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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Publikation eines Teils seiner Tagebücher legt André Gide 1932 - im Alter von 62 Jahren - ein leidenschaftliches Credo zum Kommunismus ab und macht sich fortan unter dem Banner des Antifaschismus zusammen mit anderen Intellektuellen zum engagierten Verteidiger der Sowjetunion und der auf ihrem Boden entstehenden kommunistischen Gesellschaft. In ihr sieht Gide eine "patrie idéale", welche nach seiner Auffassung, der französischen…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Publikation eines Teils seiner Tagebücher legt André Gide 1932 - im Alter von 62 Jahren - ein leidenschaftliches Credo zum Kommunismus ab und macht sich fortan unter dem Banner des Antifaschismus zusammen mit anderen Intellektuellen zum engagierten Verteidiger der Sowjetunion und der auf ihrem Boden entstehenden kommunistischen Gesellschaft. In ihr sieht Gide eine "patrie idéale", welche nach seiner Auffassung, der französischen Gesellschaft diametral gegenüber steht und in der er das Heil und die Zukunft der Menschheit sieht. Im Juni 1936 bricht Gide zu einer zweimonatigen Reise in die Sowjetunion auf, von welcher er enttäuscht und ernüchtert zurückkehrt. Konfrontiert mit einer sowjetischen Realität, die er in diesem Maße nicht für möglich gehalten hätte, wendet sich Gide vom sowjetischen Kommunismus ab und wird sein einstiges Utopia auf eine Ebene mit Hitler-Deutschland stellen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Intellektuellen, welche in dieser Zeit ähnliche oder gleiche Erfahrungen machen, veröffentlicht Gide seine persönlichen Erkenntnisse. Mit der Publikation von "Retour de l'U.R.S.S." im selben Jahr seiner Reise, sowie dem knapp ein Jahr darauf folgenden "Retouches à mon Retour de l'U.R.S.S." bricht Gide mit dem Kommunismus und macht sich unwiderruflich zum Renegaten der fortan von kommunistischer Seite aus geächtet wird. Einer der bedeutendsten Größen der französischen Literatur - der zugleich einer der prestigeträchtigsten Intellektuellen der Volkfront ist - vergreift sich am Kommunismus; und dies zu einem Zeitpunkt, da die Euphorie der ersten Stunde noch andauert, da der Faschismus immer weiter auf dem Vormarsch ist, und zudem der Bürgerkrieg in Spanien seinen Anfang nimmt.Wie ist zu erklären, dass Gide - als gläubiger Christ mit bürgerlicher Herkunft - sich innerhalb nur weniger Jahre voller Überzeugung einem atheistischen und klassenlosen politischen System zuwendet, um sich alsbald wieder von ihm zu distanzieren? Gegenstand dieser Arbeit bildet damit die Analyse des Prozesses von Hin- und Abwendung Gides zum bzw. vom Kommunismus in den Jahren 1931 bis 1937. Ziel der Arbeit soll letztendlich sein, die für Gide erfahrene Diskrepanz zwischen imaginärer Wunschgesellschaft und seiner Wahrnehmung der sowjetischen Realität transparent zu machen, um ein klares Bild der Gideschen Konzeption des Kommunismus zu erhalten.