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Ausgangspunkt dieser spannungsreichen Darstellung eines überaus fruchtbaren künstlerischen Austauschs über die Alpen hinweg ist eine bedeutende Neuerwerbung des Städel Museums in Frankfurt: ein Gemälde des Utrechter Malers Dirck van Baburen aus dem Jahre 1622, das einen jungen Sänger zeigt, der in virtuoser Weise eine Probe seiner Kunst gibt. Dieses kleine Meisterwerk der Beobachtung wie der Inszenierung steht im Kontext einer ganzen Reihe von eng verwandten Musikanten- und Bordelldarstellungen, die alle in Utrecht in den 1620er Jahren entstanden sind. In diesem Zeitraum war die holländische…mehr

Produktbeschreibung
Ausgangspunkt dieser spannungsreichen Darstellung eines überaus fruchtbaren künstlerischen Austauschs über die Alpen hinweg ist eine bedeutende Neuerwerbung des Städel Museums in Frankfurt: ein Gemälde des Utrechter Malers Dirck van Baburen aus dem Jahre 1622, das einen jungen Sänger zeigt, der in virtuoser Weise eine Probe seiner Kunst gibt. Dieses kleine Meisterwerk der Beobachtung wie der Inszenierung steht im Kontext einer ganzen Reihe von eng verwandten Musikanten- und Bordelldarstellungen, die alle in Utrecht in den 1620er Jahren entstanden sind. In diesem Zeitraum war die holländische Stadt geradezu ein künstlerisches Laboratorium, in dem die Maler mit neuartigen Bilderfindungen experimentierten und im Wettstreit miteinander immer wieder neue Lösungen entwickelten. Die drei Großen unter ihnen, Hendrick Terbrugghen, Gerard van Honthorst und Dirck van Baburen, hatten zuvor jeweils ein Jahrzehnt in Rom verbracht, wo sie die Kunst Caravaggios studierten und dort bald auch mit eigenen Gemälden im Stile des Vorbilds reüssierten.
Das Katalogbuch versammelt erstmals eine umfangreiche und hochkarätige Auswahl von Musikanten- und Bordellbildern dieser sogenannten Utrechter Caravaggisten und stellt sie den Werken Carava­ggios und der italienischen Zeitgenossen gegenüber. Essays renommierter Fachwissenschaftler beleuchten neben der Auseinander­setzung der holländischen Maler mit den italienischen Vorbildern und ihrer künstlerischen Weiterentwicklung auch Fragen der Arbeitsteilung, der Maltechnik und der Ikonographie.
Autorenporträt
Jochen Sander ist Professor für Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2007 ist er stellvertretender Direktor des Städel Museums. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und Kurator von Ausstellungen zur niederländischen, deutschen und italienischen Kunst.