Marco Balzano
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Café Royal
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Mailand im Sommer 2020: Die sonst so lebendige Via Marghera wirkt wie ausgestorben. Nur das Café Royal ist geöffnet. Man trifft sich vorsichtig, auf Abstand - und ist doch so froh, dass menschliche Begegnungen wieder möglich sind. Auch der Schriftsteller Michele hebt den Blick vom Bildschirm, verlässt das Haus und findet Gesellschaft, die seine Fantasie entfacht. Langsam kehrt wieder Leben in das Café Royal ein. Und in die Menschen, die es besuchen.
Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand, ist zurzeit einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. Er schreibt, seit er denken kann: Gedichte und Essays, Erzählungen und Romane. Mit seinem Roman ¿Das Leben wartet nicht¿ gewann er den Premio Campiello. Mit ¿Ich bleibe hier¿ war er nominiert für den Premio Strega, in Italien und im deutschsprachigen Raum war das Buch ein großer Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in Mailand.
Produktbeschreibung
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07302
- Seitenzahl: 180
- Erscheinungstermin: 21. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 118mm x 20mm
- Gewicht: 221g
- ISBN-13: 9783257073027
- ISBN-10: 325707302X
- Artikelnr.: 70295841
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vva-handelsbetreuung@vva-arvato.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Dirk Fuhrig schätzt den italienischen Schriftsteller Marco Balzano seit dessen Roman "Ich bleibe hier" über das Verschwinden des Dorfs Graun im Vinschgau. Ganz so glücklich wird der Kritiker mit dem neusten Roman aber nicht, dafür mangelt es ihm irgendwie an Belang. Dennoch lässt er sich gut unterhalten von den siebzehn verschiedenen Männern und Frauen, die sich auf der Mailänder Via Marghera tummeln und überwiegend First-World-Problems wälzen: So langweilt sich eine Frau mit ihrem Gatten, ein Priester leidert unter der Areligiosiät der Moderne, eine lesbische Vegetarierin ärgert sich über ihre Mutter, resümiert Fuhrig. Weder die Figuren noch die titelgebende Straßen wollen allerdings recht "leuchten", räumt der Rezensent ein. Dennoch: Witzig und präzise beschreiben kann Balzano - und so fühlt sich Fuhrig nicht unwohl mit den Stadtneurotikern, auch wenn er sie schnell wieder vergisst.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Marco Balzano beschreibt einen Mailänder Mikrokosmos. Humorvoll, liebenswu¨rdig.« Kurier Kurier
Seit seinem Roman »Das Leben wartet nicht« gehört Balzano zu meinen italienischen Lieblingsautoren. Welch feine Beobachtungsgabe er hat, beweist er nun mit seinem Kurzgeschichtenband, der in seiner Heimatstadt Mailand spielt. Sommer 2020, langsam erwacht die Stadt wieder aus dem …
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Seit seinem Roman »Das Leben wartet nicht« gehört Balzano zu meinen italienischen Lieblingsautoren. Welch feine Beobachtungsgabe er hat, beweist er nun mit seinem Kurzgeschichtenband, der in seiner Heimatstadt Mailand spielt. Sommer 2020, langsam erwacht die Stadt wieder aus dem letzten Lockdown und wenn Italiener sich begegnen, dann in einer Bar. Hier im Café Royal in der Via Marghera, sucht man sich, trifft sich oder verpasst sich. Doch alles ist noch sehr verhalten, die Pandemie hat die Menschen verändert, die Einsamkeit hängt ihnen noch nach.
In 18 kurzen Geschichten, die sich in einem feinen Faden rund um das Café spinnen, das nur die zentrale Kulisse bildet, lernen wir einige Menschen kennen – mit ihren Sehnsüchten, ihren Geheimnissen, ihren Problemen. Da ist Gabriele, der sich in seinen Nachbarn gegenüber verliebt und heimlich beobachtet (was tut man nicht alles, wenn man das Haus nicht verlassen darf); Noemi, der ihre Mutter unendlich peinlich ist mit ihrem Facebook-Auftritt und sich schwört, nie so zu werden wie sie (wie herrlich doch Teenies mit den Augen rollen können); oder Betti, deren erwachsene Kinder sie kaum besuchen, ihr dafür eine Videokamera installieren, um im Notfall vorbeizukommen.
Kurz bleiben alle Geschichten in der Luft hängen, lassen Raum für eigene Gedanken. War es in der Pandemie nicht genauso? Plötzlich hielt die Welt für einen Augenblick an, wir haben unser Leben überdacht. War das noch der Mensch, mit dem wir leben wollten? Warum habe ich damals der Frau nicht gesagt, wie toll ich sie finde? Was, wenn ich jetzt einfach rüber gehe zu dem Nachbarn, und ihm sage, dass ich mich in ihn verliebt habe? Doch dann nimmt Balzano die meisten Geschichten wieder auf, zeigt sie aus der Sicht des anderen. Denkt er oder sie genauso?
Wir sind stille Zuschauer, die ein paar Momente im Leben anderer beobachten, die uns bekannt vorkommen oder befremdlich wirken. Momente, die das Leben verändern könnten. Oder bleibt letztlich alles beim Alten?
Ich schätze es sehr, dass Balzano die Pandemie nicht direkt erwähnen muss, aber wir spüren die Auswirkungen der Isolation in fast jeder Geschichte, mal mehr mal weniger. Bei Lesen fühlte ich mich an eigene Momente erinnert, jedoch nie unangenehm.
Wie immer bei Kurzgeschichten haben mich manche Geschichten mehr berührt als andere, das ist völlig okay. Manchmal musste ich schmunzeln, manchmal hab ich mit dem Kopf geschüttelt. Tja, so sind sie, die Leben der anderen, nicht alles müssen wir verstehen oder gutheißen. Manchmal nutzt man die Chancen, die das Leben bietet, manchmal lässt man den Moment verstreichen, hin und wieder funkt das Schicksal dazwischen. Momente des Haderns, des Zweifelns, der Tatenlosigkeit, menschliche Schwächen eben.
Ein kleines, feines Buch, wunderbar erzählt, das noch eine Weile nachhallt, wenn man sich drauf einlässt. Als Einstieg würde ich auf jeden Fall Balzanos Romane empfehlen, da er dort sein ganzes Können zeigt. Nicht umsonst zählt er zu den beliebtesten Autoren in Italien.
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CAFÉ ROYAL
Marco Balzano
Das Café Royal, an der Via Marghera ist gut besucht. Einige Gäste kommen herein um einen Espresso zu trinken, etliche gehen nur vorbei.
Der Lockdown ist gerade beendet, es zieht die Menschen wieder nach draußen. Manch einer konnte die Ruhe, …
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CAFÉ ROYAL
Marco Balzano
Das Café Royal, an der Via Marghera ist gut besucht. Einige Gäste kommen herein um einen Espresso zu trinken, etliche gehen nur vorbei.
Der Lockdown ist gerade beendet, es zieht die Menschen wieder nach draußen. Manch einer konnte die Ruhe, die der Lockdown mit sich brachte, genießen, die meisten fühlten sich jedoch physisch und psychisch an ihre Grenzen gebracht.
Geschickt verwebt Marco Balzano Schicksale oder Lebenssequenzen von 17 Personen und beleuchtet diese aus unterschiedlichen Perspektiven:
Ein paar von ihnen kennen sich gut, andere hatten in der Vergangenheit miteinander zu tun, nicht alle mochten sich, wenige jedoch waren oder sind ineinander verliebt.
Manuel, z. B. schreibt einen Brief an seinen Freund Luca. Er beschwert sich über seine Frau, von der er in den letzten Jahren nur noch enttäuscht wurde. Sie besitze kein Durchhaltevermögen, schreibt er, beginne alles und brächte nichts zu Ende. Er gesteht, dass er eine andere Frau kennengelernt und es Liebe auf dem ersten Blick gewesen sei.
Später kommt seine Frau zu Wort und erzählt ihre Sichtweise auf die Beziehung.
Oder wir hören die Geschichte von Ahmed, der seine alte Liebe Barbara nie vergessen konnte. Während des Lockdowns konnte er nur noch an sie denken. Als die Bevölkerung endlich wieder rausgehen durfte, reiste er extra für sie nach Mailand, um in das Café zu gehen, welches sie des Öfteren als ihren Standort postete, dort sieht er sie, doch sie zeigt keine Anzeichen des Erkennens.
Ich gebe zu, dass ich mich erst einlesen musste. Kurzgeschichten sind nicht mein bevorzugter Lesestoff, doch nach kurzer Zeit konnte ich mehr hinter den Geschichten erkennen. Die Traurigkeit, die sich hinter den vielen unterschiedlichen Schicksalen versteckt, die Frustration, die die Corona-Krise bei den Menschen ausgelöst hat, der Drang endlich wieder Freude am Leben zu haben - all das hat der Autor perfekt verstanden in Worte zu packen.
Nebenbei spricht Balzano ein paar wichtige Themen an, wie die mangelnde Fürsorge und Achtsamkeit für andere Mitmenschen oder die übersättigte, heutige junge Generation.
Nicht jede Geschichte wurde zu Ende erzählt. Bei einigen hat es mich nicht gestört, da die Protagonisten mir komplett unsympathisch waren, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren.
Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen.
4/ 5
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Das Jahr 2020 ist noch nicht allzu lange her, jeder weiß was damals war und wie wir alle weltweit damit umgehen mussten. Autor Marco Balzano nimmt uns mit nach Mailand. Als Leser sitzen wir in einem Cafe mit dem Namen „Café Royal“ und genießen einfach. Der Leser wird …
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Das Jahr 2020 ist noch nicht allzu lange her, jeder weiß was damals war und wie wir alle weltweit damit umgehen mussten. Autor Marco Balzano nimmt uns mit nach Mailand. Als Leser sitzen wir in einem Cafe mit dem Namen „Café Royal“ und genießen einfach. Der Leser wird hier mit 18 Kurzgeschichten angeregt einfach mal sein Kopfkino zu aktivieren und stiller Beobachter zu sein. Es geht in den Geschichten um alles mögliche Interessante aber auch Uninteressante. Mal emotional bewegend und auch mal langweilig und nichts sagend. Jede Geschichte hat dennoch ihren ganz eigenen Reiz und fest steht, nur ein sehr guter Beobachter kann so schreiben wie es Balzano hier geschafft hat. Er beschreibt das Leben in schwierigen Zeiten und die Themen die uns beschäftigen. Das Buch ist kein Zeitzeugnis aus Krisenzeiten. Es ist eine Art Spiegelbild. Mein Fazit: definitiv lesenswert und besonders! 4 sehr gute Sterne!
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