nächsten Morgen statt in die Schule zu dem Wasserfall geht, der gefroren ist und aussieht wie ein Schloss aus Eis. Fasziniert klettert sie darin herum, zwängt sich durch Spalte und Ritzen, findet nicht mehr hinaus, erfriert. Siss sucht mit den Männern des Dorfes nach ihr, die ganze Nacht. Unn wird nicht gefunden. Siss erstarrt. Sondert sich ab. Trauert den ganzen Winter um Unn. Bis es den anderen, Erwachsenen und vor allem Kindern, gelingt, sie ins Leben zurückzuholen.
Ich kann mich nicht erinnern, je etwas so Zartes, Einfühlsames und gleichzeitig Kraftvolles, absolut Unkitschiges und Unversäuseltes über zwei Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden gelesen zu haben. Voller Hochachtung vor ihren aufknospenden, sie verwirrenden Gefühlen und ihrer weisen Kinderseele. Jeder Satz steht fest und stolz da wie ein froststarrer Baum im Wald, und trotzdem hat der Roman im Ganzen etwas Leichtes, Schwebendes, Summendes. Sein Autor, der Norweger Tarjei Vesaas, war sechsundsechzig, als "Das Eis-Schloss" 1963 erschien, anerkannt und geehrt; das Buch aber wirkt jung und von aller Schreibroutine frei, als hätte es ein gerade 25-Jähriger geschrieben. Ein Kunstwunder, wie eine Schubert-Sonate, eine Mozart-Sinfonie. In Norwegen ist "Das Eis-Schloss" ein Nationalheiligtum, es gilt als unübersetzbar. Hinrich Schmidt-Henkel hat es dennoch gewagt, hat sich eng ans Original geschmiegt und für den außergewöhnlichen Klang und die Feinheit der Empfindungen bewundernswerte Entsprechungen gefunden.
Bettina Hartz
Tarjei Vesaas: "Das Eis-Schloss". Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Guggolz-Verlag, 202 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ich kann mich nicht erinnern, je etwas so Zartes, Einfühlsames und gleichzeitig Kraftvolles, absolut Unkitschiges und Unversäuseltes über zwei Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden gelesen zu haben. Voller Hochachtung vor ihren aufknospenden, sie verwirrenden Gefühlen und ihrer weisen Kinderseele. Jeder Satz steht fest und stolz da wie ein froststarrer Baum im Wald, und trotzdem hat der Roman im Ganzen etwas Leichtes, Schwebendes, Summendes. Sein Autor, der Norweger Tarjei Vesaas, war sechsundsechzig, als "Das Eis-Schloss" 1963 erschien, anerkannt und geehrt; das Buch aber wirkt jung und von aller Schreibroutine frei, als hätte es ein gerade 25-Jähriger geschrieben. Ein Kunstwunder, wie eine Schubert-Sonate, eine Mozart-Sinfonie. In Norwegen ist "Das Eis-Schloss" ein Nationalheiligtum, es gilt als unübersetzbar. Hinrich Schmidt-Henkel hat es dennoch gewagt, hat sich eng ans Original geschmiegt und für den außergewöhnlichen Klang und die Feinheit der Empfindungen bewundernswerte Entsprechungen gefunden.
Bettina Hartz
Tarjei Vesaas: "Das Eis-Schloss". Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Guggolz-Verlag, 202 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Stark, poetisch, außergewöhnlich
„Alles war Eis, und das Wasser spritzte dazwischen hervor und baute weiter, Stränge des Wasserfalls wurden vom Eis abgelenkt und schossen in neuen Betten dahin und bildeten neue Formen.“ (Zitat Seite 50)
Inhalt
Die elfjährige …
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Stark, poetisch, außergewöhnlich
„Alles war Eis, und das Wasser spritzte dazwischen hervor und baute weiter, Stränge des Wasserfalls wurden vom Eis abgelenkt und schossen in neuen Betten dahin und bildeten neue Formen.“ (Zitat Seite 50)
Inhalt
Die elfjährige Unn ist Waise und erst vor kurzem zu ihrer Tante in das Dorf gezogen. Die gleichaltrige Siss fühlt sich von der scheuen Einzelgängerin angezogen. Doch am Tag, nachdem Siss Unn zum ersten Mal zu Hause besucht hat, verschwindet Unn auf dem Schulweg spurlos. Es ist erst Spätherbst, aber die klirrende Kälte hat den Wasserfall beim nahe gelegenen See zu einem gewaltigen Eis-Schloss gefrieren lassen. In der Schule hatten alle darüber gesprochen, wie großartig der Anblick war, ein Ausflug war geplant – war Unn an diesem Morgen schon alleine zu diesem gefrorenen Wasserfall gegangen?
Thema und Genre
In diesem 1963 entstandenen Roman des norwegischen Schriftstellers geht es um die beginnende Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Als eines der Mädchen plötzlich verschwindet, prägt dieses Ereignis das zweite Mädchen und die gesamte Dorfgemeinschaft nachhaltig.
Charaktere
Unn ist eine scheue Einzelgängerin und als sie verschwindet, führen die Erinnerungen an Unn auch Siss in eine tiefe, selbst gewählte Isolation.
Handlung und Schreibstil
Die Geschichte spielt innerhalb eines knappen Zeitraums von wenigen Monaten. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht die elfjährige Siss
und wir erleben, wie tief sie durch das Verschwinden ihrer neuen Freundin aus der Bahn geworfen wird. Täglich denkt sie an Unn, verspricht ihr in Gedanken, sich in eine ähnliche innere Einsamkeit zurückzuziehen, die auch Unn umgeben hatte. Die leise Sprache schildert einfühlsam die Gedankenwelt und Gefühle der jungen Siss, verbindet sie gleichsam mit der einprägsamen Beschreibung der unterschiedlichen Naturschauspiele des norwegischen Winters. Im Anhang an den Roman finden wir ein Nachwort, geschrieben von einer beeindruckten, begeisterten Doris Lessing.
Fazit
Eine magische, poetische Geschichte über Freundschaft, Verlust und Trauer, in der ein gewaltiges Naturschauspiel im kalten Winter Norwegens eine wichtige Rolle spielt, real und metaphorisch.
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