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In dieser Einftihrung soll der offene Raum vergegenwartigt werden, in dem die psychopathologische Erkenntnis sich bewegt. Es wird hier nicht der feste Grund gelegt, auf dem das Gebaude zu errichten ware; denn der jeweils eigentiimliche Grund wird in jedem Kapitel gelegt. Es werden auch noch nicht Erfahrungen berichtet, sondern Erorterungen tiber die Weisen der Erfahrungen und tiber den Sinn der allgemeinen Psychopathologie versucht. 1. Abgrenzong der allgemeinen Psychopathologie. a) Psyehiatrie als praktischer Beruf ond Psyehopathologie als Wissen sehaft. 1m praktischen psychiatrischen Berufe…mehr

Produktbeschreibung
In dieser Einftihrung soll der offene Raum vergegenwartigt werden, in dem die psychopathologische Erkenntnis sich bewegt. Es wird hier nicht der feste Grund gelegt, auf dem das Gebaude zu errichten ware; denn der jeweils eigentiimliche Grund wird in jedem Kapitel gelegt. Es werden auch noch nicht Erfahrungen berichtet, sondern Erorterungen tiber die Weisen der Erfahrungen und tiber den Sinn der allgemeinen Psychopathologie versucht.
1. Abgrenzong der allgemeinen Psychopathologie. a) Psyehiatrie als praktischer Beruf ond Psyehopathologie als Wissen sehaft. 1m praktischen psychiatrischen Berufe handelt es sich immer um den einzelnen ganzen Menschen; sei es, daB dieser dem Psychiater zur Obhut, zur Pflege oder zur Heilung anvertraui ist, sei es, daB er vor Gericht, vor anderen Behorden, vor der Geschichtswissenschaft iiber eine Personlicbkeit ein Gutachten abgibt, sei es, daB fun der Kranke in der Sprechstunde um Rat fragt. Wahrend seine Arbeit es hier ganz mit einem individuellen Fall zu tun hat, sucht der Psychiater, um den in solchen Einzelfallen an ibn herantretenden Forderungen gewachsen zu sein, als Psychopathologe nach aligemeinen Begriffen und Regeln. 1st der Psychiater im praktischen Berufe eine lebendige, erfassende und wirkende Personlich keit, der die Wissenschaft nur eines ihrer Hilfsmittel ist, so ist dagegen dem Psychopathologen diese Wissenschaft selbst Zweck. Er will nur kennen und erkennen, charakterisieren und analysieren, aber nicht einzelne Menschen, sondern das Allgemeine.
Autorenporträt
Karl Jaspers, am 23. Februar 1883 in Oldenburg geboren und am 26. Februar 1969 in Basel gestorben, studierte Jura, Medizin und Psychologie. Ab 1916 Professor für Psychologie, ab 1921 für Philosophie an der Universität Heidelberg. 1937 wurde er - bis zu seiner Wiedereinsetzung 1945 - seines Amtes enthoben und war von 1948 bis 1961 Professor für Philosophie in Basel. 1958 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.