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Nachdem das Stadtarchiv Bad Oeynhausen bereits im Frühjahr 2005 in einer Veranstaltungsreihe an das Kriegsende vor 60 Jahren erinnerte, erschien nun das Buch 'Bad Oeynhausen zwischen Krieg und Frieden'. Der 400 Seiten umfassende Band geht jedoch über das Kriegsende hinaus und thematisiert auch die Besatzungszeit in der Kurstadt, die von 1945 bis 1954 Hauptquartier der Britischen Rheinarmee war. Während dieser Zeit war ein Grossteil der Innenstadt beschlagnahmt, die Einwohner wurden evakuiert und der Kurbetrieb musste eingestellt werden. Wie der Untertitel des Buches -Kriegsende und…mehr

Produktbeschreibung
Nachdem das Stadtarchiv Bad Oeynhausen bereits im Frühjahr 2005 in einer Veranstaltungsreihe an das Kriegsende vor 60 Jahren erinnerte, erschien nun das Buch 'Bad Oeynhausen zwischen Krieg und Frieden'. Der 400 Seiten umfassende Band geht jedoch über das Kriegsende hinaus und thematisiert auch die Besatzungszeit in der Kurstadt, die von 1945 bis 1954 Hauptquartier der Britischen Rheinarmee war. Während dieser Zeit war ein Grossteil der Innenstadt beschlagnahmt, die Einwohner wurden evakuiert und der Kurbetrieb musste eingestellt werden. Wie der Untertitel des Buches -Kriegsende und Besatzungszeit in Zeitzeugnissen und Erinnerungen' - deutlich macht, lebt der Band vor allem von Selbstzeugnissen, zeitgenössischen Quellentexten und Erinnerungen von Zeitzeugen, die jeweils mit kurzen Erläuterungen eingeleitet werden.
Der Inhalt des mit 100 Abbildungen versehenen Buches gliedert sich in drei Hauptteile. Der erste Teil bietet einen Einstieg in die Thematik. Der am 3. Mai 2005 in Bad Oeynhausen gehaltene Vortrag des bekannten Historikers Prof. Dr. Reinhard Rürup stellt eine Verbindung von einleitenden persönlichen Erinnerungen an das Kriegsende in Bad Oeynhausen und einer allgemeinen Bewertung des 8. Mai 1945 in der deutschen Geschichte dar. (Rürup wuchs in Bad Oeynhausen auf.) Ein sich anschliessender Beitrag von Dr. Karl Grossmann gibt einen knappen Überblick über die letzten Kriegstage in Bad Oeynhausen.
Den zweiten Teil bilden Zeitzeugnisse, die als private Aufzeichnungen und Notizen bzw. journalistische Texte entstanden sind. Erstmals veröffentlicht werden Tagebücher und Texte von Rudolf Eickmeyer, Dr. Kurt Venker, Anna Iburg und Hermann Witte, die auf sehr persönliche Art Einblicke in das Kriegsende und die unmittelbare Nachkriegszeit geben. Ein Aktenvermerk des Postamtsleiters Paul Kallenbach schildert die Räumung des Postamtes. Das Geschehen in den einzelnen Gemeinden des Amtes Rehme, die seit der kommunalen Neugliederung Teil der Stadt Bad Oeynhausen sind, dokumentiert die Edition von Chronikaufzeichnungen aus den Gemeinden und Schulen zum Jahr 1945. Journalistische Texte von Stephen Spender, Ernst Heinicke, Josef Müller-Marein und Dr. Hans Otto Schmid erschienen bereits zwischen 1945 und 1954 und werden nun erneut veröffentlicht.
Der dritte Teil versammelt - abgesehen von den Erinnerungen an Weihnachten 1945 des Bestsellerautors Rudolf Pörtner - bisher unveröffentlichte Erlebnisberichte von Zeitzeugen. So macht Ferdinand Matuszeks Lebensgeschichte - er kam als 16-Jähriger zur Zwangsarbeit nach Bad Oeynhausen - deutlich, dass es schon 1945 Menschen in Bad Oeynhausen gab, die das Kriegsende als Befreiung erlebten. Erstmals veröffentlicht werden neben den Weihnachtserinnerungen auch die pointierten Nachkriegserinnerungen von Rudolf Pörtner, der in Bad Oeynhausen geboren wurde und hier die ersten Nachkriegsmonate verbrachte. Ein weiterer Beitrag schildert das Schicksal zweier Bad Oeynhausen Soldaten, die das Kriegsende 1945 in einem Lazarett in Thüringen erlebten und sich erst nach 60 Jahren wiedersahen. Im Anschluss folgenden die ins Deutsche übersetzten Erinnerungen des britischen Soldaten Alex Cross, der von 1946 bis 1949 in Bad Oeynhausen stationiert war. Dieser Text bietet zum ersten Mal Einblicke in die Lebenswelt innerhalb des Sperrbezirks in der besetzten Stadt. Ein Anhang mit einer Zeittafel, dem Räumungsbefehl von 1945 und einer Karte des gesperrten Stadtgebietes schliesst den Band ab.

Inhalt:
Grusswort des Bürgermeisters
Vorwort

I. Einführung
Reinhard Rürup: Ende und Neuanfang: Der 8. Mai 1945 in der deutschen Geschichte.
Karl Grossmann: Die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in Bad Oeynhausen

II. Zeitzeugnisse
Rudolf Eickmeyer: 'Was folgt nun?' Tagebuchaufzeichnungen vom 30. März bis 10. Mai 1945
Kurt Venker: 'Das Leben geht weiter.' Notizen vom 1. April bis 14. Mai 1945
Hermann Witte: 'Die Herrschaft des Nationalsozialismus ist in unserem Heimatgebiet gebrochen ...' Aufzeichnungen aus den Jahren 1945 und 1947
Paul Kallenbach: Die Räumung des Postamts Bad Oeynhausen im April/Mai 1945
Anna Iburg: '... keine Wohnung, sondern nur noch Asyl!' Nachkriegserinnerungen
Stephen Spender: Bad Oeynhausen im Juli und August 1945
Rico Quaschny: Das Jahr 1945 in den Chroniken der Gemeinden und Schulen des Amtes Rehme
Jan Molitor: Oeynhausen - das Museum der Besatzungszeit. Als das Badehaus brannte - Ein antibritischer Protest und seine Hintergründe.
Ernst Heinicke: Fesseln fallen vom Weltbad. Oeynhausen kehrt heim
Hans-Otto Schmid: Das Staatsbad um die Jahreswende 1954/55

III. Erinnerungen
Ferdinand Matuszek / Dirk Windmöller: Erinnerungen eines Zwangsarbeiters
Rudolf Pörtner: Nachkriegserinnerungen (Mai/Juni 1945)
Rudolf Pörtner: Als 'Hinnerk' Soldat werden musste. Erinnerungen an Weihnachten 1945
Heinrich Langejürgen / Wilhelm Schürmann: Soldat mit 16
Zwischen Kampfeinsatz und Heimkehr - Erinnerungen an 1945
Alexander Cross: Die Geschichte eines Kriegers. Als britischer Soldat 1946 bis 1949 in Deutschland
A Warriors Tale. As a British Soldier in Germany from 1946 to 1949
Zeittafel 1945-1955
Abkürzungen
Hinweise zur Textgestaltung
Autoren