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Kurztext:
Die heutigen Kulturvölker Amazoniens, sind zentrales Thema dieses Sammelbandes, der in Verbindung mit der gleichnamigen Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart erscheint. Es bietet als hervorragend bebildertes Sachbuch einen umfassenden Einblick in das Kulturareal Amazonien.
Langtext:
Der Begriff "Amazonien" bezeichnet ein Gebiet, das weit über das eigentliche Flußgebiet des Amazonas hinausgeht. Er umfaßt ein Kulturareal, das über den gesamten tropischen Regenwald im Gebiet des Amazonas und seiner Nebenflüsse bis hin zu den Anden reicht. Die drei hier vorgestellten, heute in
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Produktbeschreibung
Kurztext:
Die heutigen Kulturvölker Amazoniens, sind zentrales Thema dieses Sammelbandes, der in Verbindung mit der gleichnamigen Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart erscheint. Es bietet als hervorragend bebildertes Sachbuch einen umfassenden Einblick in das Kulturareal Amazonien.

Langtext:
Der Begriff "Amazonien" bezeichnet ein Gebiet, das weit über das eigentliche Flußgebiet des Amazonas hinausgeht. Er umfaßt ein Kulturareal, das über den gesamten tropischen Regenwald im Gebiet des Amazonas und seiner Nebenflüsse bis hin zu den Anden reicht. Die drei hier vorgestellten, heute in Brasilien und Kolumbien lebenden Gruppen zeigen das breite Spektrum indianischen Lebens in Amazonien: Die Kubeo, Kaiapó und Karajß haben auf der Grundlage ihres Lebensraumes unterschiedliche kulturelle Ausformungen entwickelt. Im Mittelpunkt der Ausführungen über diese Gruppen stehen ihre Rituale. Die Kubeo, deren Territorium im Nordwesten Amazoniens, im Gebiet der heutigen Republik Kolumbien liegt, sind in den letzten Jahren mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen konfrontiert worden. Dadurch wird Ihre bisherige Situation, die durch das Eindringen gewalttätiger Gruppen, wie Cocapflanzer und Kokainhersteller, auf Indianerterritorium gekennzeichnet war, zusätzlich erschwert.
Die Kaiapó hingegen siedeln wie die Karajß am Südostrand Amazoniens in Brasilien. Ihre Geschichte ist von Vertreibung und immer wiederkehrenden gewaltsamen Einwirkungen gekennzeichnet. Dies führte zu einem sehr ausgeprägten Festhalten und Pflegen der geistigen sowie materiellen Kultur. Während einer durch Jahrtausende vollzogenen Anpassung an extreme ökologische Verhältnisse entstanden differenzierte Waldbauernkulturen mit bemerkenswerten Unterschieden. Ihr Gemeinschaftsleben ist durch die Religion strukturiert, die einen durch Rituale bestimmten Lebensrhythmus vorgibt. Einzelne Stationen dieses Rhythmus, zumeist Lebensübergänge (wie Kindheit, Heirat, Tod) oder Abschnitte von Vegetationszyklen (Namensgebungszeremonien, Geistertanz, Totenfeste) sind mit monatelangen Festen verbunden, für die prächtiger Federschmuck, Musikinstrumente, Tanzkostüme sowie Körperbemalungen entwickelt wurden. Bei den einzelnen Gruppen allerdings weichen Rang und Bedeutsamkeit der Rituale sowie auch die Form und das Material der verwendeten Kultgegenstände wesentlich voneinander ab. So kontrastieren Tanzkostüme aus Rindenbast, kunstvoll geflochtene Körbe und andere, für Nordwestamazonien (Kubeo) typische Objektgruppen mit dem prachtvollen Federschmuck der Kaiapó und Karajß, den Prunklanzen, Schilden und Keulen einer stark kriegerischen Kultur.
Das Autorenteam besteht aus Spezialisten wie Ethnologen, Biologen, Archäologen, Geographen und Soziologen.

Aus dem Inhalt
Amazonien als Lebensraum
- Zwischen "Grüner Hölle" und "Grünem Gold" (Thomas Hilger / Nils Berger, Stuttgart)
- Die Archäologie des Amazonasbeckens (Peter Fuchs, Berlin)
- Auf der Suche nach Eldorado (Doris Kurella, Stuttgart)
- Indianische Völker und europäischer Erforschungs- und Eroberungsdrang in Amazonien (Doris Kurella, Stuttgart)
- Theodor Koch-Grünberg und die Erforschung des oberen Rio Negro (Michael Kraus, Marburg)

Die indianischen Kulturen Amazoniens
- Wozu Rituale? (Dietmar Neitzke, Tübingen)
- Musikpraxis und -konzeption der "Indigenas" im Amazonas-Tiefland (Lars-Christian Koch / Julio Mendivil, Köln)
- Wai masa, von Fischen und Menschen in Nordwest-Amazonien (Wolfgang Kapfhammer, München)
- Die Übergangsriten der Kaiapó (Gustave Verswijver, Tervuren, Belgien)
- Die Mythen der Karajß (Ulrike Prinz, München)

Indianisches Leben heute
- Isolierte Indianer: Optionen für ihr Überleben (Klaus Rummenhöller, La Paz, Bolivien)
- Die indianischen Gemeinden Kolumbiens und der Krieg (Jane Jackson, Massachusetts, USA)
- Die Indigenen weisen den Weg (Dieter Gawora, Kassel)
- Die Vernichtung Amazoniens hält an (Dieter Gawora, Kassel)
- Drei Jahrzehnte Regionalplanung und Entwicklungsprogramme im brasilianischen Amazonasgebiet (Gerd Kohlhepp, Tübingen)

Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart vom 11. Oktober 2002 bis 6. April 2003
Autorenporträt
Dr. Doris Kurella hat in Tübingen und Berlin Ethnologie, Vor- und Frühgeschichte sowie Alt-Amerikanistik studiert. Bevor Sie Lateinamerika-Referentin und stellvertretende Direktorin des völkerkundlichen Linden-Museums in Stuttgart wurde, war sie insbesondere in Peru und Bolivien als Reiseleiterin tätig. Wichtige von ihr betreute Ausstellungen: 'IndianerSüdamerikas' und 'Amazonas-Indianer'.