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Lord Byron schwärmte von "England's wealthiest Son", Stephane Mallarmé pries ihn als einen "vergessenen Neuerer", Carl Einstein nannte ihn den "Vater der Heutigen" und Gottfried Benn sah in ihm sogar den "Vater der ganzen nicht erlösungssüchtigen und nicht-didaktischen Literatur". Bekannt wurde der exzentrische, sagenhaft reiche englische Millionär William Beckford (1761-1844) durch ein Buch und ein Gebäude: Die Erzählung "Vathek", die Geschichte eines faustischen Kalifen, der auf der Spitze eines riesigen Turms nach der Weltmacht greift, war als Kernstück eines endlos wirkenden, aber nie…mehr

Produktbeschreibung
Lord Byron schwärmte von "England's wealthiest Son", Stephane Mallarmé pries ihn als einen "vergessenen Neuerer", Carl Einstein nannte ihn den "Vater der Heutigen" und Gottfried Benn sah in ihm sogar den "Vater der ganzen nicht erlösungssüchtigen und nicht-didaktischen Literatur". Bekannt wurde der exzentrische, sagenhaft reiche englische Millionär William Beckford (1761-1844) durch ein Buch und ein Gebäude: Die Erzählung "Vathek", die Geschichte eines faustischen Kalifen, der auf der Spitze eines riesigen Turms nach der Weltmacht greift, war als Kernstück eines endlos wirkenden, aber nie vollendeten Erzählgewebes nach dem Muster von TausendundeinerNacht vorgesehen, die mächtige, ebenfalls mit einem gigantischen Turm ausgestattete neugotische Bauruine "Fonthill Abbey" auf Beckfords Landsitz in Wiltshire als Symbol des Rebellen, der versucht, sich in eine selbstentworfene Phantasiewelt zurückzuziehen.

Beckfords ästhetisches Programm, Megalomanie und Scheitern der schöpferischen Imagination, verweist auf die Wende in der Bewußtseinsgeschichte des aufgeklärten Zeitalters und nimmt Konzeptionen der romantischen, modernen und postmodernen Avantgarde vorweg. Diese Parallelen deckt Elke Heinemann auf, indem sie das Verhältnis von Dichtung und Baukunst in Beckfords Gesamtwerk untersucht. Dabei stellt sich heraus, daß seine Kunstauffassung auf einer ironischen Verzerrung uralter esoterischer Vorstellungen basiert, die aus der manieristischen Dichtung der Antike bekannt sind, und an die Darstellung von Jorges Luis Borges' Erzählung "Die Bibliothek von Babel" denken läßt. Illustrationen und bisher unveröffentlichte Jugendschriften runden die erste deutsche Monographie über den englischen Frühromantiker William Beckford ab.