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Der Titel erscheint in Gemeinschaftsproduktion mit dem Wilhelm Fink VerlagAuslieferung für die Schweiz: Verlag Neue Zürcher Zeitung
Wie zuletzt der Irak-Krieg zeigt, sind moderne Kriege immer auch Kriege der Bilder. In seiner reich illustrierten Pionierstudie analysiert der Flensburger Historiker und Sozialwissenschaftler Gerhard Paul die Gesichter, die Ausprägungen und die Ursachen dieser Bilder-Kriege von den ersten fotografierten Kriegen des 19. Jahrhunderts bis zu den via Internet präsentierten und transportierten Kriegen der Gegenwart. Neun in die Darstellung integrierte "Visual…mehr

Produktbeschreibung
Der Titel erscheint in Gemeinschaftsproduktion mit dem Wilhelm Fink VerlagAuslieferung für die Schweiz: Verlag Neue Zürcher Zeitung

Wie zuletzt der Irak-Krieg zeigt, sind moderne Kriege immer auch Kriege der Bilder. In seiner reich illustrierten Pionierstudie analysiert der Flensburger Historiker und Sozialwissenschaftler Gerhard Paul die Gesichter, die Ausprägungen und die Ursachen dieser Bilder-Kriege von den ersten fotografierten Kriegen des 19. Jahrhunderts bis zu den via Internet präsentierten und transportierten Kriegen der Gegenwart. Neun in die Darstellung integrierte "Visual Essays" mit mehr als 200 Abbildungen dienen der ästhetischen "Kennung" der einzelnen Kriege. Pauls Buch ist ein großer Wurf: die europaweit erste Gesamtdarstellung des Bildes und der Bilder des modernen Krieges.

Pauls Fragestellung zielt in eine doppelte Richtung: Wie und auf welche Weise setzte sich der moderne Krieg in Bilder um? Und wie geriet das Bild dabei selbst zur propagandistischen und militärischen Waffe? Ausgehend von den Kriegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Krim-Krieg, Amerikanischer Bürgerkrieg, deutsche Reichseinigungs-Kriege, Pariser Commune, Spanisch-Amerikanischer Krieg), skizziert der Autor auf der Grundlage der internationalen Forschungsliteratur und eigener Studien die Visualisierung des modernen Krieges im 20. Jahrhundert (Erster Weltkrieg, Spanischer Bürgerkrieg, Zweiter Weltkrieg, Vietnam-Krieg) bis zu den post-modernen Kriegen der Gegenwart (Golf-Krieg, Kosovo-Krieg, Anschlag vom 11.9.2001, Krieg in Afghanistan). Ein Vorspann beleuchtet die ikonographischen Muster der Kriegsdarstellung in Malerei und Graphik von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, die der frühen Kriegsfotografie vielfach als Vorbild dienten.

Im Zentrum der Darstellung stehen die modernen Bildmedien Fotografie, Film und Fernsehen. Abschließend wird die Rolle des Internets in den postmodernen Kriegen untersucht. Pauls überzeugend vorgetragene und belegte These ist, dass die immer stärkere Visualisierung des Krieges Hand in Hand mit dem Unsichtbarwerden seiner Realitäten geht, ja dass sich der moderne Krieg letztlich der Darstellung in den Bildmedien entzieht. Diese formten das katastrophisch-antizivilisatorische Ereignis Krieg vielmehr zu einem zivilisatorischen Akt um und verpassten ihm damit eine visuelle und narrative Ordnung, die der Krieg per se nicht besitzt. Auf diese Weise - so Paul - trügen die modernen Bildmedien zur immer neuen Illusion der Plan- und Kalkulierbarkeit von Kriegen bei.

Mit seinem Buch leistet der Autor überdies einen Beitrag zum vielfach geforderten "Visual Turn" in den Geisteswissenschaften. Auch in diesem Sinne stellt Bilder des Krieges - Krieg der Bilder eine Pionierleistung dar.
Autorenporträt
Gerhard Paul, Prof. Dr. rer. pol., geb. 1951, Promotion 1984 zum Dr. rer. pol., 1984-1994 (Privat-)Dozent am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, 1990 Habilitation an der FU Berlin mit der Studie "Aufstand der Bilder", seit 1994 Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Flensburg.