Island hautnah. Ein halbes Jahr lang durchstreift die beliebte Reiseautorin Carmen Rohrbach die aufregendste Nordmeerinsel Europas. Eine Reiseerzählung von überwältigender Intensität und Vielfalt. Was macht Island so unwiderstehlich, die Insel, die mehr Besucher im Jahr zählt als Bewohner?
Carmen Rohrbach durchstreift sechs Monate lang die junge Vulkaninsel am Rande des Polarkreises. Im Tal des Markarfljót zeltet sie unter der gewaltigen Eruptionswolke des berühmt-berüchtigten Vulkans Eyjafjallajökull. Sie begleitet den jährlichen Schafabtrieb nahe einer Farm im Nordwesten der Insel. Auf einsamen Wanderungen im Hochland beobachtet sie die wilde Tierwelt, steigt hinauf zum geheimnisvollen Krater Askja und auf den Gipfel der Herðubreið, der Königin der Berge. Sie erkundet die Hauptstadt Reykjavík und taucht ein in das künstlerische Gemeindeleben des unberührten Küstenortes Vík am südlichsten Zipfel Islands.
Carmen Rohrbach durchstreift sechs Monate lang die junge Vulkaninsel am Rande des Polarkreises. Im Tal des Markarfljót zeltet sie unter der gewaltigen Eruptionswolke des berühmt-berüchtigten Vulkans Eyjafjallajökull. Sie begleitet den jährlichen Schafabtrieb nahe einer Farm im Nordwesten der Insel. Auf einsamen Wanderungen im Hochland beobachtet sie die wilde Tierwelt, steigt hinauf zum geheimnisvollen Krater Askja und auf den Gipfel der Herðubreið, der Königin der Berge. Sie erkundet die Hauptstadt Reykjavík und taucht ein in das künstlerische Gemeindeleben des unberührten Küstenortes Vík am südlichsten Zipfel Islands.
Cool in der Kuhle
Carmen Rohrbach setzt sich
den isländischen Gewalten aus
Unbegreifliche Kräfte walten in Island, lavaspuckende Vulkane, brodelnde Quellen, dampfende Geysire. Noch immer hat bei der Suche nach Erklärungen das Übernatürliche einen speziellen Reiz. Auch in Carmen Rohrbachs Reiseerinnerungen erhalten die Sagen und Mythen Raum. Während des Eyjafjallajökull-Ausbruchs begann sie ihre sechsmonatige Entdeckungstour. Hunderte Kilometer wanderte sie quer über die Insel, erfuhr die entfesselte Naturgewalt und ließ sich die Legenden der Bewohner erzählen.
Da gibt es Orte, die noch heute Ertränkungsplatz und Verbrennungsschlucht heißen, tiefe Stellen in Flüssen, in die untreue Frauen geworfen wurden, Galgenfelsen, wo Diebe gehängt und Mörder enthauptet wurden. Jahrhundertelang war die Insel unter dänischer Herrschaft, 1627 versklavten Piraten die Hälfte der Bewohner. Man könnte meinen, Rohrbach wolle sich in die Tradition dieser Leiden einreihen, so strapaziös stellen sich ihre einsamen Touren durch zerklüftete Lava dar. Wenn sie abends keine windgeschützte Stelle für ihr Zelt findet, scharrt sie sich eine Kuhle im Boden; am nächsten Morgen ist sie wieder frohgemut unterwegs. Diese bemerkenswerte Genügsamkeit ist nicht aufgesetzt, denn Rohrbach ist eine erfahrene Wanderin. Sie hat über Jahrzehnte Südamerika, Afrika und Asien bereist. Die Stärken ihrer Schilderungen liegen in dieser Fähigkeit, nicht zu klagen, wenig zu urteilen und statt dessen akkurat zu beobachten. Gelegentlich würde etwas Einmischung dem Bericht jedoch gut anstehen. Dass an der Landmänner-Quelle Horden Touristen lagern, darf Rohrbach gerne stören und muss nicht im nächsten Satz schon relativiert werden. ELENA WITZECK
CARMEN ROHRBACH: Auf der Insel der Gletscher und Geysire. Meine Zeit in Island. Piper Verlag, München 2011. 272 Seiten, 19,99 Euro.
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»Die Autorin beobachtet in bester journalistischer Manier und hat es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. Es liegt hier ein wirklich gelungenes Buch (...) vor, eine Pflichtlektüre für alle Freunde Islands und Anregung für diejenigen, die dieses Eiland noch nicht kennen.» Der Globetrotter 20120601