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Sie essen und trinken, schwatzen und schimpfen. Bei Carlo Lucarelli spielt das Leben auf der Straße, im Stau. Und während die Menschen unter der prallen Augustsonne Italiens auf Erlösung warten, streiten, lieben und beäugen sie sich. Da ist zum Beispiel die schamlose Blondine mit den rotlackierten Fingernägeln in ihrem kleinen Fiat. Aufreizend lange schaut sie zu ihrem Nebenmann. Das kann doch kein Zufall sein? Und dann der flotte Cabrio-Fahrer, der verzweifelt versucht, sich zu erleichtern - im Angesicht der deutschen Urlauberin neben ihm aber tragisch scheitert. Köstlich und kurzweilig…mehr

Produktbeschreibung
Sie essen und trinken, schwatzen und schimpfen. Bei Carlo Lucarelli spielt das Leben auf der Straße, im Stau. Und während die Menschen unter der prallen Augustsonne Italiens auf Erlösung warten, streiten, lieben und beäugen sie sich. Da ist zum Beispiel die schamlose Blondine mit den rotlackierten Fingernägeln in ihrem kleinen Fiat. Aufreizend lange schaut sie zu ihrem Nebenmann. Das kann doch kein Zufall sein? Und dann der flotte Cabrio-Fahrer, der verzweifelt versucht, sich zu erleichtern - im Angesicht der deutschen Urlauberin neben ihm aber tragisch scheitert.
Köstlich und kurzweilig erzählt Carlo Lucarelli - in jedem seiner Autos steckt die Tragikomik des ganz alltäglichen Ausnahmezustands.
Autorenporträt
Carlo Lucarelli, geboren 1960 in Parma, ist Autor diverser Kriminalromane, Erzählungen und Sachbücher, die sich mit der jüngeren italienischen Kriminalgeschichte befassen. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und werden von Lesern und Presse gefeiert. Außerdem schreibt Lucarelli Drehbücher für Film und Fernsehen und moderiert für den italienischen Fernsehsender RAI.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.10.2002

NEUE REISEBÜCHER

Für die Tasche. Schon nach ein paar Sätzen von Carlo Lucarelli steckt der Leser mitten drin in seinen Geschichten im Schrittempo - und im Staugefühl in italienischer Sommerhitze, sieht gelangweilte Beifahrer, die ins Nachbarauto starren, genervte Autofahrer, die voller Aktionismus aussteigen, und ungeduldige Menschen, die niemals dem Schild am Tunneleingang "Bei Stau Motor ausschalten" Folge leisten würden, denn dies wäre, als würde man "die Hoffnung aufgeben, daß es irgendwann wieder weitergeht". So weit, so gut, doch so wenig die Autos in der Schlange vorankommen, gelingt dies den Erzählhappen. Wie Autos, die für die Urlaubsreise zu vollgepackt wurden mit Schlauchboot und  Campingausrüstung, Koffern und Taschen und Vorfreude, schleppen die Figuren den Ballast des Klischees mit sich herum. Lucarelli hat die Steckengebliebenen damit überfrachtet. Blonde Beifahrerinnen, Transvestiten in der Schlafkoje des Lkw, an Kugeln sterbende Banditen sowie Alte, die im Autogrill klauen. Dabei hätte er nur aufschreiben müssen, was an Ferragosto auf den Autobahnkilometern zwischen Rom und Ostia passiert. Und wer je mit Kindern auf dem Rücksitz durch die italienische Sommerhitze reiste, weiß, daß dies allein alle Mitfahrer in den Wahnsinn treiben kann, da muß der ungezogene Zögling nicht auch noch mit einer echten Pistole bewaffnet sein.

Barbara Schaefer.

"Autostrada. Geschichten im Schrittempo", Carlo Lucarelli, Piper Verlag, München 2002, 10 Euro.

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