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So wie der erste Charlie Bone ECHT SUPER!!! Weiter so


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3 Kundenbewertungen

Wir schreiben das Jahr 1916: Es ist der kälteste Winter seit Menschengedenken. Die beiden Brüder Henry und Jamie Darkwood sind vorübergehend in der Bloor-Akademie untergebracht, da ihre Schwester an Diphterie erkrankt ist. Die beiden Jungs langweilen sich schrecklich, zudem werden sie dauernd von ihrem grässlichen Cousin, Ezequiel Bloor, gepiesackt. Ezequiel hasst seine Cousins, vor allem den elfjährigen Henry kann er kaum ertragen, weil dieser viel schlauer und gewitzter als er selbst ist. Eines Abends, als Henry gerade beim Schussern ist, spielt ihm Ezequiel eine ganz besondere Murmel zu: Es…mehr

Produktbeschreibung
Wir schreiben das Jahr 1916: Es ist der kälteste Winter seit Menschengedenken. Die beiden Brüder Henry und Jamie Darkwood sind vorübergehend in der Bloor-Akademie untergebracht, da ihre Schwester an Diphterie erkrankt ist. Die beiden Jungs langweilen sich schrecklich, zudem werden sie dauernd von ihrem grässlichen Cousin, Ezequiel Bloor, gepiesackt. Ezequiel hasst seine Cousins, vor allem den elfjährigen Henry kann er kaum ertragen, weil dieser viel schlauer und gewitzter als er selbst ist. Eines Abends, als Henry gerade beim Schussern ist, spielt ihm Ezequiel eine ganz besondere Murmel zu: Es ist eine magische Zeitkugel, die denjenigen, der zu tief in sie hineinsieht, in eine andere Zeit befördert.
Henry wird von der Zeitkugel aufgesogen und landet genau ? 90 Jahre später vor den Füßen seines Urgroßneffen Charlie Bone. Charlie bekommt schnell heraus, wen er vor sich hat und auch, dass die fiesen Bloors (allen voran Ezequiel, der immer noch am Leben ist) Henry weiter nach Gesundheit und Leben trachten. Es gelingt Charlie zunächst, Henry zu verstecken. Unerwartete Unterstützung erhält Charlie von der geheimnisvollen Köchin der Schule, die offenbar ebenfalls über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Leider gerät Henry schließlich doch in die Fänge der Bloors. Charlie und seine Freunde versuchen alles, um Henry vor Charlies teuflischen Verwandten zu retten. Und es tauchen noch weitere Schwierigkeiten auf: Die Bloors versuchen Charlie zu benutzen, ihnen einen magischen Gegenstand zu besorgen: einen Dolch, der absolut tödlich ist, jedoch keine Wunden hinterlässt. Dieser Dolch ist auf einem uralten Gemälde abgebildet, das einen Alchemisten in seinem Labor zeigt. Wie sich herausstellt, kann Charlie nämlich nicht nur die Stimmen der auf den Bildern abgebildeten Personen hören ? er kann sogar in die Bilder hineingehen. Charlie unternimmt einen folgenreichen Besuch in einem mittelalterlichen Labor, von dem er fast nicht mehr zurückkehrt. Natürlich gibt es weitere rätselhafte Dinge: In der Bloor-Akademie geht eine geheimnisvolle schwarze Frau um, Mr Pilgrim benimmt sich immer merkwürdiger und Charlie kommt dem Geheimnis um den Roten König ein Stück näher.

Für Kinder von 8 - 12 Jahren

Autorenporträt
Jenny Nimmo war schon als Kind eine ungeheure Leseratte. Nachdem sie alle Bücher der Schulbibliothek ausgelesen hatte, fing sie an, sich eigene Geschichten auszudenken. Seit dieser Zeit spukte ihr die Geschichte von Charlie Bone im Kopf herum, die sie erst ihren kleinen Geschwistern und später dann ihren drei Kindern immer wieder vor dem Zubettgehen erzählte. Ihre Kinder sind inzwischen erwachsen und sie lebt mit ihrem Mann David und der Fledermaus Kevin in einer alten Mühle in Wales.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2005

Magische Familienbande
Die neuere Phantastik für Kinder entdeckt die Verwandtschaft

Da Joanne K. Rowling sich zwischen den einzelnen Bänden von Harry Potter Zeit läßt, können Kinder und Jugendliche ihren nach wie vor kräftigen Appetit auf Phantastisches auch mal bei anderen Köchen stillen. Die Autoren richten sich nach dem Erfolgsmodell und schreiben selten weniger als 350 Seiten, oft das Doppelte. Die meisten Geschichten sind als Trilogien angelegt - die magische Drei dominierte schon im Märchen. Seit der rührenden Geschichte von der schreibenden Mutter im Café gehören mehr denn je die Lebensumstände der Autoren zum Marketing-Konzept der phantastischen Jugendliteratur. Eine Mutter hat sich zusammen mit der Tochter "Lionboy" ausgedacht, und Christopher Paolini schrieb "Eragon" mit 15 Jahren. Solche Storys suggerieren den Fans, daß sie mit ihrer phantastischen Trilogie die nächsten sein könnten.

Rezepte und Zutaten für die Handlung gib's kostenlos in Mythen, Märchen und den Arbeiten der Kollegen. Man nehme eine Waise oder ein von seinen Eltern verlassenes Kind. Zur Kompensation seiner Einsamkeit muß es über wunderbare Kommunikationsmittel verfügen - es ist isoliert und allverbunden, wie Max Lüthi die Protagonisten des Märchens charakterisiert hat. Zizou Corders "Lionboy" versteht die Katzensprache, Jenny Nimmos "Charlie Bone" kann mit Figuren auf Bildern sprechen und "Eragon" mit seinem Drachenmädchen. Die Suchreise der Helden führt sie durch eine oft mittelalterlich anmutende Anderswelt ("Eragon") oder über eine Zweiweltenbühne mit magischer und alltäglicher Sphäre ("Charlie Bone"), und sie fällt zusammen mit der allmählichen Aufdeckung ihrer verborgenen Abstammung. Ihr Familienroman ist wie bei Hamlet mit der Verderbtheit der Welt korreliert. Das Böse ist übermächtig geworden, die Guten müssen die Weltordnung wiederherstellen.

Mit diesen Versatzstücken ist gleichwohl nicht schon alles geleistet. Originelle Kombinationen, spezifische Atmosphären, eindringliche Figuren müssen selbst gefunden werden. Christopher Paolini ist nicht viel eingefallen, sein Mix bleibt ziemlich fad. Ein Tyrann mit Ungeheuern als Schergen, ein Drachenei, ein Bündnis von Elfen, Zwergen und Zauberern - den allzu vertrauten Motiven fehlen überraschende Evidenz und Eigensinn.

Kai Meyer dagegen entwirft eigenwillige, auch ambivalente Figuren und siedelt sie in verfremdet pittoresken Milieus an. Seine Merle lebt im Venedig der Glas- und Spiegelkünstler, während die Stadt von einem zombiehaften ägyptischen Reich, von Mumien und Sphingen, belagert wird. Der Weg zur Rettung führt die Heldin durch eine ins Maßlose getriebene Dante-Hölle, durch die Elemente und Jahreszeiten. Kai Meyers Wellenläufer-Trilogie spielt in einer magisch bedrohten Seeräuber-Karibik. Hier müssen die Helden in die Meeresabgründe vordringen, um das Unheil zu bannen. Die Dehnung auf drei Bände, die Überfülle von skurrilen Figuren, gefährlichsten Situationen und herzzerreißenden Konflikten um Freundschaft und Verrat lassen allerdings die Konturen verschwimmen. Meyer bürdet dem Lesemagen zuviel auf, spätestens im zweiten Band verlieren sich die einzelnen Aromen im überwürzten Gericht.

Nach der jahrzehntelang anhaltenden Kelten- und Elfenlust liegt ein Griff in andere Märchengefilde nahe. P. B. Kerr transportiert Dschinns und Flaschengeister aus 1001 Nacht in die Gegenwart. Seine Geschichte von den lässigen amerikanischen Dschinn-Kindern erinnert an Enid Blytons Abenteuerbücher und ist ebenso flach. Jenny Nimmo variiert das Harry-Potter-Muster des Zaubererinternats und gibt einen Schuß von Roald Dahls schwarzem Humor dazu. Trotz der epigonalen Anlage sind ihr Held Charlie Bone, seine Freunde und magischen Helfer im Spannungsfeld zwischen gemütlicher mütterlicher Wohnküche und gefährlich-kaltem Internat selbständig gezeichnet. Die Bösen sind ohnehin immer gleich häßlich und grausam.

Nicht so bei Zizou Corder: Sie läßt das Böse konkret und gegenwartsbezogen als Pharmakonzern agieren, der die Welt mit feineren und weniger feinen Mitteln beherrscht. Handlanger ist ein gemeiner Bursche aus dem Nachbarhaus - so erhält die Gewalt ein Gesicht, das Kindern aus ihrem Alltag nur zu vertraut ist. Dagegen bietet Charlie Ashanti, der sich mit einer Löwenfamilie verbündet, ein attraktives Trostmittel und prächtiges Wunschbild für kindliche Allmachtsphantasien und Freundschaftssehnsucht. Zizou Corder hat einige starke Bilder gefunden, und sie macht sich die Mühe, die Handlung in verfremdeten, aber erkennbaren geographischen und kulturellen Räumen anzusiedeln. Die farbige Detailgenauigkeit verhindert, daß die moralische und politische Korrektheit zu aufdringlich wird.

Erstaunlich an der gegenwärtigen Fantasy-Mode ist die Bedeutung des biologischen Erbes für die Helden. Blut gilt mehr als alle Erziehung. Die Kinder des Dschinn, Eragon, Charlie Bone, Merle - sie alle sind durch ihre biologische Herkunft auf die magische Karriere festgelegt. Daher sind ihre Erlebnisse und Reisen weniger Entwicklungs- als Reifungsgeschichten. Eines Tages werden sie zu Zauberern, so wie reale Kinder in die Pubertät kommen. In dieser zwangsläufig sich ereignenden Epiphanie des Magischen wird eine seltsame Obsession der gegenwärtigen phantastischen Jugendliteratur kenntlich: die schicksalhafte Vererbung und der Familienmythos. Darin unterscheidet sie sich diametral von der phantastischen Kindergeschichte der sechziger und siebziger Jahre, die dem Kind die Macht der schöpferischen Phantasie zusprach. Verbirgt sich im traditionellen Märchenkleid heute regressive vormoderne Schicksalsfixierung oder der neue Glauben an die Allmacht der Gene?

GUNDEL MATTENKLOTT

Zizou Corder: "Lionboy. Die Entführung"; "Die Jagd". Beide aus dem Englischen übersetzt von Sophie Zeitz. München, Hanser Verlag 2004 und 2005. 344 und 320 S., geb., je 15,90 [Euro]. Ab 10 J.

P. B. Kerr: "Die Kinder des Dschinn". Das Akhenaten-Abenteuer. Aus dem Englischen übersetzt von Johanna Ellsworth. Oetinger Verlag, Hamburg 2004. 378 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 10 J.

Kai Meyer: "Die Wellenläufer"; "Die Muschelmagier"; "Die Wasserweber". Loewe Verlag, Bindlach 2003 und 2004. 384, 336 und 368 S., geb., je 14,90 [Euro]. Ab 10 J.

Jenny Nimmo: "Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder"; "Charlie Bone und die magische Zeitkugel". Beide aus dem Englischen übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann. Verlag Otto Maier, Ravensburg 2003 und 2004. 360 und 320 S., geb., je 13,95 [Euro]. Ab 10 J.

Christopher Paolini: "Eragon". Das Vermächtnis der Drachenreiter. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Joannis Stefanidis. Cbj - Random House, München 2004. 604 S., geb., 19,90 [Euro]. Ab 10 J.

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