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6 Kundenbewertungen

Pekka ist ein ganz besonderer Junge. Es hat lange gedauert, bis er gelernt hat, klar und deutlich zu sprechen. Aber dann können die anderen manchmal den Sinn seiner Worte nicht verstehen. Die Eltern und die Geschwister lieben Pekka, und er liebt sie. Aber Pekka liebt nicht nur sie, sondern alle und alles: den Stuhl, auf dem er sitzt, sein Bett, den Wald, den Duft von Mutter und den Bart von Vater. Er liebt Eichhörnchen, Frösche und Raupen. Aber am meisten liebt er die Vögel und die Steine, weil sieeinmal Vögel waren. Pekka stellt sonderbare Fragen. Leena weiß nie eine Antwort darauf. Es sind…mehr

Produktbeschreibung
Pekka ist ein ganz besonderer Junge. Es hat lange gedauert, bis er gelernt hat, klar und deutlich zu sprechen. Aber dann können die anderen manchmal den Sinn seiner Worte nicht verstehen.
Die Eltern und die Geschwister lieben Pekka, und er liebt sie. Aber Pekka liebt nicht nur sie, sondern alle und alles: den Stuhl, auf dem er sitzt, sein Bett, den Wald, den Duft von Mutter und den Bart von Vater. Er liebt Eichhörnchen, Frösche und Raupen. Aber am meisten liebt er die Vögel und die Steine, weil sieeinmal Vögel waren.
Pekka stellt sonderbare Fragen. Leena weiß nie eine Antwort darauf. Es sind Fragen, auf die wohl kein Mensch die richtige Antwort gewusst hätte. Wegen Pekkas vieler merkwürdiger Fragen hat er es in der Schule nicht leicht.
"Was macht man mit so einem Kind?", fragt Leenas Mutter. "Es wird sich zeigen", meint Großmutter. "Erst mal scheint er nur zu unserer Freude auf der Welt zu sein."
Autorenporträt
Marjaleena Lembcke, geb. 1945 in Kokkola/Finnland, studierte Theaterwissenschaften in Finnland und übersiedelte 1967 nach Deutschland. Von 1972 -75 studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Heute lebt sie in Greven.
Marjaleena Lembcke schreibt für Kinder und Erwachsene: Gedichte, Geschichten, Kinderromane. Ihre ersten Werke entstanden in finnischer Sprache, inzwischen schreibt sie deutsch. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Österreichischen Kinderbuchpreis 1999. Sie gilt als eine Meisterin der leisen Töne, deren Texte durch ihre Einfühlsamkeit, Leichtigkeit und Intensität bestechen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.03.2006

Band 28
Träumen macht nicht traurig
Marjaleena Lembcke: „Als die Steine noch Vögel waren”
Pekka ist ein ganz besonderer Junge. „Wie ein kleiner Frosch sieht er aus”, sagt die Mutter, die ihren Sohn gleich nach der Geburt ins Krankenhaus geben muss. Erst nach mehr als zwei Jahren kommt er zu seinen Eltern und Geschwistern. Sie bewohnen ein Haus, violett gestrichen, in einer ländlichen Gegend Finnlands. Geborgen und zärtlich geliebt wächst Pekka auf. Zuerst krabbelt er nur auf dem Boden, bleibt stumm. Für alle unerwartet steht er schließlich auf, geht aufrecht. Seine ersten Worte sind unverständlich, doch plötzlich artikuliert er. Ganz klar spricht er den Satz, der sein Leben prägt: „Ich liebe dich.” Denn der feinfühlige Junge liebt alle und alles. Seine Eltern, seine Geschwister, den Stuhl, auf dem er sitzt, Blumen, Bäume und auch Pilze, weil sie Mützen auf dem Kopf tragen. Am meisten aber liebt Pekka die Vögel und die Steine. Die Steine, weil sie einmal Vögel waren. Er weiß das - bestimmt und sicher.
Pekkas Geschichte erzählt seine zehnjährige Schwester. Sie beschreibt, wie ihr Bruder größer wird und den Umgang mit Menschen kennen lernt, beobachtet, wie er auf Ablehnung und Unverständnis stößt, gerade, wenn er wieder einmal seine Liebe beteuert. Auch wenn sie der Bruder manchmal ein wenig verstört, und die Mutter einmal, ein wenig hilflos, fragt: „Was macht man mit so einem Kind?”, bleibt selbstverständlich: Pekka darf anders sein. Als die Familie nach Kanada auswandern will, weil der Verdienst des Vaters für die große Familie nicht mehr reicht, sie alle Reisefieber und Abenteuerlust erfasst hat, und das Haus schon verkauft ist, erkrankt Pekka lebensbedrohlich. Ohne groß zu klagen, beginnt die Familie von vorn. In einem kleinen roten Haus mit sieben Hühnern, einem Hund und einem Kater und Schweinen, die auf die Namen kanadischer Städte getauft sind. Doch die Diagnose für Pekka war falsch. Pekka wird gesund, er lebt und wird alt werden. „Ich sterbe nie. Ich werde ein Stein, und dann wird aus mir ein Vogel.”
Dieser Junge verwirrt und bezaubert, wenn er mit großem Ernst versucht, die Welt zu erkunden und zu ordnen. Mit philosophischer Naivität schafft er seinen Kosmos, befragt ohne Umschweife, was ihm widerfährt, sucht in der großen realen Welt, was Glück und Leid ausmacht. Unter seinem Blick bleiben Dinge fremd und geheimnisvoll anders, zeigen sich Spuren der Poesie, wenn er zum Beispiel mit seiner Schwester über Träumen und Klugheit redet: „Du bist auch klug genug, du bist sehr klug. Vielleicht ist deine Klugheit nur nicht von dieser Welt.”
Mit zarter Vorsicht und tiefgründig feinem Humor zeichnet Marjaleena Lembcke ohne Sentimentalität eine anrührende Kinderfigur, die die Weisheit alter Menschen wie die fragende Unschuld von Kindern in sich trägt. In einfachen Dialogen und schlichten Worten stellt die finnische Autorin, die seit 1967 in Deutschland lebt, wieder die große Familie vor, die schon früher Stoff ihrer Bücher war, erzählt aus ihrer Kindheit. Und es entsteht mit spielerischer Leichtigkeit ein kleines Stück leise Literatur.
ELISABETH HOHMEISTER
Am meisten liebt Pekka Vögel und Steine.
Illustration: Hanno Rink
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