Glaube ist heikel. Gibt es wirklich katholische Aktivisten, die Teufelsaustreibungen vornehmen? Eigentlich findet Kripokommissarin Bettina Boll den freakigen Dämonenjäger gar nicht so unsympathisch. Aber er scheint an Verfolgungswahn zu leiden. Und dann ist er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Warum?Monika Geier, Meisterin im Jonglieren mit der Wirklichkeit entlehnten Schrägheiten, knöpft sich die Welt des Glaubens und seiner Wirkung vor - ein Thema, das nicht nur hyperaktuell ist, sondern auch furchterregend sein kann.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Ein "feines Gespinst" nennt Rezensentin Sonja Hartl den achten Kriminalroman um Kommissarin Bettina Boll - ein Gespinst aus Figuren, Orten und Begebenheiten, von dem sich Hartl mit Vergnügen einfangen lässt. Zusammengehalten wird dieses Netz durch den roten Faden der Ermittlungen, durch viele klug konstruierte Dialoge, sowie Themen und Motive, die immer wieder auftauchen: Gewalt, Vorurteile, Verdrängung, vor allem aber Glaube und Aberglaube. Was diesen Roman in erster Linie ausmacht, sind allerdings die Charaktere - komplex, lebendig, oft irgendwie schrullig, und doch nie lächerlich. Ja, Geier nimmt ihre Figuren und deren Glauben immer ernst. Dass dieser Glaube durchaus Positives bewirken kann, jedoch immer auch "Schattenseiten" hat - dies zeigt sie auf eindringliche Weise und nicht ohne Humor, so die überzeugte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH