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Bergleute verschwinden spurlos in einem Harzer Silberbergwerk; jemand entdeckt nach der Wohnungsauflösung des Elternhauses ein Polaroid-Foto, das sein Leben auf den Kopf stellt; ein Aufenthalt in Paris verwandelt die Stadt in ein unlösbares Rätsel; eine Familie geht einkaufen, doch der Supermarkt erweist sich als Welt, aus der es kein Entkommen gibt ... In 87 Erzählungen zeigt Christopher Ecker, wie ein Autor heutzutage schreiben kann und muss. "Andere Häfen" ist ein umfassendes Kompendium der Stile und Ideen - zum Staunen, zum Erschrecken, zum Genießen. Eine Feier des reflektierten Erzählens,…mehr

Produktbeschreibung
Bergleute verschwinden spurlos in einem Harzer Silberbergwerk; jemand entdeckt nach der Wohnungsauflösung des Elternhauses ein Polaroid-Foto, das sein Leben auf den Kopf stellt; ein Aufenthalt in Paris verwandelt die Stadt in ein unlösbares Rätsel; eine Familie geht einkaufen, doch der Supermarkt erweist sich als Welt, aus der es kein Entkommen gibt ...
In 87 Erzählungen zeigt Christopher Ecker, wie ein Autor heutzutage schreiben kann und muss. "Andere Häfen" ist ein umfassendes Kompendium der Stile und Ideen - zum Staunen, zum Erschrecken, zum Genießen. Eine Feier des reflektierten Erzählens, das in sich selber ruht und zugleich aus sich selbst heraus explodiert. In Konsequenz, Ideenreichtum und enzyklopädischem Anspruch erweist sich "Andere Häfen" vielleicht als Christopher Eckers innovativstes Buch, das seinem Tausendseiter "Fahlmann" und seinem nihilistischen Rundumschlag "Der Bahnhof von Plön" mindestens ebenbürtig ist.
Autorenporträt
Christopher Ecker, geb. 1967 in Saarbrücken, studierte Germanistik und Philosophie in Saarbrücken und Kiel. Für sein literarisches Schaffen erhielt er mehrere Preise, zuletzt 2015 den Friedrich-Hebbel-Preis. Seit 2007 ist er Autor des Mitteldeutschen Verlags; er veröffentlichte hier die Romane »Madonna« (2007), »Fahlmann« (2012), »Die letzte Kränkung« (2014) und »Der Bahnhof von Plön« (2016) sowie den Gedichtband »die montage der dienstage« (2010). Ecker lebt und arbeitet in Kiel.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Der Wahlkieler Christopher Ecker ist immer für eine Überraschung gut. Nach mehreren zum Teil umfangreichen Romanen wie "Fahlmann" (2012, 1000 Seiten!) und "Der Bahnhof von Plön" (2016, immerhin 400 Seiten) übt er sich nun in der Verknappung und legt mit "Andere Häfen" nicht weniger als 87 sehr kurze Erzählungen vor. Deren Bandbreite ist groß: Bei einer Wohnungsabnahme werden die Bewohner von einer Horde Vermieter drangsaliert, eine Familie geht in einem endlosen Supermarkt verloren und ein Mann findet sich in einer Welt wieder, in der alles auf dem Kopf steht. In "Auf glühenden Kohlen" lässt ein Junge den Schulfreund eingeklemmt in einer Höhle zurück, um seinen Eltern keine verbotenen Taten beichten zu müssen - was aufgrund von dessen Asthmaerkrankung fatale Folgen hat. Obwohl die clever erdachten Geschichten jeweils für sich stehen, sind sie durch eine Vielzahl von Motiven miteinander verbunden, wozu neben der Identitätssuche auch die Hinterfragung des Erzählvorgangs gehört. Realität wird hier nicht einfach entworfen, sondern vielfach gebrochen und reflektiert, was die Texte über ihren pointierten Inhalt hinaus zu einem Abenteuer der Form macht. Nach einer ähnlich einfallsreichen wie klugen Lektüre müsste man länger suchen.

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