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Steile Treppen, die direkt in den Himmel zu führen scheinen; abenteuerlich schmale Steige über dem Abgrund; Klöster in Schwindel erregender Höhe - Chinas heilige Berge sind voller spektakulärer Ansichten, von geradezu pittoresken Ensembles bis hin zu Szenerien von unerreichter Dramatik. Die spirituelle Entwicklung sowohl des Daoismus als auch des Buddhismus war in China untrennbar mit den Bergen verbunden. Hierher zogen sich Mönche und Einsiedler zur Meditation und zum Leben in der Einsamkeit zurück, von hier kamen aber auch weitreichende Impulse. So liegt auf dem Song Shan das berühmte…mehr

Produktbeschreibung
Steile Treppen, die direkt in den Himmel zu führen scheinen; abenteuerlich schmale Steige über dem Abgrund; Klöster in Schwindel erregender Höhe - Chinas heilige Berge sind voller spektakulärer Ansichten, von geradezu pittoresken Ensembles bis hin zu Szenerien von unerreichter Dramatik. Die spirituelle Entwicklung sowohl des Daoismus als auch des Buddhismus war in China untrennbar mit den Bergen verbunden. Hierher zogen sich Mönche und Einsiedler zur Meditation und zum Leben in der Einsamkeit zurück, von hier kamen aber auch weitreichende Impulse. So liegt auf dem Song Shan das berühmte Shaolin-Kloster, in dem die Kampfkunst des Kung Fu entstand. Und der Tai Shan, den man über eine Treppe mit 6600 Steinstufen erklimmt, wurde in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Mit den 10 heiligen Bergen dieses Bandes präsentiert sich in eindrucksvollen Bildern und kenntnisreichen Texten eine weithin unbekannte Seite Chinas.
Autorenporträt
Karl Johaentges, Jahrgang 1948, ist einer der profiliertesten deutschen Reise- und Landschaftsfotografen. Seit 1978 reist er immer wieder nach China. Seine Reportagen und Fotografien erschienen in Stern, Spiegel, Geo-Saison, Merian und anderen Zeitschriften.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.2005

In den Himmel gebaut: Chinas Klöster

Die Tempel und Klöster elf Heiliger Berge hat Karl Johaentges in China für dieses Buch fotografiert, die meisten eher den Wolken als der Erde verbunden, weshalb Johaentges für seine mehr als dreißig Besuche ausgerechnet hat, insgesamt eine Viertelmillion Stufen hinaufgestiegen zu sein - wenn es denn Stufen gab. Denn bisweilen sind die Wege so ausgesetzt, daß der Besucher nur noch über Bretter oder Eisenkeile in den senkrechten Wänden balanciert. So ist es beim Hua Shan (unsere Abbildung), dessen Mönche neben Mut und einem Hang zur Einsamkeit durchaus auch Humor besaßen. "Stelle, an der das Ohr den Felsen streift" haben sie an einem Ort in den Fels gemeißelt. Es sind vor allem solche Anekdoten, die für Kurzweil in den allzu knappen Texten sorgen. Die Bilder bemühen sich, Momente einer alten Zeit wachzurufen. Den Seilbahnen, mit denen viele der Klöster heute für Touristen erschlossen sind, widmet Johaentges kaum einen Blick.

F.L.

"Chinas Heilige Berge" von Karl Johaentges (Fotos) und Uli Franz (Texte). Frederking & Thaler Verlag, München 2005. 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-89405-648-7.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.03.2005

BÜCHER FÜR DIE REISE
Beten im Massiv
Ein Bildband spiegelt die Welt der chinesischen Bergklöster wider
Man schreitet nicht von Gipfel zu Gipfel oder, wie es ein chinesischer Kaiser vor 300 Jahren gesagt hat: „Keine Talsenke ohne Berghang, kein Hingang ohne Wiederkehr.” Wie die Berge seit Urzeiten die Phantasie der Menschen beflügelten, das Unerreichbare zur Metapher wurde für das Göttliche, der Weg zum Gleichnis für das Leben schlechthin, das haben für den chinesischen Kulturraum der Fotograf Karl Johaentges und der Autor Uli Franz in einem faszinierenden Bildband dokumentiert.
Elf Berge und Bergmassive, über die gesamte Volksrepublik China verstreut, beschreiben und fotografieren sie mitsamt den Klöstern, die vor langen Zeiten errichtet wurden, den Mönchen und Nonnen fünf daoistischer und sechs buddhistischer Gemeinschaften, die heute noch dort leben. Eine uralte Tradition tut sich auf, in deren Schatten sogar die chinesische Kulturrevolution und ihr Credo „Religion ist Opium fürs Volk” zusammenschrumpft auf eine schlimme Episode der Zerstörung, auf die nun eine Wiederkehr folgt.
Auf alten Pilgerstraßen nähern sich Karl Johaentges und Uli Franz den Gipfeln, erklimmen sie über tausende, in den Fels geschlagene Stufen und schmale Trittmulden, über Abgründe hinweg, an schwindelerregenden Steilwänden entlang - und wenn sie oben anlangen, sind Heerscharen chinesischer Touristen bereits dort, per Seilbahn hinaufgelangt: Der staunende Leser erfährt, wie viele Chinesen die Welt des Numinosen wieder entdecken, sich berauschen an der Farbpracht der Darstellungen, den Gesängen der Mönche, dem Duft des Weihrauchs, den Schönheiten der Natur.
In der Umgebung des berühmten Shaolin-Klosters erlernen 30 000 Kinder die alte Kampfkunst Kung-Fu. Sie eignen sich damit Disziplin und Ausdauer an. Pilger eifern dem daoistischen Ideal des Nicht-Handelns im Handeln nach und praktizieren die alten, den Tieren abgeschauten Schrittfolgen des Tai Chi.
Das alles ist in Bildern festgehalten, die den Leser mit hineinnehmen in diese Welt, ihn teilhaben lassen an den Reisen der beiden Autoren: die Berge im Nebel und im strahlenden Gegenlicht, die abenteuerlich an steilen Berghängen errichteten Klöster mit ihren leuchtend roten Mauern, Profanes und Heiliges, zeremonielle und beiläufige Momente, die morgendliche Nudelsuppe oder die Andacht der Mönche, ihre gesammelten Gesichter, - all das ist mit Gespür für den rechten Augenblick aus der Nähe beobachtet.
Ihrem Vorsatz, alle beschriebenen Berge wenigstens einmal zu Fuß, ohne Seilbahn, erklommen zu haben, sind der Autor und sein Fotograf treu geblieben. Der Leser hat Lust, es ihnen nachzutun.
BETTINA EHRHARDT
KARL JOHAENTGES, ULI FRANZ: Chinas Heilige Berge. Frederking & Thaler Verlag, München 2005, 192 Seiten, 240 Abbildungen, 49,90 Euro.
In den Fels geschlagene Stufen und schmale Trittmulden markieren die Pilgerwege durch die Berge Chinas, denen die Autoren einen faszinierenden Fotoband widmen.
Foto: Johaentges
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