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Yorba, Winter 1971. Um den Maler Leonid Kusmin ist es schon lange still geworden. Eines Morgens wacht er in seinem Atelier auf und erfährt mit Entsetzen, dass er nach seinem Tod berühmt sein wird. Eine nicht ganz geheure Geschichte nimmt ihren Lauf...

Produktbeschreibung
Yorba, Winter 1971. Um den Maler Leonid Kusmin ist es schon lange still geworden. Eines Morgens wacht er in seinem Atelier auf und erfährt mit Entsetzen, dass er nach seinem Tod berühmt sein wird. Eine nicht ganz geheure Geschichte nimmt ihren Lauf...
Autorenporträt
Hanns Zischler, geboren 1947, ist Schauspieler, Publizist und freischaffender Künstler. Neben zahlreichen Fernsehauftritten ist er in internationalen Filmproduktionen zu sehen, wie z.B. Wim Wenders' "Im Lauf der Zeit" und Steven Spielbergs "München".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.09.2010

Der Daumenabdruck
der Liebe
In sich kreisend sind die Bilder dieses Bandes, dieser ungewöhnlichen graphic novel von Friedrike Groß (Zeichnungen) und Hanns Zischler (Text), die mit der Chimäre des linearen Erzählens aufräumt, mit jener trügerischen Proklamation, durchs Erzählen käme Ordnung in unsere Realität – jedes Kind, jeder Träumer weiß es besser ( „Aus der Nachwelt“. Alpheus Verlag, Berlin 2010. 20 Euro ) Geheimnisvoll verschlungen sind die Bewegungen, die diese Bilder skizzieren: Die dichten Äste, die sich vor einem Fenster winden, lauernd, zum Zupacken bereit. Die ineinander verschlungenen Körper der Liebenden in den Aktdarstellungen der japanischen Shenga-Tradition. Die Schleifen der Erinnerung, die von einem kleinen Plattenspieler ausgehen, wenn er Aufnahmen jener Lyrik spielt, die uns seit der Jugend nicht wieder aus dem Kopf gehen. „Winter kept us warm . . . Summer surprised us coming over the Starnbergersee . . .“
Winter 1971 in der Stadt Yerba, im Haus des alten Künstlers Kusmin, der schon lange nicht mehr ausgestellt hat, an der Missachtung seiner Arbeit leidet und nicht ahnen kann, dass Jahrzehnte später, im Jahr 2011, eine Jahrhundertausstellung ihm gewidmet werden wird. Aber eines Nachts trifft ein Besucher aus dieser Zukunft ein, der ihm davon Mitteilung macht, ihm das Prinzip der Zeitreise darstellt, das kinderleicht ist, mit Hilfe des legendären Möbiusbandes.
Hanns Zischler hat phänomenale Bücher über Kafka und Joyce geschrieben, hat – als Akteur – mit Wim Wenders und Rudolf Thome dem jungen deutschen Film sein Gesicht gegeben. In seinem Alpheus Verlag erscheint Tumult , die Zeitschrift für Verkehrswissenschaft, deren Parole ist: „Die Erde erschließt sich allein dem fremden Blick.“ Den fremden Blick wahrt auch Friedrike Groß in ihren Bildern, kühn zwischen den Zeiten, Träumen, Stilen wechselnd, auf der Suche nach den inneren Bewegungen des Schaffens und der Liebe. Mit einem Daumenabdruck wird – faszinierend und erschreckend zugleich – eine unsterbliche Liebe signiert.
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