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Die in dieser Ausgabe vorgestellten Positionen machen sichtbar, dass sich in den verschachtelten Räumen des Privaten stets auch ein gesellschaftliches, politisches und psychologisches Außen manifestiert. Karina Nimmerfall beschäftigt sich in vielen ihrer Arbeiten mit Orten oder architektonischen Gefügen, die das Versprechen an eine »bessere« Zukunft beinhalten und »Möglichkeitsräume städtischer Transformationsprozesse in geografisch- wie philosophisch-topologischer Hinsicht« öffnen, wie Lisa Stuckey in ihrem Text über vier in den letzten Jahren realisierte Projekte Nimmerfalls schreibt. Auch…mehr

Produktbeschreibung
Die in dieser Ausgabe vorgestellten Positionen machen sichtbar, dass sich in den verschachtelten Räumen des Privaten stets auch ein gesellschaftliches, politisches und psychologisches Außen manifestiert. Karina Nimmerfall beschäftigt sich in vielen ihrer Arbeiten mit Orten oder architektonischen Gefügen, die das Versprechen an eine »bessere« Zukunft beinhalten und »Möglichkeitsräume städtischer Transformationsprozesse in geografisch- wie philosophisch-topologischer Hinsicht« öffnen, wie Lisa Stuckey in ihrem Text über vier in den letzten Jahren realisierte Projekte Nimmerfalls schreibt. Auch Janna Ireland greift verschiedene Realitätsebenen auf und spielt in ihren an kunsthistorischen Verweisen reichen Interieuraufnahmen und Selbstporträts, in denen sie sich allein oder mit ihrer Familie in einer südkalifornischen Villa inszeniert, mit den Codes einer weiß konnotierten leisure class und deren zur Schau gestelltem Wohlstand. Dhyandra Lawson analysiert, wie sich die Künstlerin »in ihren Bildern selbst zum Subjekt [macht], um die Dominanz weißer Subjekte im westlichen Kunstkanon zu korrigieren.« Jerome Mings erstes Buch Oobanken wurde 2019 veröffentlicht und umfasst Fotografien von sorgfältig arrangierten Skulpturen und Modellen wie auch von inszenierten Momenten des Alltags, die der Künstler 2013 – 2014, als er in Myanmar lebte und arbeitete, aufgenommen hat. Sie alle dokumentieren Szenen, die in Mings unmittelbarem, meist häuslichem Umfeld entstanden sind, wobei es sein Anliegen war, »eine Möglichkeit [zu finden], Fotografie anders zu denken«. Callum Beaney sieht in der Arbeit »einen Dialog über den schöpferischen Akt selbst. Vor Mings Kamera haben Gelingen und Misslingen, Arbeit und Experiment den gleichen Stellenwert. […] Als Abfolge komponierter Szenen fügt sich die ›Dokumentation‹ allmählich zu einem Ganzen, erscheint als eigenständiges Werk.« Die Bildwelten, die Jenny Schäfer in den Collagen ihrer aktuellen Serie oceans+ghosts (2020) entwirft, sind bevölkert von Plastikfiguren, Dekoartikeln, Tierstickern und anderen Arten von vermeintlich überflüssigen Gegenständen, die sich in westlichen Kinderzimmern im Laufe der Zeit ansammeln. Für Raphael Dillhof verkörpern diese Objekte, die die Künstlerin vor romantischen Sonnenuntergängen oder leuchtend blauen Pools in Szene setzt, Stabilität in einer auf mehreren Ebenen von Unabwägbarkeiten und Bedrohung geprägten Zeit: »Schäfers Bilder […] sind tief beunruhigend in ihrer Thematik, sie geben keine Orientierung, rütteln auf, aber sind gleichzeitig tief gelassen, beruhigend in ihrer Ästhetik, in ihrer offenen Neugier, der wertschätzenden, vorurteilsfreien Behandlung ihres Materials.«