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Bilder aus Wissenschaft und Technik sind von besonderer Attraktivität. Sie prägen Erkenntnisprozesse ebenso wie unsere Weltsicht. Doch Intention und Genese wissenschaftlicher Bilder sind dem breiten Publikum wenig bewusst. Mit einer Darstellung der Verwendung von Bildern in rund hundertzehn Forschungszweigen der RWTH Aachen führt die Publikation den Diskurs wissenschaftlicher Bilder vor Augen und eröffnet damit faszinierende Einblicke in verschiedene visuelle Kulturen und deren jeweilige Bildsprache.Das Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen legt hier eine Publikation vor, deren Thema…mehr

Produktbeschreibung
Bilder aus Wissenschaft und Technik sind von besonderer Attraktivität. Sie prägen Erkenntnisprozesse ebenso wie unsere Weltsicht. Doch Intention und Genese wissenschaftlicher Bilder sind dem breiten Publikum wenig bewusst. Mit einer Darstellung der Verwendung von Bildern in rund hundertzehn Forschungszweigen der RWTH Aachen führt die Publikation den Diskurs wissenschaftlicher Bilder vor Augen und eröffnet damit faszinierende Einblicke in verschiedene visuelle Kulturen und deren jeweilige Bildsprache.Das Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen legt hier eine Publikation vor, deren Thema auf die Herstellung und Verwendung von Bildern in unterschiedlichen Erkenntnisprozessen zielt. Die enorme Zunahme wissenschaftlicher Bildproduktion hat zu einer vielstimmigen Debatte über die Möglichkeiten und Grenzen des technischen Bildes geführt. Dabei kommt der Kunstwissenschaft, als der bildgestützten Disziplin schlechthin, die Aufgabe der kritischen Begleitung und Betonung der besonderen
Konsistenz des Bildes zu. Wissenschaftliche Bilder erleben, neben ihrer Funktion als Wissensspeicher, analytischem Instrument und wissenschaftlichem Argument, eine gleichsam sich verselbständigende Wirkung in der Alltagsbilderwelt. So faszinierend und suggestiv diese Bildwelten auch sein mögen - ihre jeweilige Veranlassung, ihr Zweck und ihre Genese bleiben weitgehend verborgen. Die hier präsentierte Publikation zeichnet daher Kontexte der Bildentstehung nach, skizziert Intentionen und Bedürfnisse und deutet das Bild selbst als Ergebnis eines erst im Anschaulichen wirksamen Verstehens. Das Spektrum erstreckt sich dabei vom klassischen Anschauungsexperiment bis hin zur hochauflösenden numerischen Simulation, deren Befunde zumeist nur bildhaft zu erfassen und zu bewerten sind. Aus dem vermehrten Einsatz von Bildern ergeben sich neuartige Anforderungen an visuelle Prozesse der Wissensakquisition und -vermittlung. Technische Disziplinen wie z. B. die Architektur profitieren in Bereichen der Formfindung und -setzung schon seit längerem von den Transformationsmöglichkeiten des Bildes. Erst die modellhafte Konkretion verhilft der Idee zur Form und damit überhaupt erst zu einer kommunizierbaren Basis. Im visuellen Diskurs der Bilder gerät so die Bildkompetenz, also das Wissen und das Bewusstsein von den vielfältigen Implikationen technischer Bilder, zu einer der dringlichsten Qualifikationen. Wie kaum ein anderer Standort erlaubt die Aachener Hochschule die zunehmende Verbildlichung wissenschaftlichen Handelns in seinen breit gefächerten Anwendungen zur Diskussion zu stellen. Für diesen Band haben nicht nur die jeweiligen Einrichtungen ihre Materialien exemplarisch aufbereitet. In mehreren fachspezifischen Aufsätzen wird darüber hinaus einleitend die Komplexität und zunehmende Unverzichtbarkeit der Bildanalyse in Wissenschaft und Technik unterstrichen.
Autorenporträt
Prof. Dr. phil. Andreas Beyer war bis Herbst 2003 Leiter des Instituts für Kunstgeschichte an der RWTH Aachen, ist seit 2009 Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris und hat jetzt die Professur Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Basel inne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.02.2006

Mehr als nur zur Illustration

Der Überschallknall ist das unüberhörbare Zeichen, daß ein Düsenflugzeug irgendwo die Schallmauer durchbrochen und dabei eine Stoßwelle erzeugt hat. Solche Phänomene, die immer dann entstehen, wenn sich ein Objekt schneller als der Schall bewegt, lassen sich im Strömungskanal an Flugzeugmodellen, aber auch an einem Geschoß studieren. Das hier abgebildete Projektil (schwarz) beispielsweise durchfliegt mit Überschall die aufsteigende warme Luft einer Kerze. Deutlich zu erkennen sind die Stoßwellen, die sich vorne und hinten am Projektil gebildet haben und kegelförmig ausbreiten. Durch die aufsteigende Luft haben sich markante Wirbel gebildet, die sich am Heck des Projektils mit der Luft in den Stoßwellen durchmischen. Die Zonen unterschiedlicher Luftdichte spiegeln sich in den Farben. So entspricht Blau einer niedrigen Gasdichte, also einer niedrigen Lufttemperatur, Rot dagegen einer geringen Dichte und damit einer hohen Temperatur. Um solche Effekte sichtbar machen zu können, bedarf es einer speziellen Hochgeschwindigkeitskamera, wie sie den Wissenschaftlern am Strömungslabor der Technischen Hochschule Aachen (RWTH) zur Verfügung steht. Welche Bedeutung und Funktion wissenschaftliche Abbildungen für die Forschung und die Wissensvermittlung haben, möchte das Buch "Bild und Erkenntnis" aufzeigen, in dem auf ungefähr 560 Seiten rund tausend Abbildungen zusammengetragen sind, die aus den etwa 80 Fachrichtungen der RWTH Aachen entstammen. Bei der Lektüre wird schnell deutlich, daß wissenschaftliche Aufnahmen heutzutage mehr sind als reine Illustrationen. Auf der beigelegten CD-Rom sind viele der Abbildungen zu finden, aber auch zahlreiche Videoaufnahmen. (Das Buch "Bild und Erkenntnis", herausgegeben von Andreas Beyer und Markus Lohoff, ist im Deutschen Kunstverlag erschienen und kostet 49 Euro.)

mli

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