Der Philosoph Reinhard Brandt stellt in seiner eleganten und innovativen, zudem facettenreichen Studie als erster das Muster 1,2,3/4 als durchgehendes Ordnungsprinzip in Kunst, Literatur und Philosophie dar. Populärstes Beispiel sind die "Drei Musketiere", ein Roman, in dem eigentlich die Geschichte D'Artagnans, des vierten, erzählt wird.
EINS, ZWEI, DREI und VIER. Die drei Musketiere sind in Wahrheit vier. Erst d'Artagnan vereint den Adligen Athos, den Bürger Porthos und den Geistlichen Aramis zu jenem Bund, in dem alle für einen sind und einer für alle. Reinhard Brandt hat entdeckt, daß sich dasselbe Muster in Kants Urteilstafel findet und an anderen überraschenden Orten der Geschichte des Denkens und Vorstellens: Zu einer abgeschlossenen Dreiheit von Elementen tritt eine vierte Größe hinzu als Fundament, Synthese oder Negation. In unserer Rezension des jetzt als Taschenbuch vorliegenden Essays hieß es (F.A.Z. vom 3. Dezember 1991): "Rasch ist man von Brandts These überzeugt und kann sich in interesselosem Wohlgefallen dem Schauspiel der Beispiele hingeben, mithin jenen Zuschauerstandpunkt einnehmen, als der die vierte Position im Schema so oft bestimmt worden ist." (Reinhard Brandt: "D'Artagnan und die Urteilstafel". Über ein Ordnungsprinzip der europäischen Kulturgeschichte: 1, 2, 3 / 4. Überarbeitete Neuausgabe. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998. 295 S., br., 32,- DM.) F.A.Z.
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"Rasch ist man von der These Brandts überzeugt und kann sich dem Schauspiel der Beispiele hingeben, mithin jenen Zuschauerstandpunkt einnehmen, als der die vierte Position im Schema so oft bestimmt worden ist." (FAZ)