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Wahlmanipulation, Erpressung, Rufmord,Handel mit Kinderpornografie: Viele traditionelleFormen der Kriminalität bedienen sichzunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnologien - die Digitalisierung der Kriminalität schreitet voran. Dazu kommen neue Formen der Computerkriminalität, die erst mit der jetzt erreichten Verbreitung und Nutzungvon Computern möglich sind.Das "Darknet", ein besonders gut abgeschotteterBereich der Netzwelt, zieht dabei Kriminellean wie Motten das Licht, da dort Verschlüsselungund Anonymisierung garantiert werden.Während diese Funktionalitäten auch von...
Wahlmanipulation, Erpressung, Rufmord,Handel mit Kinderpornografie: Viele traditionelleFormen der Kriminalität bedienen sichzunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnologien - die Digitalisierung der Kriminalität schreitet voran. Dazu kommen neue Formen der Computerkriminalität, die erst mit der jetzt erreichten Verbreitung und Nutzungvon Computern möglich sind.Das "Darknet", ein besonders gut abgeschotteterBereich der Netzwelt, zieht dabei Kriminellean wie Motten das Licht, da dort Verschlüsselungund Anonymisierung garantiert werden.Während diese Funktionalitäten auch von ehrlichenWhistleblowern oder Bürgerrechtsaktivistengenutzt werden können, überwiegt derMissbrauch.Cornelius Granig beleuchtet die Anfänge der kriminellen Nutzung von Rechentechnologien, erläutert spektakuläre Vorfälle aus dem deutschsprachigen Raum und spannt einen Bogen vom Missbrauch moderner Technologien durch Diktaturen bis hin zu den Angriffen von Einzeltäternaus dem Darknet. Er spricht mit Polizeibehördenüber Strategien zur Bekämpfung von Computerkriminalität und zeigt, dass wir schonseit Jahrzehnten digitalen Gefahren ausgesetztsind, deren Dimension ständig größer wird.
Dr. Cornelius Granig ist ein österreichischer Unternehmensberater und Journalist, der sich beruflich seit vielen Jahren mit Cyber Security, Compliance und Korruptionsbekämpfung befasst. Er leitete in den letzten Jahren die IT- und Sicherheitsabteilungen als Vorstand großer Banken und Versicherungen und war Manager bei den internationalen Technologiekonzernen IBM und Siemens, die modernste Programme für die Verbesserung der Computersicherheit und die Erkennung und Abwehr von Cyber-Attacken entwickeln.
Produktdetails
- Verlag: Verlag Kremayr & Scheriau
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: April 2019
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 147mm x 27mm
- Gewicht: 527g
- ISBN-13: 9783218011570
- ISBN-10: 3218011574
- Artikelnr.: 54648078
Herstellerkennzeichnung
Kremayr und Scheriau
Rotenturmstraße 27/5
1010 Wien, AT
Geht auch ohne Darknet
Cornelius Granig erläutert Computerkriminalität
Der Titel dieses Buches müsste eigentlich in Anführungszeichen gesetzt sein. Denn um das Darknet im engeren Sinn, also jenen Bereich des World Wide Web, der für normale Suchmaschinen und Browser nicht zugänglich ist, geht es nur auf etwa einem Zehntel der Buchseiten. Und so angemessen dieser geringe Umfang sich angesichts der Tatsache ausnimmt, dass das Darknet weit weniger als ein Prozent des Internets ausmacht und wohl nur ein geringer Prozentsatz seines Datenverkehrs illegal ist, so reißerisch und irreführend ist es, den vielfach dramatisierten Begriff metaphorisch auf die Computerkriminalität im Allgemeinen zu beziehen.
Der Autor
Cornelius Granig erläutert Computerkriminalität
Der Titel dieses Buches müsste eigentlich in Anführungszeichen gesetzt sein. Denn um das Darknet im engeren Sinn, also jenen Bereich des World Wide Web, der für normale Suchmaschinen und Browser nicht zugänglich ist, geht es nur auf etwa einem Zehntel der Buchseiten. Und so angemessen dieser geringe Umfang sich angesichts der Tatsache ausnimmt, dass das Darknet weit weniger als ein Prozent des Internets ausmacht und wohl nur ein geringer Prozentsatz seines Datenverkehrs illegal ist, so reißerisch und irreführend ist es, den vielfach dramatisierten Begriff metaphorisch auf die Computerkriminalität im Allgemeinen zu beziehen.
Der Autor
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Cornelius Granig schreibt im Vorwort: "In diesem Buch wird das ,große Darknet' beschrieben, das dunkle Netz, in dem die Digitalisierung der Kriminalität voranschreitet und in der Computerkriminalität in all ihren vielfältigen Formen Verbreitung findet." Damit freilich ist nicht viel gewonnen, denn diskutabel ist auch die Frage, was man alles zur "Computerkriminalität" zählen möchte. Wobei der Autor diese Problematik zwar nicht verschweigt, im Verlauf des Buches aber allzu oft Grenzphänomene wie das "Dirty Campaigning" und geheimdienstliche Operationen in den großen Crime-Topf mit hineinwirft. Eine Erpressung oder ein Betrugsfall, bei denen statt des Briefs oder des Telefons das Internet als Kommunikationsmittel genutzt wird, mag von den Ermittlungsbehörden unter die Computerkriminalität gefasst werden müssen. Zu unterscheiden ist sie von jener Form der Kriminalität, bei der durch digitale Werkzeuge eine neue Qualität von Gefahrenlagen entsteht.
So ist die Verleumdung seit Bestehen der sozialen Medien nicht nur viel durchschlagskräftiger, es sind auch das Auffinden des Urhebers und die Tilgung von Diffamierungen über Ländergrenzen hinweg schwieriger geworden. Am beunruhigendsten aber sind wohl digitale Angriffe auf die kritische Infrastruktur von Nationen, wie sie etwa der Stuxnet-Computerwurm in Iran ausgelöst hat, die eines Tages vielleicht sogar das Potential besitzen werden, das Internet als Ganzes zu gefährden. Auch das sich ausbreitende "Internet der Dinge" wird neue Einfallstore schaffen.
Nicht zu unterschätzen sind bei vielen digitalen Verbrechen auch die kleinen analogen Beiträge zum großen kriminellen Ganzen: Ohne jemanden, der einen USB-Stick mit Schadsoftware in ein Computersystem einführt, geht es oft nicht. Und nicht selten ist es einfacher, wie jüngst im Fall eines Datenlecks bei AT&T, den Zugang zu verschlüsselten Systemen einfach durch Bestechung von Mitarbeitern zu schaffen. Diese Differenzierungen sind wichtig, um übertriebene Dämonisierungen von bestimmten "Cybercrimes" zu vermeiden.
Das echte Darknet jedenfalls - überlebenswichtig für Dissidenten in repressiven Regimes, berüchtigt wegen seiner Handelsplätze für Drogen oder Kinderpornographie - braucht man bei vielen digitalen Verbrechen nicht, wenn es auch der Computerkriminalität insgesamt durch die angebotenen illegalen Dienstleistungen Auftrieb gibt.
Sämtliche vom Autor der Computerkriminalität zugerechnete Bereiche werden lehrbuchmäßig, oft enzyklopädisch dargestellt, als handle es sich um Schulungsunterlagen für Sonderermittler. Aufgelockert werden die Texte durch anschauliche Tabellen, gut recherchierte Zahlen und viele Kurzinterviews, die oft einen erhellenden Blick nach Österreich, Liechtenstein und in die Schweiz werfen.
Unerfreulich hingegen sind die vielen ausführlichen Zitate, in denen das vorher Umrissene lang und breit wiederholt wird. Sonderbar wirkt, dass fast jedem interviewten Experten die Frage gestellt wird, ob er eine Cyberversicherung abgeschlossen habe. Wobei man auf diese dann wieder unter den "Top-10-Sicherheitstipps" im siebten Kapitel des Buches stößt, in dem es heißt, es gebe inzwischen viele Versicherungsunternehmen, die eine solche anböten. Doch wird die Police einer namentlich genannten Versicherung dann besonders hervorgehoben, anschließend mit sämtlichen Leistungen beschrieben.
Und folgt man dem schon auf dem Titelcover signalhaft aufgedruckten Link zu einer Serviceseite, die laut Impressum vom Beratungsunternehmen des Autors bereitgestellt wird, findet man sogar einen Servicelink, der direkt zu dieser einen Versicherung führt. Das sind Auswüchse des vernetzten Publizierens, die in ihrer Suggestivität ein wenig misstrauisch machen.
UWE EBBINGHAUS
Cornelius Granig: "Darknet". Die Welt im Schatten der Computerkriminalität.
Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2019. 304 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
So ist die Verleumdung seit Bestehen der sozialen Medien nicht nur viel durchschlagskräftiger, es sind auch das Auffinden des Urhebers und die Tilgung von Diffamierungen über Ländergrenzen hinweg schwieriger geworden. Am beunruhigendsten aber sind wohl digitale Angriffe auf die kritische Infrastruktur von Nationen, wie sie etwa der Stuxnet-Computerwurm in Iran ausgelöst hat, die eines Tages vielleicht sogar das Potential besitzen werden, das Internet als Ganzes zu gefährden. Auch das sich ausbreitende "Internet der Dinge" wird neue Einfallstore schaffen.
Nicht zu unterschätzen sind bei vielen digitalen Verbrechen auch die kleinen analogen Beiträge zum großen kriminellen Ganzen: Ohne jemanden, der einen USB-Stick mit Schadsoftware in ein Computersystem einführt, geht es oft nicht. Und nicht selten ist es einfacher, wie jüngst im Fall eines Datenlecks bei AT&T, den Zugang zu verschlüsselten Systemen einfach durch Bestechung von Mitarbeitern zu schaffen. Diese Differenzierungen sind wichtig, um übertriebene Dämonisierungen von bestimmten "Cybercrimes" zu vermeiden.
Das echte Darknet jedenfalls - überlebenswichtig für Dissidenten in repressiven Regimes, berüchtigt wegen seiner Handelsplätze für Drogen oder Kinderpornographie - braucht man bei vielen digitalen Verbrechen nicht, wenn es auch der Computerkriminalität insgesamt durch die angebotenen illegalen Dienstleistungen Auftrieb gibt.
Sämtliche vom Autor der Computerkriminalität zugerechnete Bereiche werden lehrbuchmäßig, oft enzyklopädisch dargestellt, als handle es sich um Schulungsunterlagen für Sonderermittler. Aufgelockert werden die Texte durch anschauliche Tabellen, gut recherchierte Zahlen und viele Kurzinterviews, die oft einen erhellenden Blick nach Österreich, Liechtenstein und in die Schweiz werfen.
Unerfreulich hingegen sind die vielen ausführlichen Zitate, in denen das vorher Umrissene lang und breit wiederholt wird. Sonderbar wirkt, dass fast jedem interviewten Experten die Frage gestellt wird, ob er eine Cyberversicherung abgeschlossen habe. Wobei man auf diese dann wieder unter den "Top-10-Sicherheitstipps" im siebten Kapitel des Buches stößt, in dem es heißt, es gebe inzwischen viele Versicherungsunternehmen, die eine solche anböten. Doch wird die Police einer namentlich genannten Versicherung dann besonders hervorgehoben, anschließend mit sämtlichen Leistungen beschrieben.
Und folgt man dem schon auf dem Titelcover signalhaft aufgedruckten Link zu einer Serviceseite, die laut Impressum vom Beratungsunternehmen des Autors bereitgestellt wird, findet man sogar einen Servicelink, der direkt zu dieser einen Versicherung führt. Das sind Auswüchse des vernetzten Publizierens, die in ihrer Suggestivität ein wenig misstrauisch machen.
UWE EBBINGHAUS
Cornelius Granig: "Darknet". Die Welt im Schatten der Computerkriminalität.
Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2019. 304 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Morton Freidel erkennt den schmalen Grat, auf dem Stefan Mey mit seinem Buch balanciert. Einerseits findet er die Kenntnis und die Nüchternheit angenehm, mit denen der Autor das Darknet und den Tor-Browser beschreibt. So kann Mey ihm überzeugend erklären, warum die US-Regierung das Tor-Projekt weiter unterstützt, obgleich sich im Darknet nachweislich vor allem Kriminelle tummeln. Andererseits schießt der Autor laut Rezensent stellenweise übers Ziel hinaus. Dann wirkt der Text auf Freidel fast wie eine Apologie des Darknet als Utopie der Freiheit.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Alles, was Sie schon immer über das Darknet wissen wollten, aber nie zu fragen gewagt haben…
Meine Meinung:
Das Darknet… legendär, geheimnisvoll, verschrien und für mich bislang eher ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend gespannt war ich auf die Lektüre …
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Alles, was Sie schon immer über das Darknet wissen wollten, aber nie zu fragen gewagt haben…
Meine Meinung:
Das Darknet… legendär, geheimnisvoll, verschrien und für mich bislang eher ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend gespannt war ich auf die Lektüre dieses Buches. Der Autor, Dr. Cornelius Granig, befasst sich als Unternehmensberater und Journalist beruflich seit vielen Jahren mit Cyber Security, Compliance und Korruptionsbekämpfung und leitete in den letzten Jahren IT- und Sicherheitsabteilungen diverser Großunternehmen. Der Mann weiß also, wovon er spricht (bzw. worüber er schreibt).
Schon das Vorwort macht sehr neugierig auf das Buch und man merkt sehr schnell, wie fundiert sich Cornelius Granig auf diesem Gebiet bewegt. Hier habe ich schon einige sehr interessante Neuigkeiten erfahren, wie z.B. dass die USA der Hauptfinanzier des Tor-Netzwerkes sind ("Die Geister, die ich rief..."). Auch die sich anschließende historische Entwicklung, angefangen bei der „modernen“ Datenverarbeitung im Dritten Reich, war durchweg interessant. Richtig ins Eingemachte geht es dann in dem folgenden Abschnitt „Die vielen Formen der Computerkriminalität“. Hier kann einem beim Lesen schon regelrecht angst und bange werden. Die schier unglaubliche Vielfalt an kriminellen Handlungsarten im Netz ist schlichtweg erschreckend. Phishing, Schadsoftware und Industriespionage sind nur einige der kriminellen Machenschaften in den Tiefen des Netzes. Selbst Auftragskiller sollen sich hier bestellen lassen – und das für „gerade mal“ 23.000 Euro. Erschreckend!
Selbstverständlich erklärt der Autor auch die zugrunde liegende Technik des Ganzen, und zwar in verständlichen Worten, die auch Nicht-Digital-Natives verstehen (zusätzlich gibt es auch noch ein sehr gelungenes Glossar im Anhang). Abgerundet wird dieses Buch von einem Kapitel darüber, was die Länder (D-A-CH) unternehmen, um sich gegen diese „neuen“ digitalen Gefahren zu wappnen, und von „Top-10-Tipps“ (einmal für „jedermann“ und einmal für Unternehmen), wie man sich selbst und seine Daten im Netz schützen kann.
Alles in allem ein sehr gelungenes, gut recherchiertes und aufbereitetes Buch zum Thema „Gefahren im Netz“! Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Viele Grafiken sind so klein abgedruckt sind, dass man die Schrift kaum noch bzw. gar nicht mehr lesen kann (wie etwa auf Seite 125). Das hätte man besser lösen können und müssen.
FAZIT:
Ein fundiert recherchierter, leicht verständlicher und sehr spannender Rundum-Blick auf das Phänomen Darknet.
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