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Bertl Sonnleitner berichtet von den Menschen und dem Brauchtum seiner Heimat. Er erzählt etwa von der Wallfahrt zum Hl. Ägidius in Windhag und vom Bittgang zu nächtlicher Stunde hinauf auf den Schrobsberg, wie er jedes Jahr an Pfingsten stattfindet. Autobiographisches mischt sich mit Skurrilem, aber auch Berührendem, wenn er zum Beispiel Eindrücke aus Kindertagen wiedergibt oder von der klein gewordenen Welt eines immer noch von der großen Welt träumenden Altbauern erfährt. Es sind Geschichten aus dem Ybbs- und Erlauftal, die von gefallenen Heiligen ebenso berichten wie von so fest im Leben stehenden Menschen wie dem Kartausenschmied von Gaming.…mehr

Produktbeschreibung
Bertl Sonnleitner berichtet von den Menschen und dem Brauchtum seiner Heimat. Er erzählt etwa von der Wallfahrt zum Hl. Ägidius in Windhag und vom Bittgang zu nächtlicher Stunde hinauf auf den Schrobsberg, wie er jedes Jahr an Pfingsten stattfindet. Autobiographisches mischt sich mit Skurrilem, aber auch Berührendem, wenn er zum Beispiel Eindrücke aus Kindertagen wiedergibt oder von der klein gewordenen Welt eines immer noch von der großen Welt träumenden Altbauern erfährt. Es sind Geschichten aus dem Ybbs- und Erlauftal, die von gefallenen Heiligen ebenso berichten wie von so fest im Leben stehenden Menschen wie dem Kartausenschmied von Gaming.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2000

Bildbände

"Das andere Mostviertel. Land zwischen Sonntagberg und Ötscher" von Bertl Sonnleitner. NP-Buchverlag, St. Pölten 1999. 160 Seiten, 101 Schwarzweißfotos. Gebunden, 48 Mark. ISBN 3-85326-121-3.

Man sollte die Lektüre von illustrierten Büchern gelegentlich in zwei Etappen vollziehen: Einmal sieht man nur auf die Bilder, das andere Mal konzentriert man sich ausschließlich auf den Text. Dann zeigt sich nicht nur der Grad der Homogenität einer Veröffentlichung, sondern auch die Schwäche der Fotografie, die meist ohne erläuternde Kommentare nicht auskommt. Im vorliegenden Fall erzählen die Bilder nur wenig, auch wenn sie allerhand vorführen: mehrere Prozessionen, je einen Köhler, Schmied und Holzschnitzer bei der Arbeit, verfallene sowie renovierte Bauernhöfe und Eisenhämmer, Skulpturen in der Kirche und Statuen im Freien, dies und das bei Tag und Nacht, im Sommer und Winter. Es sind Ansichten vom Land und von seinen Bewohnern, doch die Gebäude und die landschaftlichen Partien sehen aus wie anderswo, die Bauern und Handwerker und ihre Tätigkeiten unterscheiden sich kaum von jenen in anderen Regionen der österreichischen Voralpen. Die Aufnahmen sind von einfachster Machart: Das Motiv steht immer genau im Zentrum, die Ausschnitte sind besonders eng gewählt, als ob möglichst wenig Umfeld ins Bild geraten sollte. Der Bildautor hat auch den Text verfasst. Darin erinnert er sich seiner Kindheit und gibt Geschichten wieder, die ihm die besuchten Personen mitgeteilt haben. Vornehmlich aber schildert er von seinem Zusammentreffen mit diesen und von der Teilnahme an meist kirchlichen Ereignissen wie Wallfahrten oder "Heiliggeistbeten". Dazwischen wird erwähnt, wie die Bilder entstanden sind: "Ich stolpere durch feuchtes Gras, fotografiere" oder "fotografiere ich blindlings in die Nacht hinein" (trifft aber seltsamerweise immer ganz genau seine Objekte). Alles wird in einer Sprache kundgetan, die oft mehr vom Verfasser als vom Gegenstand verrät: Der Bauer geht nicht, er "stapft", er klopft nicht, sondern "pocht" an die Tür, "im Herd prasselt" das Feuer, und es "schießen die Flammen in die Höhe", und "im Osten rötet sich langsam der Himmel". "Wie schön die Welt doch ist", heißt es, und dies ist der Tenor dieses Buches, das mit dem "anderen Mostviertel" jenes Arkadien meint, das der Autor für ein harmoniebedürftiges wie konsumfreudiges Publikum entwirft, aber nur jenen Bewohnern gefallen kann, die sich an dem entzücken mögen, was sie ohnehin kennen. (trs)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dem Rezensenten mit dem Kürzel "trs" mag sich nicht so recht erschließen, was die Aufnahmen in diesem Band so sehr von Abbildungen anderer Regionen in den Voralpen und ihren Bewohnern unterscheidet. Die Bilder von Handwerkern, Bauernhöfen und Kirchen zu allen Tages- und Jahreszeiten findet er nicht typisch genug, um diesen Landstrich zu charakterisieren. Ihn stört auch, dass die Fotos alle nach der gleichen Machart geschossen worden sind: Der Fotograf habe sich auf das eigentliche Motiv konzentriert und das Umfeld dabei unberücksichtigt gelassen. Die Sprache der Texte verrate darüber hinaus eher etwas über den Autor als über die Motive, findet "trs".

© Perlentaucher Medien GmbH