Träume sind nichts Krankhaftes, Pathologisches. Deshalb sind Traumbilder und -motive auch nicht einfach als Symptome verwertbar, etwa nach dem Muster eines Traumlexikons oder auch der Traumrubriken im Repertorium. Diese Einsicht der Tiefenpsychologie hat in der Homöopathie bisher noch kaum zu Konsequenzen geführt. Eine Pionierarbeit auf diesem Gebiet ist diese Studie über Traumgeschehen und Psychodynamik dreier Arzneitypen. Santos-König und König haben sowohl das bereits vorhandene Material sorgfältig ausgewertet als auch neue Prüfungen vorgenommen. Ihre psychodynamische Auswertung der Träume ermöglicht Rückschlüsse auf die unbewusste Kernpersönlichkeit der Träumer. Und es ist König und Santos-König auch bereits mehrfach gelungen, die gewonnenen Erkenntnisse durch geheilte Fälle zu verifizieren. Beispielsweise konnte Rhododendron bei einer 20jährigen mit psychotischem Zustandsbild eine massive Besserung herbeiführen (s. AHZ 2/96). Ausschlaggebend für die Arzneiwahl war, neben eine m auffallenden körperlichen Symptom, vor allem das aus der neuen Rhododendron-Prüfung gewonnene psychische Bild.