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Der Roman rollt in insgesamt fünf Teilen die Lebengeschichte Antons auf ... Wie lebt ein Mensch mit einer solchen Vergangenheit? ... Harry Mulisch benutzt für seinen Bericht die Mittel des Polit-Thrillers. Er erzählt spannend, zügig und unterhaltend, aber auch zugleich unerbittlich ernst und streng.
Geboren am 29.Juli 1927 in Haarlem, Sohn eines ehemaligen Offiziers aus Österreich-Ungarn, welcher im Zweiten Weltkieg mit den deutschen Besatzern kollaborierte, und einer Jüdin aus Frankfurt; seine später geschiedenen Eltern sprachen Deutsch miteinander. Mulisch verfasste zwischen 1947 und 1959 einige Romane und literarische Artikel und Rezensionen in niederländischen Zeitungen (Berichterstatter u.a. für "Elseviers Weekblad"). Die Teilnahme am Eichmann-Prozeß verarbeitete er in der Reportage "Strafsache 40/61", das 1963 mit dem Vijverberg - Prijs ausgezeichnet wurde. Seither schrieb er Romane, Erzählungen, Gedichte, Dramen, Opernlibretti, Essays, Manifeste und philosophische Werke. Spätestens mit seinem in sechzehn Sprachen übersetzten politischen Roman "Das Attentat" wurde er weltberühmt, die Verfilmung von Fons Rademakers erhielt einen Oscar. Für sein literarisches Schaffen erhielt er 1995 den Niederländischen Literaturpreis. Harry Mulisch starb 2010 im Alter von 83 Jahren.

Produktdetails
- rororo Taschenbücher
- Verlag: Rowohlt TB.
- Gewicht: 117g
- ISBN-13: 9783499121302
- Artikelnr.: 24006092
Herstellerkennzeichnung
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Broschiertes Buch Das Attentat ist ein sehr faszinierendes Buch. Ich habe es von der Schule aus gelesen. Aber als ich einmal anfing war es sehr spannend. Ich empfehle es jedem der an Geschichte interessiert ist.
Viel Spass damit!
Als ich einmal anfing diesem Buch zu lesen habe ich gemerkt, das ich von der Schule aus keinen einzigen Buchstaben erkennen konnte.
Broschiertes Buch
Die Handlung des Romans "Das Attentat" beginnt am Ende des 2. Weltkriegs in einem Ort in den Niederlanden, Haarlem.
Dort lebt Anton, der Hauptdarsteller des Romans, damals noch ein Kind, mit seinen Eltern und dem großen Bruder, weitgehend unbeschadet vom Krieg.
Sie sitzen im …
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Die Handlung des Romans "Das Attentat" beginnt am Ende des 2. Weltkriegs in einem Ort in den Niederlanden, Haarlem.
Dort lebt Anton, der Hauptdarsteller des Romans, damals noch ein Kind, mit seinen Eltern und dem großen Bruder, weitgehend unbeschadet vom Krieg.
Sie sitzen im Dunklen eines Kriegsabends zusammen, als plötzlich große Unruhe eintritt, man hört einen Schuss und der große Bruder hält die Neugierde nicht aus, und schaut nach.
Dann geht alles sehr schnell.
In der gleichen Nacht verliert Anton seine Eltern und seinen Bruder, alle durch die Polizei hingerichtet. Er muss aus einem Polizeiauto und mit großem kindlichen Unverständnis mitansehen, wie auch noch sein Elternhaus abgebrannt wird.
Was war geschehen?
Vor seinem Elternhaus lag erschossen ein Kolaborateur der Nazis und man brachte seine Familie mit dem Mord in Verbindung.
Es folgt in groben Schnitten eine Abfolge wichtiger Lebensstationen Antons, der als Erwachsener Arzt wird, und eine Familie gründet, zwei mal heiratet und irgendwie immer eine gewisse Unruhe in sich spürt.
Dass diese mit seiner tragischen Kindheit zusammenhängt, weiß der Leser, aber versteht deshalb noch lange nicht, was wirklich damals passiert war. Er blickt mit Antons unwissenden Augen auf das Geschehen und dieser braucht auch fast sein ganzes Leben, alle Puzzlesteine zusammenzusetzen.<br />Und was erfährt Anton am Ende? Dass seine Familie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war? Ja, im Prinzip schon. Aber das wäre zu einfach ...
Der Roman ist sehr packend geschrieben, es ist eine psychologische Aufarbeitung eines Schicksals. Und es ist ein anderer, weitgehend unbekannter Blick auf die Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
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Parabel vom Tyrannenmord
Es war ein Spielfilm, der mir den Schriftsteller Harry Mulisch nahegebracht hat und den ich damals so gut fand, dass ich den zugrunde liegenden, gleichnamigen Roman später dann auch noch gelesen habe, «Die Entdeckung des Himmels». Dieser Roman und der …
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Parabel vom Tyrannenmord
Es war ein Spielfilm, der mir den Schriftsteller Harry Mulisch nahegebracht hat und den ich damals so gut fand, dass ich den zugrunde liegenden, gleichnamigen Roman später dann auch noch gelesen habe, «Die Entdeckung des Himmels». Dieser Roman und der vorliegende, zehn Jahre früher 1982 erschienene mit dem Titel «Das Attentat», fanden im umfangreichen Werk dieses hochangesehenen holländischen Autors am meisten Beachtung. Was genau den Charme seiner Erzählungen ausmacht, wurde mir in «Siegfried» am deutlichsten, dem Roman über den Sohn Adolf Hitlers. Es sind seine genial konstruierten, phantasievollen Plots, kühn und kreativ erdacht und ohne schmückendes Beiwerk zielgerichtet erzählt. Ein erzählerisch logischer Ablauf, der frei bleibt von Ungereimtheiten und gleichermaßen faszinierend, unterhaltend und zuweilen sogar noch bereichernd wirkt. Derart unterschiedliche Sujets findet man eher selten bei zeitgenössischen Romanciers, die doch oft ein ganz spezifisches Herzensthema haben und es mehr oder weniger gekonnt variieren.
Während in den genannten anderen beiden Romanen religiös mystische und politisch historische Fiktionen thematisiert werden, handelt «Das Attentat» eher realitätsnah von den Hintergründen und Auswirkungen des Tyrannenmordes. Hier am Beispiel eines gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Januar 1945 in den besetzten Niederlanden durch Widerstandskämpfer erschossenen holländischen Polizisten, einer Tat, die vielfältige Folgen hat. In fünf mit Jahreszahlen versehenen Episoden von 1945 bis zur Gegenwart 1981 (der Roman wurde im ersten Halbjahr 1982 geschrieben) und mit einem Prolog über den Tatort schildert der auktoriale Erzähler das Attentat auf den verhassten Kollaborateur aus der Perspektive von Anton, einem zwölfjährigen Jungen. Die Handlung ist ebenso spannend wie komplex, sie hier detailliert zu erzählen würde den Spaß am Lesen deutlich mindern, denn sie ist literarisch das alles dominierende Kernelement des Romans, ich beschränke mich deshalb auf einige Eckpunkte.
Die Vergeltungsaktion der Nazis ist dramatisch und macht Anton zum Waisen. Er kommt bei Verwandten unter und wird Anästhesist. Obwohl er glaubt, das traumatische Geschehen vergessen zu können, die Schrecken seiner Jugend überwunden zu haben, holt ihn die Vergangenheit immer wieder ein. Ungewollt führen Ereignisse und zufällige Begegnungen für ihn zu neuen, weiteren Erkenntnissen, die sich puzzleartig ergänzen und den Widerstrebenden dann doch zur Auseinandersetzung zwingen, auch wenn dies bei ihm sogar psychosomatische Wirkungen hervorruft. Mulisch verarbeitet geschickt die Themen Schuld, Rache, Verantwortung, Moral, indem er These und Antithese gegenüberstellt, speziell die Wechselwirkungen zwischen Täter und Opfer beleuchtet, und indem er Gewalt und Gegengewalt zu begründen sucht in einem komplizierten Prozess der Vergangenheitsbewältigung, dessen Argumentationen durchweg plausibel erscheinen.
Erzählt wird diese Geschichte in einer klaren, leicht lesbaren Sprache, wobei der überkonstruiert wirkende Plot mit seinem Zuviel an Zufällen zum großen Teil mit realistischen, ungekünstelten Dialogen vorangetrieben wird. Die Figuren, allen voran der Protagonist Anton, erscheinen merkwürdig blutleer, und ganz ähnlich verhält es sich auch in ihren Beziehungen zueinander. Liebe und Freundschaft werden kaum überzeugend dargestellt, Persönliches bleibt weitgehend ausgeblendet, den Ehefrauen und Kindern des Helden sind bemerkenswerter Weise nur ein paar spärliche Zeilen gewidmet, emotionale Nähe fehlt weitgehend. So was wie Empathie kommt da nicht wirklich auf beim Lesen. Handlungsorientierte Leser jedoch dürften jubeln über eine spannende Story zu einem wichtigen Thema, die zum Nachdenken zwingt über eine nicht allzu ferne Vergangenheit. Die wird hier zwar literarisch nüchtern, aber recht intelligent in einer Parabel aufgearbeitet, die für ein uraltes philosophisches Schlüsselproblem steht, das des Tyrannenmordes.
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Der zwölfjährige Anton lebt mit seiner Familie in einem Häuschen in Haarlem. Vier Häuser insgesamt beherbergt die Straße in der im Winter 1945 der unbeliebte örtliche Polizeikommandant und Nazi-Kollaborateur, Fake Ploeg, vor dem Nachbarhaus erschossen wird. Die …
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Der zwölfjährige Anton lebt mit seiner Familie in einem Häuschen in Haarlem. Vier Häuser insgesamt beherbergt die Straße in der im Winter 1945 der unbeliebte örtliche Polizeikommandant und Nazi-Kollaborateur, Fake Ploeg, vor dem Nachbarhaus erschossen wird. Die Nachbarn zerren aus Angst die Leiche vor das Häuschen Antons, worauf die deutschen Besatzer die gesamt Familie aushebt. Die Eltern und der ältere Bruder werden hingerichtet, das Haus angezündet. Anton überlebt, zieht zu Verwandten nach Amsterdam, wird Arzt, heiratet, bekommt eine Tochter und wird zufällig, bei einem Begräbnis, brutal mit der Vergangenheit konfrontiert. Langsam, Schritt für Schritt über Jahre hinweg, setzt sich das Puzzle der damaligen Vorkommnisse zusammen. Alles ist anders als Anton und der Leser es vermuten. Ein ganz toll konstruierter Roman, der mich lange Zeit beschäftigte. Sehr zu empfehlen!
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