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"Wer von der Sprache spricht, spricht vom Geiste des Volkes. Wir dürfen aus den Eigentümlichkeiten des Chinesischen gewisse Folgerungen ziehen. Wollen wir den Gegensatz zwischen unseren abendländischen Sprachen und der Sprache Chinas, zwischen unserem und dem östlichen Geist auf eine Formel bringen, - wobei wir uns klar sind, daß solche Formeln der verwirrenden Vielfalt der Erscheinungen nicht völlig gerecht werden - so können wir sagen: Unsere Sprache zerlegt, wir sind geneigt, die Welt zu analysieren, der östliche Mensch bewahrt die Einheit, ihm liegt alles Zergliedern fern; unsere Sprache…mehr

Produktbeschreibung
"Wer von der Sprache spricht, spricht vom Geiste des Volkes. Wir dürfen aus den Eigentümlichkeiten des Chinesischen gewisse Folgerungen ziehen. Wollen wir den Gegensatz zwischen unseren abendländischen Sprachen und der Sprache Chinas, zwischen unserem und dem östlichen Geist auf eine Formel bringen, - wobei wir uns klar sind, daß solche Formeln der verwirrenden Vielfalt der Erscheinungen nicht völlig gerecht werden - so können wir sagen: Unsere Sprache zerlegt, wir sind geneigt, die Welt zu analysieren, der östliche Mensch bewahrt die Einheit, ihm liegt alles Zergliedern fern; unsere Sprache zielt auf den wissenschaftlichen Menschen, die chinesische auf den weisen." Günter Eich
Autorenporträt
Günter Eich wurde 1907 in Lebus/Mark Brandenburg geboren. Er studierte Sinologie und Rechtswissenschaften und übersetzte chinesische Gedichte in die deutsche Sprache. 1953 heiratete er die Schriftstellerin Ilse Aichinger. Anfangs schrieb er Natur- und Erlebnisgedichte. Später arbeitete er mit Chiffren und schrieb wortkarge Lyrik. In seinen letzten Lebensjahren schrieb Günter Eich hintersinnig-ironische, witzige Prosa und Lyrik. Er starb 1972 in Salzburg.
Seine Hörspiele wirkten in den 50er und 60er Jahren prägend für andere Autoren. Seine einzigartige Fähigkeit, mit angedeuteten Worten in der Technik der Rückblende und Einblendungen ein Hörspiel zu gestalten, hat ihm viele Bewunderer und Auszeichnungen gebracht. 1953 erhielt der Autor für "Die Andere und ich" den Hörspielpreis der Kriegsblinden. 1959 wurde ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen.