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Aus der Kümmerniß der momentan waltenden und scheinbar obsiegenden Gottesferne heraus verfolgt der hier vorliegende gotteskundliche Roman den langen Weg Sebaoths (Jahwes, auch Jehovas) durch die Jahrhunderte, ja Jahrmilliarden; von den zunächst siegreichen Kämpfen mit Luzifer oder sei’s drum Satan (Satanas) und seinen boshaften Heerscharen sowie sonstigen Helfershelfern bis hinein in die Zeiten des Atheismus und der Agnostik und der trotz Ratzingers energischen Gegeninitiativen scheint‘s unwiderruflich abgeschlossenen Marschroute der Mensch-heit in ein jenseits aller Christenheit positioniertes Neuheidentum.…mehr

Produktbeschreibung
Aus der Kümmerniß der momentan waltenden und scheinbar obsiegenden Gottesferne heraus verfolgt der hier vorliegende gotteskundliche Roman den langen Weg Sebaoths (Jahwes, auch Jehovas) durch die Jahrhunderte, ja Jahrmilliarden; von den zunächst siegreichen Kämpfen mit Luzifer oder sei’s drum Satan (Satanas) und seinen boshaften Heerscharen sowie sonstigen Helfershelfern bis hinein in die Zeiten des Atheismus und der Agnostik und der trotz Ratzingers energischen Gegeninitiativen scheint‘s unwiderruflich abgeschlossenen Marschroute der Mensch-heit in ein jenseits aller Christenheit positioniertes Neuheidentum.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.03.2013

Gott, Teufel, Duell

Gott gegen Teufel - wie oft hat sich die Literatur an diesem Zweikampf schon berauscht. Jetzt treten die beiden Lieblingsfeinde unter Eckhard Henscheids Regie aufs Neue gegeneinander an. Anders als im Faust-Stoff rangeln sie nicht um eine läppische einzelne Menschenseele, sondern um die Menschheit. Die gesamte Weltgeschichte löst sich in ihrer Dauerfehde auf. Mit dieser Inszenierung bildet Henscheids "gotteskundlicher Roman" den Konterpart zu seiner Autobiographie "Denkwürdigkeiten - Aus meinem Leben", die beinahe gleichzeitig erschienen ist. Hier die allegorische Himmelserzählung, dort der lebensnahe Realismus, der sich am Allzuweltlichen abarbeitet. (Fehlt als Bindeglied nur noch ein Buch über Wagner-Opern, aber auch das hat Henscheid gerade veröffentlicht.) Während die Autobiographie einen geradezu gemäßigten Ton findet, führt der Roman im Extrem das Bewundernswerte wie die Fallhöhe von Henscheids Prosa vor. Gott, Teufel und Duell dienen Henscheid nur als Hilfsmittel. Sie liefern nur das Material, mit dem er seinen Sprach- und Kombinationsfuror austobt. Dafür allerdings eignen sie sich perfekt. Denn was ist in der Literatur, der Philosophie, der Bibel, in "Bild" und im Fernsehen nicht alles über die beiden gesagt worden. Das Gesagte lagert Henscheid wie Moleküle zu Satzkristallen mit aberwitzigen Strukturen an. Jean Paul bezeichnete dieses kombinatorische Verfahren als ästhetischen Witz und stellte es sich als verkleideten Priester vor, der jedes Paar mit einer anderen Trauformel kopuliert. Als solcher läuft Henscheid zwischen den himmlischen und höllischen Fronten zu Höchstform auf. Doch er überzieht das witzige Prinzip. Da er alle anderen Ebenen des Erzählens aus den Augen verliert, gerät sein Roman gefährlich nah an den Rand der Unlesbarkeit. Mancher Leser dürfte Sturz und Aufprall schon vor Augen haben. (Eckhard Henscheid: "Aus der Kümmerniß". Ein gotteskundlicher Roman. Wildleser-Verlag, Erlangen 2012. 168 S., 19,80 [Euro].)

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