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Als Genealogie bezeichnet Foucault eine Analyse der Geschichte der Gegenwart, die die Konstitution des Subjekts im historisch-kulturellen Zusammenhang zu erklären vermag. Diese Denkfigur greift die Autorin in ihrer Studie auf, hält sich jedoch nicht an die foucaultsche Regel, sich dabei vom konstituierenden Subjekt zu befreien. Stattdessen gibt sie ihm einen angemessenen Ort, indem sie sich der Frage zuwendet, welche biographische Bedeutung die von orthopädischen, sonder- und heilpädagogischen Disziplinen entwickelten Normalisierungspraktiken aus der Perspektive derjenigen gewonnen haben,…mehr

Produktbeschreibung
Als Genealogie bezeichnet Foucault eine Analyse der Geschichte der Gegenwart, die die Konstitution des Subjekts im historisch-kulturellen Zusammenhang zu erklären vermag. Diese Denkfigur greift die Autorin in ihrer Studie auf, hält sich jedoch nicht an die foucaultsche Regel, sich dabei vom konstituierenden Subjekt zu befreien. Stattdessen gibt sie ihm einen angemessenen Ort, indem sie sich der Frage zuwendet, welche biographische Bedeutung die von orthopädischen, sonder- und heilpädagogischen Disziplinen entwickelten Normalisierungspraktiken aus der Perspektive derjenigen gewonnen haben, denen der Diskurs galt.Die biographischen Erzählungen contergangeschädigter Frauen und Männer, so ein zentrales Ergebnis, lassen ihrerseits Regeln erkennen, nach denen biographisch 'wahres' Wissen entwickelt wird und Ablehnungen und Modifikationen der Bezeichnungs- und Normalisierungspraktiken verlaufen. Zudem geben sie Hinweise auf Bildung von gesellschaftlichen Gegenentwürfen, die kurz davor sind, in moralisch motivierte Kämpfe zu fließen.
Autorenporträt
Dr. Walburga Katharina Freitag, Erziehungswissenschaftlerin, leitet den Arbeitsbereich Lebenslanges Lernen am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hannover. Ihre gegenwärtigen Forschungsfragen sind, wie Hochschulen und andere relevante Institutionen die Anforderung umsetzen, Strukturen für Lebenslanges Lernen im hochschulischen Kontext zu schaffen und wie sich Lernverhältnisse für berufstätige Studierende ausgestalten. Öffnung der Hochschulen, Durchlässigkeit, Selektionsprozesse, Heterogenität und Gender sind wichtige analytische Kategorien.
Rezensionen
Ganz besonders kann die inspirierende Studie von Walburga Freitag die reichhaltigen Perspektiven auf "Behinderung" jenseits des medizinischen Blickes erschließen. [...] Vor allem der erste Teil der Studie erscheint fast wie ein Wissenschaftskrimi [...] Auch der zweite Teil ist aufgrund seiner methodologischen Begründung und den "anderen Geschichten" über Contergan, die damit generiert werden, sehr aufschlussreich. - Beide Teile der Studie durchdringen sich zu einer außerordentlich anregenden Einheit, die ihren Erkenntnistheoretischen Höhepunkt in einer sehr überzeugenden "Hermeneutik des Subjekts" findet. [...] Wer also an einer Theorie- und Weiterentwicklung der Sonderpädagogik als Differenzdisziplin ernsthaft Interesse zeigt, wird sich mit den äußerst anregenden Studien von Walburga Freitag [...] auseinandersetzen müssen. Sven Sauter in: EWR 5 (2006), Nr. 6 vom 28.11.2006.