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Schon der erste Weltkrieg hatte Umschichtungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt zur Folge gehabt, durch die sich für Frauen neue Erwerbsbereiche auftaten. Auch im zweiten Weltkrieg wurden Frauen nach Maßgabe kriegswirtschaftlicher Prioritäten sogar entgegen nationalsozialistischer Weiblichkeitsideologie in den Arbeitsmarkt einbezogen. Das Credo der unmittelbaren Nachkriegsjahre war der gemeinschaftliche Wiederaufbau der zerstörten Lebens- und Arbeitsräume. Die Zweigleisigkeit der Arbeit von Frauen sowohl im Reproduktionsbereich als auch im Produktionsbereich ist besonders charakteristisch für die…mehr

Produktbeschreibung
Schon der erste Weltkrieg hatte Umschichtungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt zur Folge gehabt, durch die sich für Frauen neue Erwerbsbereiche auftaten. Auch im zweiten Weltkrieg wurden Frauen nach Maßgabe kriegswirtschaftlicher Prioritäten sogar entgegen nationalsozialistischer Weiblichkeitsideologie in den Arbeitsmarkt einbezogen. Das Credo der unmittelbaren Nachkriegsjahre war der gemeinschaftliche Wiederaufbau der zerstörten Lebens- und Arbeitsräume. Die Zweigleisigkeit der Arbeit von Frauen sowohl im Reproduktionsbereich als auch im Produktionsbereich ist besonders charakteristisch für die Zeit unmittelbar nach dem Krieg, als Familien- und Hausarbeit umfangreichere und schöpferische Formen annehmen mussten. Durch den stark erweiterten Tätigkeits- und Verantwortungsbereich von Frauen im Erwerbsleben und in der Familie, bedingt durch die Abwesenheit der Männer und dem so genannten Frauenüberschuss , ergaben sich für die Frauen objektiv neue Chancen, aber auch Grenzen für die Emanzipation. So übernahmen Frauen in der Familie die Rolle des Ernährers , und im Erwerbsleben bekamen sie neue Aufgaben in so genannten Männerdomänen zugeteilt, solange ihre Arbeitskraft gebraucht wurde. Diese transitorische Verwertung von Frauenarbeitskraft ist kennzeichnend für Frauenarbeit in den unmittelbaren Nachkriegsjahren und zeigt deutliche den Charakter einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwischenlösung. In dieser Untersuchung kristallisierte sich die Währungsreform 1948 als ein Wendepunkt in der Entwicklung und Bedeutung von Frauenerwerbsarbeit und damit auch für Emanzipationsmöglichkeiten von Frauen heraus. Mit der Rückkehr der Männer und der Kaufkraft des neuen Geldes trat eine Veränderung der Frauenarbeit ein, die zugleich als Beginn einer Restaurierung der Frauenrolle im Erwerbsleben und in der Familie gesehen werden kann und andererseits auch den Grundstein legte für die Entwicklung einer größeren Selbstständigkeit der Töchter und Enkelinnen dieser Frauen in der Nachkriegszeit. Der Materialienband beinhaltet eine detaillierte Forschungsdokumentation über die Bedeutung der Frauenarbeit in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Anhand verschiedener zeitgenössischer Quellen (statistische Materialien, Presserzeugnisse, Parlaments-, Behören- und Gewerkschaftsakten sowie vereinzelten Informationen Hamburger Firmen und Gesprächen mit Zeitzeuginnen) wurde versucht, am Beispiel der Großstadt Hamburg den Umschichtungsprozess in der Arbeit von Frauen in den ersten Jahren nach dem Krieg näher zu bestimmen. Neben der Beschreibung unterschiedlicher Erwerbsbereiche, in denen Frauen tätig waren, werden die Diskussion um den so genannten Hausarbeitstag und die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Leistung genauso dokumentiert wie die schlechte Ausbildungssituation für junge Frauen nach Schulabschluss. Der Materialband enthält eine Dokumentation der Hamburger Fundorte und Quellen sowie ein Literaturverzeichnis, das als Bibliographie über Frauenarbeit in der unmittelbaren Nachkriegszeit angesehen werden kann.