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Eino Hanskis 1979 erschienener Roman «Das Brüderbataillon» (schwedischer Originaltitel «Brödrabataljonen») beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel des 2. Weltkriegs und der finnischen Verstrickungen darin – das Schicksal der Ingermanländer. Dieses finnischsprachige Volk lebte seit Jahrhunderten auf einem Landstrich am Finnischen Meerbusen, der sich von der karelischen Landenge bis hin nach Estland erstreckt. Hauptstadt Ingermanlands ist Leningrad (St. Petersburg). Im Fortsetzungskrieg (1941–44) zwischen Finnland und der Sowjetunion wurden die jungen Ingermanländer gezwungen, in der Roten Armee…mehr

Produktbeschreibung
Eino Hanskis 1979 erschienener Roman «Das Brüderbataillon» (schwedischer Originaltitel «Brödrabataljonen») beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel des 2. Weltkriegs und der finnischen Verstrickungen darin – das Schicksal der Ingermanländer. Dieses finnischsprachige Volk lebte seit Jahrhunderten auf einem Landstrich am Finnischen Meerbusen, der sich von der karelischen Landenge bis hin nach Estland erstreckt. Hauptstadt Ingermanlands ist Leningrad (St. Petersburg). Im Fortsetzungskrieg (1941–44) zwischen Finnland und der Sowjetunion wurden die jungen Ingermanländer gezwungen, in der Roten Armee gegen die Finnen zu kämpfen. Nahmen Letztere sie gefangen, wurden sie zunächst wie sowjetische Kriegsgefangene behandelt, später versprach man ihnen die finnische Staatsbürgerschaft, wenn sie sich bereit erklärten, für Finnland gegen die Russen zu kämpfen. In den im September 1944 von den Sowjets diktierten Waffenstillstandsbedingungen wurden die Finnen dazu verpflichtet, die ingermanländischen Soldaten und Zivilisten an die UdSSR auszuliefern, was für diese Hinrichtung, Gulag oder im besten Fall Deportation bedeutete. Vie- len glückte es aber auch, in Finnland zu bleiben oder nach Schweden zu fliehen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion siedelten rund 30 000 Ingermanländer nach Finnland über. In «Das Brüderbataillon» setzt der schwedisch-ingermanländische Autor Eino Hanski den einfachen ingermanländischen Soldaten, die stalinistischem Terror, finnischer Misshandlung, Hunger und Krieg ausgesetzt waren, ein literarisches Denkmal. Neben den brutalen Ereignissen erzählt er aber auch von Freundschaft und Mitmenschlichkeit. Das von humanistischem Geist durchdrungene literarische Meisterwerk weist in seiner Bei- spielhaftigkeit über das eigentliche Geschehen weit hinaus, denn es verdeutlicht, was Krieg mit und aus Menschen machen kann. In diesem Sinn ist es – auch stilistisch – das ingermanländische Gegenstück zum epochalen Roman «Der unbekannte Soldat» des finnischen Schriftstellers Väinö Linna, welcher vom Schicksal der Soldaten im Fortsetzungskrieg erzählt.