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Dankbar zu sein bin ich schuldig. Seiner Durchl. Ruhm zu erhöben bin ich verpflichtet. Hierzu reitzet mich Ihre milde Gnade. Hierzu treibet mich Ihre überschwängliche Gühte. Beide haben mir iederzeit völlig geblühet. Von beiden seind mir reiche früchte geworden. Vor beides habe ich auch untertähnigst gedanket: doch bisher nur im hertzen / und kaum mit dem munde. Auch ist es nur zu weilen in geheim / und spahrsam mit der feder geschehen. Aber eine so stille Dankbarkeit ist nicht genug. Der heimliche Ruhm ist hier zu wenig: weil S. Durchl. Tugend / und Gnade so gar groß und offenbar ist. Beide…mehr

Produktbeschreibung
Dankbar zu sein bin ich schuldig. Seiner Durchl. Ruhm zu erhöben bin ich verpflichtet. Hierzu reitzet mich Ihre milde Gnade. Hierzu treibet mich Ihre überschwängliche Gühte. Beide haben mir iederzeit völlig geblühet. Von beiden seind mir reiche früchte geworden. Vor beides habe ich auch untertähnigst gedanket: doch bisher nur im hertzen / und kaum mit dem munde. Auch ist es nur zu weilen in geheim / und spahrsam mit der feder geschehen. Aber eine so stille Dankbarkeit ist nicht genug. Der heimliche Ruhm ist hier zu wenig: weil S. Durchl. Tugend / und Gnade so gar groß und offenbar ist. Beide müssen dan öffentlich ausbrechen. Meine Dankbarkeit mus ich vor den ohren und augen der Welt bezeugen. Vnd darüm fasse ich auch diese feder. Dieselbe zeiget der gantzen Welt an / daß S. Durchl. hiesige mitkommende Egiptische Ebreerin von mir geheiliget wird. Es ist die schöne Assenat / eine Egipitische Fürstin / des Grössesten unter den Ebreern Gemahlin. Sie hat von mir die Hochdeutsche sprache gelernet. Damit lesset Sie sich vor S. Durchl. ohren hören. Vnd hiermit untergiebet Sie sich zugleich S. Durchl. schutze. Von Ihr wil Sie /als eine ankomenende Fremde / beschirmet sein. Vnd hierüm langet S. Durchl. meine feder auch untertähnigst an. Ja ich flehe für Sie. Ich flehe / Sie mit einem gühtig-gnädigem blikke zu beseeligen. Anders darf von Seiner Durchl. allergühtigsten angebohrenheit ich auch nicht hoffen. Vnd dächte / ja hofte ich anders /so tähte ich sünde. Ich wil dan keine worte mehr machen. Die Assenat sol es nun selbst tuhn. Vnd also lesset Sie in Seiner Durchl. hand derselbe / der anders nichts wünschet / als in der taht zu sein / und zu bleiben / so lange er ahtemen kan
Autorenporträt
Philipp Zesen, ab 1653 von Zesen, (auch Filip Cösius oder Caesius, Pseudonym: Ritterhold von Blauen; * 8. Oktoberjul. / 18. Oktober 1619greg. in Priorau; ¿ 13. Novemberjul. / 23. November 1689greg. in Hamburg) war ein deutscher Dichter, evangelischer Kirchenlieddichter und Schriftsteller. Er gilt neben Sigmund von Birken als einer der ersten deutschen Berufsschriftsteller. Sein autobiographischer Roman Die Adriatische Rosemund von 1645 gilt als der erste große deutsche Roman der Barockliteratur, seine Poetik hatte einen hohen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Metrik.