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Einfach war das Leben einst auf dem Dorf, die Menschen waren anspruchslos und zufrieden. Zum Dorfleben gehörten damals auch Handwerksberufe, die es in dieser Form heute nicht mehr gibt. Jedes Dorf war stolz auf die eigene Schule und Kirche. Dieses Buch vermittelt fern jeglicher Klischeevorstellungen ein realistisches Bild vom harten Landleben in Bayern. Der Text und eine einmalige Sammlung historischer Schwarz-Weiß-Bilder machen das Buch zu einem wertvollen Zeitdokument.

Produktbeschreibung
Einfach war das Leben einst auf dem Dorf, die Menschen waren anspruchslos und zufrieden. Zum Dorfleben gehörten damals auch Handwerksberufe, die es in dieser Form heute nicht mehr gibt. Jedes Dorf war stolz auf die eigene Schule und Kirche. Dieses Buch vermittelt fern jeglicher Klischeevorstellungen ein realistisches Bild vom harten Landleben in Bayern. Der Text und eine einmalige Sammlung historischer Schwarz-Weiß-Bilder machen das Buch zu einem wertvollen Zeitdokument.
Autorenporträt
Albert Bichler war Lehrer und arbeitete in verschiedenen Funktionen im Schulbereich, zuletzt als Schulleiter. Er absolvierte ein Zusatzstudium an der Universität München in Pädagogik, Psychologie und Volkskunde und promovierte schließlich. Er veröffentlichte viele Schul- und Lehrerhandbücher, Kinderbücher sowie zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften. Seit 1994 publiziert er verstärkt in volkskundlichen Fachzeitschriften. Albert Bichler ist außerdem freier Mitarbeiter beim Bayerischen Rundfunk.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.11.2007

Die verlorene Seele des Dorfes
Ein volkskundlicher Rückblick auf das Landleben
Von Hans Kratzer
Vom frühen Mittelalter bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein waren die bayerischen Bauerndörfer ein Hort der Beständigkeit, zumindest was ihre geographische und soziologische Struktur anbelangt. Als Technisierung und Ökonomisierung wie eine Sturzwelle über die Dörfer schwappten, die angestammten Lebensformen von heute auf morgen fortspülten und den Blick der Menschen von der Nähe in die Ferne lenkten, da war es um diese uralte Form des Zusammenlebens und des Wirtschaftens geschehen. Die Dörfer existierten zwar fort, aber sie hatten, ohne das jetzt nostalgisch zu verklären, ihre Seele und ihr Gesicht verloren. Bevor es gänzlich in Vergessenheit gerät, hat der Münchner Volkskundler Albert Bichler dem alten Dorf in einem 144 Seiten starken Buch ein bemerkenswertes Denkmal gesetzt. Bichler, der bereits ein Standardwerk über das Brauchtum vorgelegt hat („Wie es in Bayern der Brauch ist”) schildert darin die Grundstrukturen des einstigen Dorflebens, das getragen wurde von den Bauern und den Dienstboten, vom Pfarrer und vom Lehrer, vom Wirtshaus und den Handwerkern, vom Jahreslauf der Natur und dem Brauchtum. Bichler gerät dabei nicht in Versuchung, dieses Leben in der Rückschau zu verklären, er zeichnet keine heile Welt, die es in der Tat nicht gegeben hat. In Wirklichkeit war die Existenz auf dem Dorf geprägt von harter Arbeit, von Not und Entbehrungen. In einer Zeit ohne Blitzableiter und Penicillin waren die Menschen ein leichtes Opfer für Gefahren aller Art. Urlaub und 40-Stunden-Woche gab es nicht.
Andererseits war das Leben oft einfacher und übersichtlicher. Das Dorf gewährte vielen menschliche Geborgenheit, Nähe und Vertrautheit. Die Erfahrung der Vereinsamung in einer von der Technik geprägten Welt kannte es kaum. Dies ist auch gut zu ersehen aus den einmaligen Bildern von Erika Groth-Schmachtenberger (1906-92), die dem Buch authentische Aussagekraft verleihen. Die Fotografin hat das bayerische Volksleben des 20. Jahrhunderts so eindrucksvoll wie keine andere dokumentiert. Umso bedauerlicher ist es, dass ihr Archiv in alle Himmelsrichtungen verstreut ist.
In den einzelnen Kapiteln handelt Bichler das Leben in der Großfamilie ab, die harte Bauernarbeit, die Handwerksberufe, die alle ausgestorben sind. Er berührt viele Facetten, der Reigen spannt sich vom Kammerfenster bis zur Leichenfrau. Abgerundet wird das leicht lesbare Werk durch ein Glossar, in dem Bichler die wichtigsten Begriffe aus diesem verschwundenen Kosmos erläutert. Altehrwürdige Wörter wie Häuslleut, Flurumgang, Kornmandl und Versehgang kommen noch einmal zu Ehren. Als pensionierter Lehrer weiß Bichler den Stoff auch didaktisch gut aufzubereiten. Deshalb ist das Buch für den Schulunterricht bestens geeignet – leider wurde das dazu passende Fach Heimatkunde wie das alte Dorf längst entsorgt.
Albert Bichler: Damals auf dem Land. Altes Dorfleben in Bayern, J. Berg Verlag, ISBN: 978-3-7658- 4187-3, 144 Seiten, 19,95 Euro
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