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Für sein photographisches Lebensprojekt ist Helmut Hirler viele Male mit dem Motorrad nach Spanien gereist. Selbst noch so entlegene spanische Burgen hat er aufgespürt, um sie mit seiner einmaligen Fähigkeit für perfekte Kompositionen zu porträtieren. Von erhaltenen und wieder restaurierten, bis zu fast komplett zerfallenen Castillos ist die gesamte Bandbreite der spanischen Burgen der letzten tausend Jahre zu sehen.

Produktbeschreibung
Für sein photographisches Lebensprojekt ist Helmut Hirler viele Male mit dem Motorrad nach Spanien gereist. Selbst noch so entlegene spanische Burgen hat er aufgespürt, um sie mit seiner einmaligen Fähigkeit für perfekte Kompositionen zu porträtieren. Von erhaltenen und wieder restaurierten, bis zu fast komplett zerfallenen Castillos ist die gesamte Bandbreite der spanischen Burgen der letzten tausend Jahre zu sehen.
Autorenporträt
HELMUT HIRLER wurde 1954 in Wangen im Allgäu geboren. Seit 1979 arbeitet er als Technischer Lehrer für Photographen und Assistenten für Technik und Medien an der Gewerblichen Schule in Bad Saulgau. Seine Photographien wurden beim AGFAnet-Wettbewerb, bei World Heritage und beim Hasselblad Austrian Super Circuit 2002 mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Photographic Society of America verlieh ihm die Goldmedaille. Er erhielt neben dem Internationalen Kodak Fotokalenderpreis auch jeweils den Preis der Kalenderschau Stuttgart.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.08.2008

Im Land der Trutzburgen

Spanien ist ohne seine Burgen unvorstellbar. Vor Feinden müssen sie die Menschen nicht mehr schützen, dafür aber vor etwas anderem.

Es gibt im Spanischen kein eigenes Wort für Schloss. Ein Schloss ist manchmal ein Palast und meistens eine Burg. Es gibt in Spanien fast keine Schlösser, dafür aber Tausende von Burgen, mehr als irgendwo sonst auf der Welt, und die meisten in Spaniens Herzland, in Kastilien, dem Land der Burgen. Es sind stumme Zeugen der Geschichte, nicht sprechende, weil ihre Geschichte längst vergangen ist und keinen Widerhall findet in der Gegenwart. Es sind die Burgen von Kalifen und Derwischen, Glaubenskriegern und Königsbrudermördern, alles ausgestorbene Geschlechter. Die Almoraviden sind längst vertrieben, die Triumphe der Ritter von Alcántara und Calatrava schemenhafte Vergangenheit, die Vetternkämpfe um die Krone des geeinten Spaniens blutige Legende. Es sind Burgen ohne Herren.

Doch die Burgen stehen immer noch da, als interessiere sie ihre eigene Überflüssigkeit nicht. Herrschsüchtig thronen sie über dem Land, als könne ihnen die Geschichte nichts anhaben, würdevoll und stolz, als würden sie noch immer gebraucht, und sie werden es ja auch - nicht wegen des Schreckens der Feinde, sondern wegen des Schreckens der Weite und Ödnis. Denn in diesem wunderbaren, kahlen, leeren Land retten allein die Burgen den Blick vor dem Verlorensein. Sie geben ihm Obdach in der monotonen Maßlosigkeit der Landschaft und allen Zweifelnden Zeugnis von der Zivilisation selbst im unwirtlichsten Flecken. Das können nur sie, Schlösser wären viel zu zierlich. Der Herbstwind würde sie mit sich reißen, die Sommersonne verbrennen, das Gewicht des Himmels zerbersten lassen. Die Burgen aber geben Spanien Halt und Hoffnung. Sie sind die Selbstvergewisserung, dass die Einsamkeit der Landschaft besiegt werden kann und dass es noch etwas anderes Ewiges gibt als die Schöpfung. (str.)

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