Es gibt Veranstaltungen, von denen man weiß, dass sie tendenziell gut besucht sind. Fußballländerspiele zum Beispiel, Rockkonzerte oder Spielemessen. Und es gibt Jugendgottesdienste. Das sind nicht selten Veranstaltungen, die eine Gemeinde eher aus Pflichtbewusstsein, denn aus wahrem Enthusiasmus heraus organisiert, und dementsprechend ist auch die Resonanz bei den Jugendlichen. Während die christliche Jugend in Verbänden und kirchlichen Gruppen durchaus gut aufgestellt ist, stoßen Jugendgottesdienste nur selten auf große Begeisterung. Deswegen haben Jugendliche aus Essen den Verein Krasse Kirche e.V. gegründet. Sie hatten genug von Jugendgottesdiensten mit Gitarrengeschrammel zum Gesangsbuch und Sonntagmorgens-Liturgien, die nach dem immer gleichen Schema ablaufen. Sie wollten stattdessen Gottesdienste machen, die anders sind. Gottesdienste, die aktuelle Themen behandeln, die sich mit Fragen aus dem Lebensalltag von Jugendlichen auseinandersetzen, Gottesdienste, die nicht unter unverständlichen Worthülsen begraben werden und in denen die Meinungen und Interessen Jugendlicher ernst genommen werden. Ob Band oder Kunstrasen, Segelschiffen oder einem Grabhügel – bei Krasse Kirche erwarteten die Jugendliche Dinge, die sie so in einem Gottesdienst nicht erwartet hätten. Mit eigenen Theaterstücken, modernen Liedern und Texten und selbst geschriebenen Gebeten haben sie eingeladen, Gott zu feiern und gleichzeitig über den Glauben nachzudenken. In diesem Buch werden die Gottesdienste, deren Inhalte, Planung und Organisation vorgestellt. Auch Aufbau und Hintergründe des Vereins werden beschrieben und zur Nachahmung empfohlen. Die Autoren zeigen, dass es möglich ist, Jugendliche und christlichen Glauben zusammenzubringen.